In den Bergen geizt ein Playboy nicht gerade mit seinen Reizen, seine Widersacher wollen allerdings schnellstmöglich wieder Moral einziehen lassen auf der Jungfernalm: Mit einer gefeierten Premiere startete das Ensemble der Theatergruppe am vergangenen Freitag in die diesjährigen Theatertage.
Aufwendige Kulissen
Mit dem Schwank „Der Playboy von der Jungfernalm“ von Hans Gnade studierte die Laienspielschar auch wieder einen Dreiakter mit zwerchfellerschütternder Wirkung ein. Die alljährlichen Aufführungen der Theatergruppe sind schon lange zu einem absoluten Muss für eingefleischte Volkstheaterfans, nicht nur aus der Region, geworden.

Allein das Bühnenbild, welches sich im Verlauf des Stückes vom Biergarten des Spachtelwirts in die Jungfernalm verwandelt, ist wieder mit viel Liebe zum Detail ausgestattet worden und eine Augenweide.
Bei dem rund dreieinhalb Stunden dauernden Bombardement aus sprühendem Wortwitz und tiefsinnigem, teils sarkastischem Humor, gewürzt mit einer ordentlichen Prise Einfältigkeit und jeder Menge Lokalkolorit, bleibt kein Auge trocken. Doch worum geht's genau? Der Playboy Wastl, gespielt von Thomas Reuther, genießt die schönen Seiten des Lebens auf den grünen Auen der Jungfernalm. Heiraten ist nicht seine Welt und so kann er Wetten darauf abschließen, wer unter welche Haube kommt.
Geschickter Streich
Er selbst flirtet mit Ute Feuermann, gespielt von Anna-Lena Neder, der Frau des Brandversicherungsinspektors Max Feuermann, verkörpert durch Klemens Weiß, auf der Alm. Die Jungfernalm ist eben das Revier des Playboys Wastl. Das ist dem Spachtelwirt, gespielt von Frank Herbst und dem Haglbauer, Udo Stöcker, ein Dorn im Auge.
Die beiden wollen die Moral auf der Alm wiederherstellen, verfallen aber alsbald der Verführungskunst des als reizende Schönheit verkleideten Playboys. Dieser weiß die Situation auszunutzen und wickelt die beiden sprichwörtlich um den Finger.
Die beiden Moralapostel wollen natürlich alle Beweismittel beseitigen, was ihnen aber nicht gelingt. Beide müssen vor ihren Ehefrauen Abbitte leisten. Den derben, hinterlistigen Spaß hat Wastl veranstaltet, weil er mit dem Scherabauer gewettet hat, dass er dessen Tochter nicht heiraten muss, wenn er den Spachtelwirt und den Haglbauer vor ihren Frauen in die Knie zwingt.
In weiteren Rollen spielen Jutta Fleischmann alias Lisbeth, die Frau des Spachtelwirts, Ingrid Unterforsthuber alias Mali, die Frau des Hagl-bauers, Dirk Lindner alias Michael Totenköpfer, Tourist und Bestatter von Beruf sowie Barbara Lunz alias Zensi die Sennerin. Regie führt Waltraud Lunz.