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MICHELAU: Finissage im Deutschen Korbmuseum in Michelau

MICHELAU

Finissage im Deutschen Korbmuseum in Michelau

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    Das Grundgerüst steht. Irmgard Wissing erklärt die nächsten Arbeitsschritte.
    Das Grundgerüst steht. Irmgard Wissing erklärt die nächsten Arbeitsschritte. Foto: Heinz Fischer

    Am vergangenen Samstag hatten die Besucher des Deutschen Korbmuseums in Michelau zum letzten Mal Gelegenheit, die Sonderausstellung „Weide berührt, beseelt, belebt. Arbeiten von Irmgard Wissing“ zu sehen. Die Künstlerin war ab dem frühen Nachmittag selbst vor Ort und schloss mit einem ausgebuchten Flechtkurs die Sommersaison des Deutschen Korbmuseums ab.

    Mit ihrer Firma „Weiden-Werk-Kunst“ hat Irmgard Wissing, eigentlich gelernte Gärtnerin, ihre Berufung zum Beruf gemacht. Fast täglich ist die Künstlerin aus der Lüneburger Heide mit neuen, geflochtenen Objekten für den Landkreis Lichtenfels beschäftigt und berücksichtigt dabei auch heimatkundlich überlieferte Themen.

    „Weidenfiguren zaubern den Menschen ein Lächeln auf die Gesichter.“

    Irmgard Wissing, Flechtgestalterin

    „Weidenfiguren zaubern den Menschen ein Lächeln auf die Gesichter“, findet sie. Und der Erfolg gibt ihr Recht. Viele Besucher, so berichtet Museumsleiterin Ariane Schmiedmann, habe die Sonderausstellung angelockt, und das Publikum sei stets begeistert gewesen.

    Extra aus München angereist: Antonia (li.) mit ihrer Lichtenfelser Freundin Maria. Die Ohrringe hat Maria  beim Korbmarkt erstanden.
    Extra aus München angereist: Antonia (li.) mit ihrer Lichtenfelser Freundin Maria. Die Ohrringe hat Maria beim Korbmarkt erstanden. Foto: Heinz Fischer

    Im – in der Mehrzahl von Frauen besuchten – Flechtkurs am Nachmittag stellte Irmgard Wissing die sogenannte „Chaos-Technik“ vor. Diese folgt keinem Flechtrhythmus, wie er beim Körbe-Flechten bekannt ist. Das zu fertigende Objekt war entweder eine Kugel oder ein Herz, jeweils etwa 35 bis 45 Zentimeter im Durchmesser. Werkzeug und Material lagen bereit, und so konnte das Werk beginnen.

    Konvex und konkav

    Können auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken: Irmgard Wissing und Museumsleiterin Ariane Schmiedmann.
    Können auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken: Irmgard Wissing und Museumsleiterin Ariane Schmiedmann. Foto: Heinz Fischer

    Zunächst wurde ein Grundgerüst mit Hilfe von handelsüblichen Kabelbindern und Draht geschaffen. Um eine Blechdose wurde dann Rute um Rute zurechtgebogen und um das Grundgerüst gelegt, geflochten und gesteckt, bis nach und nach eine feste Form entstand. Die Kugel war hier mehr für die Anfänger gedacht, Fortgeschrittene konnten sich schon an die Herzform wagen.

    Nicht ganz leicht war die Herausarbeitung von konvexen und konkaven Formen in den einzelnen Objekten. Bei der Kugel konnte man Nord- und Südpol sowie den Äquator erkennen, in Anlehnung an einen Globus. Dennoch oder gerade deshalb spürte man die Begeisterung, mit denen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu Werke gingen.

    Bis aus München angereist

    Sabrina Grünbeck aus Redwitz hatte sich ganz spontan angemeldet. Sie habe Freude an handwerklicher Arbeit und wolle bei dieser Gelegenheit auch mehr über das Flechthandwerk erfahren.

    Die fertigen Objekte: Ein Herz oder eine Kugel konnten gefertigt werden.
    Die fertigen Objekte: Ein Herz oder eine Kugel konnten gefertigt werden. Foto: Heinz Fischer

    Ein gewisses Maß an Erfahrung hat Maria aus Lichtenfels bereits vorzuweisen. Sie ist Schülerin in der Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung und wollte bei diesem Kurs ihre Kenntnisse vertiefen. Ihre Freundin Antonia war ebenfalls dabei, sie war extra aus München angereist. Am Ende des Tages konnten dann alle zusammen ihre mehr oder weniger gelungenen Werke bewundern und natürlich mit nach Hause nehmen.

    Korbmuseum wird 90 Jahre alt

    Die Saison im Korbmuseum ist noch nicht ganz zu Ende: Ab nächstem Wochenende gibt es die Ausstellung des Michelauer Fotoclubs zu besichtigen, ehe am 15. Dezember das Museum über die Wintermonate schließt. Doch, so Ariane Schmiedmann, wird es auch im neuen Jahr ab Ende März ein breit gefächertes Programm geben. Steht doch 2024 auch das 90-jährige Bestehen des in Deutschland einmaligen Museums an.

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