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HOCHSTADT: Hochstadt: Starkregen-Ereignisse besorgen Bevölkerung

HOCHSTADT

Hochstadt: Starkregen-Ereignisse besorgen Bevölkerung

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    Die Baustelle der neuen B173 in Richtung Burgstall war Thema bei der Bürgerversammlung.
    Die Baustelle der neuen B173 in Richtung Burgstall war Thema bei der Bürgerversammlung. Foto: Heinz Fischer

    Offenbar sind die meisten Hochstadter Einwohnerinnen und Einwohner wunschlos zufrieden mit ihrer Führungsmannschaft. Nur knapp vierzig Bürgerinnen und Bürger konnten Bürgermeister Max Zeulner und sein Stellvertreter Markus Pfadenhauer am vergangenen Freitag zur kurzfristig anberaumten Bürgerversammlung begrüßen.

    Zunächst gab Zeulner ein paar statistische Zahlen bekannt: 1662 Einwohner leben in Hochstadt, davon sind 819 männlich und 843 weiblich. Seit 2001 sei die Einwohnerzahl um sieben Prozent zurückgegangen. Hochstadt weist eine Gemeindefläche von 1376 Hektar auf, die höchste Erhebung stellt der Eulenberg mit 457 Metern Höhe dar.

    Einbrüche bei den Gewerbesteuereinnahmen

    Zur Finanzlage der Gemeinde äußerte sich der Rathauschef eher pessimistisch. Es sehe nicht rosig aus, durch die Einbrüche bei den Einnahmen und hier besonders bei der Gewerbesteuer konnte der Schuldendienst im vergangenen Jahr nicht aus dem Verwaltungshaushalt gedeckt werden. Dies bedeute, dass für den aktuellen Haushalt keine Darlehensaufnahme möglich sei. Die größten Ausgabeposten stellen die Personalkosten in Höhe von über einer Million Euro dar. Die Pro-Kopf-Verschuldung liege bei 1713 Euro, der Landesdurchschnitt zum Vergleich bei 589 Euro.

    Auch im Bereich der Wasserversorgung hatte Zeulner keine guten Nachrichten. Sowohl bei Wasser als auch bei Abwasser seien weitere Gebührenanpassungen unumgänglich. „Das 25 Kilometer lange Kanalnetz und das 22 Kilometer lange Wasserleitungsnetz müssen instand gehalten werden. Die bevorstehende Sanierung des gesamten Netzes steht an, hier werden auch Verbesserungsbeiträge auf die Bevölkerung zukommen“, sagte Zeulner. Zur exakten Ermittlung der Beiträge würden in nächster Zeit Fragebögen ausgegeben, auch die Besichtigung einzelner Wohnobjekte sei denkbar. Der Bürgermeister bat die Bevölkerung um Mitwirkung und Unterstützung.

    93 Mädchen und Jungen werden im Kindergarten betreut

    Im nächsten Punkt seiner Ausführungen ging Max Zeulner auf die Situation in Kindergarten und Schule ein. 93 Mädchen und Jungen werden ab 1. September 2021 im Kindergarten betreut, davon elf Krippenkinder, zwölf Vorschulkinder und 32 Mädchen und Jungen im Hort. In der Schule wurden – mit staatlichen Fördermitteln – Beamer, Dokumentenkamera, Laptops und Luftreinigungsgeräte angeschafft.

    Der Breitbandausbau in der Gemeinde bis 30 Megabit ist am Laufen, bis 2025 sollte flächendeckend Glasfaserkabel zur Verfügung stehen.

    Die Baustelle der neuen B173 von Reuth nach Hochstadt.
    Die Baustelle der neuen B173 von Reuth nach Hochstadt. Foto: Heinz Fischer

    Ein weiteres Thema war der Sachstandsbericht zur B 173 neu. Es sei nicht die ideale Trasse, die nun gebaut wird, aber die Verkehrsberuhigung innerorts wiege einiges auf. „Ärgerlich ist die Verzögerung der Brückenbaumaßnahme Richtung Burgstall und die damit verbundene Sperrung der Straße“, so das Gemeindeoberhaupt.

    Ab Mitte August, so der Bürgermeister, gibt es dann die Sperrung für den Brückenbau Richtung Reuth. Diese Maßnahme solle dann bis Mitte September beendet sein, hofft Zeulner. Auf die Frage nach Lärmschutz meinte der Bürgermeister, dass im Ortsbereich sogenannter „Flüsterasphalt“ verbaut werde, eine Einhausung werde es allerdings nicht geben. Über die Wirksamkeit eines solchen Belages war man im Auditorium eher skeptisch.

    Zwei neue Bestattungsformen am Friedhof

    Den gemeindlichen Friedhof betreffend verwies Zeulner auf eine neue Satzung, die Gebühren seien aber im Großen und Ganzen gleich geblieben. Zwei neue Bestattungsformen bietet Hochstadt an, anonyme Wiesenurnengrabstätten und Wiesenurnengräber mit Liegeplatten. 300 Euro für zehn Jahre werden hierfür erhoben.

