Die Firma Werkzeugbau Karl Krumpholz GmbH & Co. KG mit Standorten in Kronach und Redwitz-Unterlangenstadt hat einen Investor gefunden. Die Karl Krumpholz GmbH & Co. KG, die bislang als Familienholding der ortsansässigen Karl Krumpholz Rohrbau GmbH operiert, greift die Ursprünge des Firmengründers auf und führt die Firmengruppe „Krumpholz“, unter Wahrung der wirtschaftlichen Eigenständigkeit aller operativen Unternehmenssparten, mit nun 350 Mitarbeitern zusammen, teilte der Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Jürgen Wittmann aus Kronach, mit.
Erfolg trotz der schwierigen Situation in der Automotive-Branche
Nach dem Eigenantrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens Anfang Dezember 2021 habe der Insolvenzverwalter Jürgen Wittmann gemeinsam mit seinem Team und den Mitarbeitern des Unternehmens den Geschäftsbetrieb stabilisiert. Um schnellstmöglich eine nachhaltige Lösung zu finden, sei unmittelbar nach Insolvenzantragstellung die Suche nach einem neuen Investor eingeleitet worden. Die Concentro Management AG wurde als Sell-Side Berater mandatiert.
Trotz der angespannten Marktlage in der Automotive-Branche und insbesondere dem Werkzeug- und Formenbau in Europa sei es in einem internationalen Investorenprozess gelungen, die Vermögensgegenstände der beiden Geschäftsbetriebe Formenbau und Kunststofftechnik an die von der Familie Rubenbauer neu gegründeten Gesellschaften zu veräußern und damit eine zukunftsfähige Lösung für den Traditionsbetrieb und alle Beschäftigten zu finden.
„Karl Krumpholz, der 1958 gut drei Jahre nach dem Werkzeugbau 1955 auch ein unabhängiges Bauunternehmen unter gleichem Namen gegründet hatte, würde die Lösung, die für die Werkzeugbau Karl Krumpholz GmbH & Co. KG in Kronach gefunden wurde, sicher gefallen“, betonte Wittmann. Jahrzehnte lang sind diese beiden Firmen unabhängig voneinander ihren Geschäften nachgegangen, zwischenzeitlich in der vierten Generation stets in Familienbesitz. Jetzt führe die Karl Krumpholz GmbH & Co. KG die Firmengruppe „Krumpholz“ zusammen.
„Wir freuen uns sehr, dass wir in der Firmengruppe 'Krumpholz' eine Gesamtlösung für das Unternehmen finden konnten und dieses im erweiterten Familienstamm bleibt“, betonten die Geschäftsführer Andreas und Steffen Rubenbauer. „Wir übernehmen selbstverständlich jeden im Unternehmen beschäftigten Arbeitnehmer und haben innovative Pläne für die Zukunft.“
„Ich bin sehr zufrieden, dass wir trotz der anhaltend herausfordernden Marktsituation ein reges Interesse an Krumpholz verzeichnen und innerhalb des geplanten Zeitraums zu einer nachhaltigen Lösung für das Unternehmen und die Mitarbeiter kommen konnten“, so Rechtsanwalt Jürgen Wittmann.
Nach fünfmonatiger Fortführung des Unternehmens im Insolvenzverfahren sei es gelungen, alle rund 150 bestehenden Arbeitsverhältnisse zu erhalten, erklärte er.
„Ohne die uneingeschränkte Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter und vor allem ohne die Treue zum Unternehmen, die die Kunden gezeigt und auch für die Zukunft zugesagt haben, wäre diese Lösung nicht möglich gewesen.“
Jürgen Wittmann, Insolvenzverwalter
Bereits während der Fortführung im Rahmen des Insolvenzverfahrens wurden durch die Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern des Unternehmens und dem Insolvenzteam erfolgreich Restrukturierungsmaßnahmen umgesetzt und andere begonnen.
Am 1. April haben der Insolvenzverwalter Jürgen Wittmann und die Geschäftsführer der Erwerberfirmen den notariellen Kaufvertrag unterzeichnet. Ab dem 1. Mai werden die neu gegründeten Krumpholz Formenbau GmbH und Krumpholz Kunststofftechnik GmbH das operative Geschäft übernehmen. Durch die Aufteilung der Geschäftsbereiche Formenbau und Kunststofftechnik in zwei verschiedene Gesellschaften seien die Voraussetzungen geschaffen worden, künftig flexibel auf die Anforderungen der Märkte in den jeweiligen Geschäftsbereichen zu reagieren, ohne dass dadurch Synergieeffekte verloren gehen.
„Ohne die uneingeschränkte Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter des Unternehmens und vor allem ohne die Treue zum Unternehmen, die die Kunden gezeigt und auch für die Zukunft zugesagt haben, wäre diese Lösung nicht möglich gewesen“, betonte Wittmann.