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MARKTZEULN: Geflügelbörse nach altem Brauch in Markzeuln

MARKTZEULN

Geflügelbörse nach altem Brauch in Markzeuln

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    Ein volles Haus und lange Käfigreihen: Der traditionsreiche Marktzeulner Taubenmarkt 2024.
    Ein volles Haus und lange Käfigreihen: Der traditionsreiche Marktzeulner Taubenmarkt 2024. Foto: Heinz Fischer

    Sonntagmorgen, neun Uhr in der Turnhalle des TSV Marktzeuln. Eine lange Reihe Käfige ist aufgebaut, und in jedem der Käfige tummeln sich Tauben und Hühner.

    Die Verkäufer der Tiere stehen davor, diskutieren und fachsimpeln miteiander. Es wird gehandelt, geboten, gefeilscht. Und immer wieder findet ein solches Prachtexemplar ein neues Herrchen oder Frauchen, das hofft, auf den herbstlichen Ausstellungen Preise einzuheimsen.

    Allerlei Gaumenfreuden

    Die Tischreihen neben den Tierkäfigen sind schon zu dieser frühen Stunde bis auf den letzten Platz besetzt, Speisen und Getränke werden von den fleißigen Bedienungen serviert – deshalb wollten die Züchterfreunde ein dickes Lob an die Schankmannschaft des TSV und ganz besonders den Küchenfeen um Petra Michel ausrichten, die im Akkord Laugenstangen belegen und Fleischwurst mit Kraut zubereiten. Für den Nachmittag hat man auch noch Kaffee und Kuchen im Angebot.

    Am anderen Ende der Halle, im Vorraum zur Bühne, stapeln sich Pakete mit Schinken, Würsten, Brotzeiten und anderen Leckereien, die zur traditionellen Verlosung bereitstehen.

    Am Mikrofon steht Moderator Gerhard Hümmer und ruft einen Los-Gewinn nach dem anderen auf. „Eine wunderbare Brotzeit wird verlost, zwei Karten einen Euro“ postuliert er in den Saal. Bis zum Nachmittag sollte seine Stimme etwas heiserer klingen. In kurzer Zeit ist der Stapel Schafkopf-Karten von seinen Helfern verkauft und es wird anhand des zweiten Kartenstapels der Gewinner ermittelt. „Die siebte soll gewinnen“ fordert man aus dem Publikum. So wird die siebte Karte ausgezählt. „Schelln Sau“ ruft Hümmer – schon meldet sich der Glückliche und nimmt sein Brotzeitpaket in Empfang. Die Enttäuschung der Verlierer ist schnell verflogen, man versucht sofort wieder sein Glück bei der nächsten Runde.

    „Taubenmarkt der Superlative“

    Ein Preis nach dem anderen wird so verlost, bereits am frühen Nachmittag der letzte Gewinn an den Mann beziehungsweise Frau geht. „Besucher, Tiere, Losgewinne, man kann überall von Superlativen sprechen“, freut sich der Vorsitzende des Geflügelzuchtvereins Markus Schreiber, „wir hätten sogar noch mehr Käfige gebraucht“.

    Das hier noch lebhaft mit Tauben und Hühnern gehandelt wird, sei schon fast ein Alleinstellungsmerkmal, findet Schreiber. Bei vielen Märkten dieser Art im Umkreis werden gar keine Tiere mehr angeboten, da gehe es nur noch um Verlosung und den gastronomischen Teil. Man wird aber in Zeuln an den alten Traditionen festhalten, auch bei zukünftigen Taubenmärkten, verspricht der Vorsitzende.

    Inzwischen strömen immer mehr Gäste in die Halle, sodass schließlich auch das Nebenzimmer der Turnhalle geöffnet wird um den Ansturm gerecht zu werden.

    Ein wahrer Kraftakt sei es für das Team um Markus Schreiber. Seit den frühen Morgenstunden sei man auf den Beinen, die Käfige hat man schon am Vortag herangeschafft und aufgebaut.

    Bei all dem Trubel darf auch das Tierwohl nicht vergessen werden, Futter und Wasser müssen für das Federvieh stets bereitstehen.

    Wenn dann der Taubenmarkt am späten Nachmittag endet, müssen noch die Käfige sowie die Bestuhlung aufgeräumt und die Halle besenrein hinterlassen werden.

    Erst dann können sich die Züchterfreunde bei einem Bierchen zusammensetzen und den Erfolg des Tages genießen.

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