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KÜPS: Gute Entscheidung für Kinder mit Behinderungen

KÜPS

Gute Entscheidung für Kinder mit Behinderungen

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    Der Oberlangenstadter Kindergarten wird für 3,475 Millionen Euro umgebaut und zur ersten integrativen und barrierefreien Kinderbetreuungseinrichtung der Marktgemeinde.
    Der Oberlangenstadter Kindergarten wird für 3,475 Millionen Euro umgebaut und zur ersten integrativen und barrierefreien Kinderbetreuungseinrichtung der Marktgemeinde. Foto: Rainer Glissnik

    In Oberlangenstadt soll bei der Erneuerung des Kindergartens auch eine Gruppe mit vier integrativen Plätzen entstehen. Kinder mit Behinderungen müssen dann nicht mehr ihre Heimatgemeinde verlassen.

    Das Haus für Kinder Spatzennest Oberlangenstadt als größte Kinderbetreuungseinrichtung in der Marktgemeinde Küps wird für derzeit geschätzt 3,475 Millionen Euro im Bestand saniert und zur einzigen integrativen und barrierefreien Einrichtung im Gemeindegebiet umgebaut werden. Einstimmig trafen die Marktgemeinderatsmitglieder den Beschluss, der das Projekt auf den Weg bringt.

    Im Abrechnungszeitraum 2021/22 besuchten 57 Kindergartenkinder und 21 Krippenkinder diese Einrichtung, insgesamt 78. Die Fachaufsicht schlägt für Oberlangenstadt je zwei Kindergartengruppen mit je 25 Plätzen und eine integrative Gruppe mit 15 Plätzen vor. Dazu 24 Krippenplätze. Die Geburtenzahlen zeigen, dass die Plätze für den Bedarf ausreichen.

    „Wir hatten damals keine Wahlmöglichkeit“, bekräftigte CSU-Fraktionsvorsitzende Ursula Eberle-Berlips als Mutter einer erwachsenen behinderten Tochter. Sie ist glücklich, dass Kinder nicht mehr weggeschickt werden und mit ihren Nachbarskindern in den Kindergarten können.

    Jürgen Kolb stellt die Planungen vor

    Jürgen Kolb (Müller-Architekten) stellte die Planungen vor. Die Leitungen unter dem Gebäude werden angepasst. Es ist möglich die fünf Gruppen unterzubekommen und die integrative barrierefreie Einrichtung zu schaffen. Ins Erdgeschoss kommen zwei Krippengruppen, Mehrzweckraum, Bistro und Elternwarteraum. Im Obergeschoss sind drei Gruppen für Über-Dreijährige. Durch das Auflassen der Wohnung ist es erforderlich, das Dach zu verändern. So kann eine andere Belichtung geschaffen werden. Die Freianlagen müssen umgebaut werden, bleiben aber auf dem vorhandenen Grundstück.

    Der Eigenanteil des Marktes Küps liegt bei maximal 773 808 Euro. Heizung erfolgt regenerativ über Wärmepumpe. Diese reicht für die Wärme.

    Hubertus von Künsberg-Langenstadt riet zu einer Photovoltaikanlage. Dies wird aber nicht gefördert, aber es werden Leerrohre vorgesehen. Sollte am Schluss noch etwas übrig sein soll die Photovoltaikanlage gleich eingebaut werden, meinte Bürgermeister Bernd Rebhan.

    Das Obere Schloss ist nahe zu fertig

    Das im Rahmen der Förderoffensive Nordostbayern renovierte Obere Schloss ist nahezu fertig. Bei 1,8 Millionen Euro Auftragssumme wurden 1,735 Millionen verbaut.

    Archäologe Dr. Thomas Liebert erläuterte die Grundzüge eines lebendigen Museumskonzepts: Bei den Grabungen an der Niederungsburg Tüschnitz und beim Oberen Schloss habe es umfangreiches Fundmaterial und Baufunde gegeben. Dies erlaube beispielhaft an den Familien Künsberg und von Redwitz die Geschichte lebendig werden zu lasen. Alleinstellungsmerkmal könne das Zeigen der Reichsritter als fränkisches Phänomen gezeigt werden: Zeitzeugenberichte aus alten Jahrhunderten. Dazu Portraits und Familienbilder, die zusammen mit Archäologie präsentiert werden können.

    „Wir lassen vor allem die Familienmitglieder der von Redwitz sprechen.“

    Dr. Thomas Liebert, Archäologe

    Der Ort habe durch die Sanierung enorm gewonnen. „Wir lassen vor allem die Familienmitglieder der von Redwitz sprechen“, erklärte Thomas Liebert. Weigand von Redwitz als bekanntester Vertreter werde die Besucher empfangen und führen. Der Raum solle auch für Vorträge nutzbar sein. In der Remise selbst werde Carl Siegmund von Redwitz die Besucher führen. Die Mauer aus dem 16. Jahrhundert werde nicht mehr sichtbar sein, sollte aber über Beamer präsentiert werden. Funde sollten eher im Randbereich angebracht werden.

    Die Sanierung des Oberen Schloss in Küps steht kurz vor der Vollendung. Archäologe Dr. Thomas Liebert erläuterte dem Marktgemeinderat die Grundzüge eines lebendigen Museumskonzepts.
    Die Sanierung des Oberen Schloss in Küps steht kurz vor der Vollendung. Archäologe Dr. Thomas Liebert erläuterte dem Marktgemeinderat die Grundzüge eines lebendigen Museumskonzepts. Foto: Rainer Glissnik

    Schön wäre ein Aquarium, in dem Fauna und Flora eines Burggrabens wie an Tüschnitzer Niederungsburg dargestellt wird, sagte der Archäologe.

    Im Obergeschoss finde die permanente Präsentation statt, Das größte Exponat des Ganzen sei das Schloss selber. Etwa freigelegte originale Malereien an der Außenfassade faszinierten. Ein Familienbild der von Redwitz-Schmölz von 1776 bringe die Besonderheiten der Reichsritterschaft zum Ausdruck. Die Personen erzählten ihre eigene Geschichte.

    In Nachbarraum würden sich wieder Funde aus Tüschnitz zeigen lassen, wie etwa Waffenteile, Rüstungsteile, die ein Bild der reichsritterschaftlichen Familien vermitteln. Wie und wo haben die Reichsritter gelebt und gewohnt? Berichte, Briefe und Funde zeigten ein Bild der Reichsritterschaft und ihrer Familien.

    Protagonisten der Familien zum Sprechen erzählen lassen.

    „Wir könnten auch einen Avatar schaffen, virtuelle Figuren, die digital abgegriffen werden können“, so der Redner.

    Dases Alleinstellungsmerkmal über die Reichsritterschaft wertete auch Dieter Lau als positiv: „Ja wir wollen diese Einrichtung mit diesen Vorschlägen. Die Reichsritterschaft am Marktflecken Küps.“ Eine Einengung auf zwei Familien ist ihm zu wenig. „Was ist mit den Untertanen? Wie haben die einfachen Leute etwa gegessen oder gehungert mit acht bis zwölf Kindern? Ritterschaft bedeutet auch Herrschaft über Untertanen. Konsequenz Armut, keine Verfügung über Boden und Wald.“

    „Der Ansatz ist der richtige“, lobte Ralf Pohl. „Mir fehlen aber auch die normalen Menschen, Wie haben sie gelebt? Wer hat die Arbeit auf den Burgen gemacht? Die Geschichte des Alltags spielt eine wichtige Rolle. Auf das Leben der damaligen Untertanen ist auch einzugehen“. Genau dieser Satz wurde dann mit in den Beschluss aufgenommen.

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