    Leiteten die Bürgerversammlung: (v.li.) Manuela Lamm von der Gemeindeverwaltung, Zweiter Bürgermeister Markus Pfadenhauer und Erster Bürgermeister Max Zeulner.
    Leiteten die Bürgerversammlung: (v.li.) Manuela Lamm von der Gemeindeverwaltung, Zweiter Bürgermeister Markus Pfadenhauer und Erster Bürgermeister Max Zeulner. Foto: Heinz Fischer

    Die Starkregen-Ereignisse der vergangenen Tage und Wochen wurden ebenfalls thematisiert. Vollgelaufene Keller, meterhohe Fluten auf den Straßen in Hochstadt und Obersdorf waren die Folge. Zeulner dankte an dieser Stelle den Hilfskräften von Feuerwehr und THW, aber auch der Bevölkerung für den Zusammenhalt in diesen Notsituationen.

    Ableitung von Oberflächenwasser verbessern

    Natürlich kam die Frage nach schneller Abhilfe auf. „Bei hundert Liter pro Quadratmeter saufen wir ab“, prophezeite der Hochstadter Bürger Roland Weiß. Die Ableitung des Oberflächenwassers müsse verbessert werden, man werde hier entsprechende Pläne ausarbeiten. Zeulner riet den Bürgerinnen und Bürgern auch dringend zum Abschluss einer Elementarversicherung, zusätzlich zur Gebäudeversicherung, um im Falle eines Falles zumindest finanziell abgesichert zu sein. Rückstauventile und Zisternen könnten hilfreiche Investitionen für die Hausbesitzer sein.

    Mit dem Hinweis auf die Öffnungszeiten im Rathaus – immer noch pandemiebedingt geht es nur mit telefonischer Anmeldung – schloss Max Zeulner seinen Bericht und gab den anwesenden Hochstadterinnen und Hochstadtern die Diskussion frei für ihre Fragen und Anliegen.

    Die Gefahrenstelle in der Bayernstraße.
    Die Gefahrenstelle in der Bayernstraße. Foto: Heinz Fischer

    Roland Weiß verwies auf einen Missstand am Spielplatz in der Bayernstraße. Hier gäbe es besonders zu Stoßzeiten starken Verkehr mit Pkw und Lkw, und die Tempobeschränkungen würden nicht immer eingehalten. Weiß sieht hier eine Gefahr für die spielenden Kinder. Der Rathauschef versprach hier Abhilfe, einmal durch eine Einfriedung des Spielplatzes mit Zaun und Hecke, aber auch durch verstärkte Überwachung der Tempo-30-Zone.

    Armin Münch merkte an, dass Bodenverschiebungen an der sogenannten Ranch zu verzeichnen sind. Hinter der Ranch wurde aufgrund der Bauarbeiten zur B 173 ein Graben zugemacht, dadurch laufe jetzt das Wasser über die Straße ab. Die Wasserdurchlässe zur Reuther Straße seien dicht und wurden bislang nicht gesäubert. Außerdem, fand Münch, werden die Straßen von den manchen Bürgerinnen und Bürgern nicht gereinigt, was zur Verstopfung der Ablaufrinnen führt.

    Anwohner müssen laut Satzung die Straßen kehren

    Zeulner dazu: „Es wird so gemäht, dass Gras nicht die Durchlässe verschließt, sollte dennoch ein Durchlass verstopft sein, wird das Gras durch die Bauhofmitarbeiter entfernt.“ Die Durchlässe Richtung Reuther Straße würden überprüft, im Übrigen sei jeder Anwohner und jede Anwohnerin verpflichtet die Straße bis zur Straßenmitte sauber zu halten. Es gäbe dementsprechend eine Satzung.

    Im Rathaus wird offensichtlich zur Zufriedenheit der meisten „regiert“.
    Im Rathaus wird offensichtlich zur Zufriedenheit der meisten „regiert“. Foto: Heinz Fischer

    Gemeinderat Armin Hauber (FW) bezweifelte die Richtigkeit der genannten Einwohnerzahlen und fragte nach, ob dies echte Zahlen seien oder ein statistisch ermittelter Wert aus dem Zensus. Zeulner konnte ihn dahingehend beruhigen, die Zahlen habe die Gemeinde erhoben.

    Angefragt wurde auch der Fortschritt des Neubaugebietes zwischen Pommernstraße und Lohgraben. Im nächsten Jahr werde hier der Bebauungsplan festgelegt, erläuterte der Bürgermeister.

    Mehr Gewerbegebiete ausweisen

    Andreas Wagner aus Obersdorf regte die Ausweisung von Gewerbegebieten an, dies würde langfristig zu Gewerbesteuereinnahmen führen. „Das wird nicht einfach, zumal Hochstadt keine eigene Auffahrt zur B 173 neu bekommt“, meinte der Bürgermeister. Aber man wolle diesen Aspekt im Auge behalten.

    Weiterhin fragte Wagner an, ob ein Gehweg von Obersdorf Richtung Sportplatz in Reuth mit Beleuchtung möglich sei. Der Bürgermeister schlug hierzu einen gemeinsamen Termin mit Bauhof, Kreis und der SpVgg Obersdorf vor. Geplant sei die Schotterung eines Weges im Kurvenbereich zur Kreisstraße.

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