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HOCHSTADT: Grundschule „schwalbenfreundlich“

HOCHSTADT

Grundschule „schwalbenfreundlich“

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    Die Schulgemeinschaft der Grundschule Hochstadt am Main ist stolz auf die Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“. Mit ihnen freuen sich (hinten, v. li.) Bürgermeister Max Zeulner, LBV-Kreisvorsitzende Marion Damm, Lehrer Stefan Schmeißner und Schulleiterin Heike Klimke.
    Die Schulgemeinschaft der Grundschule Hochstadt am Main ist stolz auf die Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“. Mit ihnen freuen sich (hinten, v. li.) Bürgermeister Max Zeulner, LBV-Kreisvorsitzende Marion Damm, Lehrer Stefan Schmeißner und Schulleiterin Heike Klimke. Foto: Corinna TübelDie Schulgemeinschaft der Grundschule Hochstadt am Main ist stolz auf die Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“. Mit ihnen freuen sich (hinten, v. li.) Bürgermeister Max Zeulner, LBV-Kreisvorsitzende Marion Damm, Lehrer Stefan

    „Die Vögel sind cool, weil sie ja aus Afrika so eine weite Reise bis zu uns machen. Jedes Jahr“, findet Lucas. Für den baldigen Zweitklässler und seine Mitschüler gehören die Schwalbenpaare, die an den Außenwänden ihrer Grundschule Hochstadt am Main brüten, fest zum Alltag dazu. Wohl schon viele Generationen haben die Vögel dort beobachtet. Lehrer Stefan Schmeißner ist seit 20 Jahren an der Schule, „und seitdem gibt es sie schon dort, vielleicht auch länger“, lächelt er.

    Er ist es auch, der das Kollegium auf die Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz aufmerksam gemacht hat. Diese würdigt Naturfreunde, die Schwalbennester an oder in ihren Gebäuden erhalten, mit einer Urkunde und einer Plakette. Die Schule hat das Bewerbungsverfahren durchlaufen und wurde kürzlich von der Kreisvorsitzende Marion Damm der LBV-Kreisgruppe Lichtenfels ausgezeichnet.

    Schwalben als Glücksboten

    „Ich bin für jedes Schwalbennest dankbar“, verrät sie den Schülern. „Früher haben Schwalben als Boten des Glücks gegolten, die die Häuser vor Feuer und Blitz sowie das Vieh im Stall vor Krankheiten bewahrt haben.“ Heute liege der Fokus allzu oft nur auf den tierischen Hinterlassenschaften, die auf Fensterbrettern, den Wänden oder dem Boden landen.

    Diese beseitigen die Reinigungskräfte und Hausmeister der Schule. „Ohne die Bereitschaft und der Einsatz dieser Menschen wäre das Nisten der Schwalben hier nicht möglich“, betont Schulleiterin Heike Klimke. Auch Bürgermeister Max Zeulner würdigt diese Mehrarbeit. Er ist stolz darauf, dass neben brütenden Störchen, Bibern und Dohlen im Kirchturm auch Schwalben in Hochstadt eine Heimat gefunden haben. Er versprach auch, gemeinsam mit den Beteiligten über die Anbringung von sogenannten Kotbrettern nachzudenken. Unterhalb der Nester befestigt, fangen diese den Schmutz auf.

    Nest in der Torwartkuhle

    Alle Beteiligten hoffen auf eine anhaltend hohe Zahl an Brutpaaren in der Zukunft. Der LBV meldet jedoch einen Rückgang der Rauchschwalben um rund 26 Prozent in den vergangenen Jahren. Neben dem Insektenschwund ist vor allem das fehlende „Baumaterial“ für ihre Nester ein Problem, erklärt Marion Damm. Durch die weit verbreitete Bodenversiegelung ist die Fläche lehmigen Bodens begrenzt. Daraus beziehen die Schwalben jedoch ihr Baumaterial. Das haben die Schüler im vergangenen Jahr mit eigenen Augen beobachtet: In der „Torwartkuhle“ am Fußballplatz herrschte dort emsiges Treiben der gefiederten Freunde.

    Die Schwalbennester befinden sich verteilt an der Außenseite der Grundschule Hochstadt am Main.
    Die Schwalbennester befinden sich verteilt an der Außenseite der Grundschule Hochstadt am Main. Foto: Corinna Tübel

    „Zwischendurch waren mal nur drei oder vier Pärchen da, aber seit drei Jahren sind es wieder mehr“, berichtet Stefan Schmeißner. Ab und zu verirrt sich mal eine Schwalbe ins Klassenzimmer. Mit Vorsicht und Fingerspitzengefühl zeigen die Schülerinnen und Schüler den Vögeln dann den Weg zurück nach draußen. So werden die Unterrichtsthemen Vögel und Artenschutz plötzlich wunderbar anschaulich.

    „Die Vögel sind cool, weil sie ja aus Afrika so eine weite Reise bis zu uns machen. Jedes Jahr.“

    Lucas, bald zweite Klasse

    Mit dem Lied „Alle Schwalben sind schon da“ feierte die Schulgemeinschaft die Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“. Für so manchen Schüler hat die Aktion vielleicht den Blick für die besonderen Vögel noch etwas geschärft: Sie entdecken die Vögel auch zu Hause, beobachten sie und zeigen Interesse. Gwenael zum Beispiel kann nun schon viele verschiedene Vögel voneinander unterscheiden.

    Hilfe für die Schwalben Beinahe jeder und jede kann etwas für die Schwalben tun: „Schaffen Sie eine Lehmpfütze oder stellen Sie eine flache Schale mit etwas Lehmboden katzensicher auf“, schlägt Marion Damm vor. „So können Sie den Vögeln indirekt beim Nestbau helfen.“

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