Zum Bericht im OT vom 14. Mai, Seite 3: „Busse fahren weiterhin mit Diesel“:
„Seit geraumer Zeit fallen mir in Redwitz, Kreuzung Bahnhofstraße/Tiefe Gasse/Gartenweg regelmäßig „Geisterbusse“ der Linie 1241 auf: Große Reise- und VGN-Busse, nur sitzt außerhalb des Schülerverkehrs kaum jemand drin, oft sind sie ganz leer! Dienstagvormittag waren es binnen zwei Stunden drei davon. Kann sein, dass ich altersbedingt statt weißer Mäuse vielleicht weiß-blaue Busse sehe – nur wurden meine Beobachtungen von anderen Anwohnern bestätigt.
Dann kam im Bericht vom 14. Mai auf Seite 3 der Satz ,Allen voran soll dem weit verbreiteten Vorurteil der ,leeren Busse‘ so entgegengewirkt werden‘. Im Klartext: Machen Bürger Beobachtungen, die den Verantwortlichen im Kreistag nicht in den Kram passen, holt man dort wie so oft in der Politik die Vorurteilskeule heraus, denn die Verwaltung hat immer Recht und macht keine Fehler. Das fördert nicht gerade mein Vertrauen in staatliche Stellen, kenne ich aber zur Genüge aus meiner aktiven Zeit an der Hochschule Coburg.
Die richtige Lösung ist, sich an einigen Haltestellen selbst ein Bild zu machen anstatt die Bürger als Deppen hinzustellen. Dazu muss man die warme Amtsstube verlassen – und feststellen, dass mit der Busnetzplanung was danebenging. Womöglich wurde die Planung vom Großraum Erlangen-Nürnberg mit seiner viel höheren Bevölkerungsdichte übernommen, dort sind die Busse meistens gut genutzt und man wartet nicht im Extremfall zwei Stunden auf den Bus!
Bei uns wird eine Besorgung oder ein Arzttermin im sechs Kilometer entfernten Burgkunstadt mit dem Bus zu einer Vormittag-füllenden Beschäftigung, da ist man zu Fuß schneller! Und was ist mit einem größeren Lebensmittel-Einkauf in Küps? Über die Landkreisgrenze geht es ÖPNV-mäßig nur mit der Bahn.
Der Bus ist immer öko oder? Ein großer Bus braucht um 40, 50 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Ist er immer gut besetzt, ist das vom Energieverbrauch konkurrenzlos günstig – aber ein Auto fährt halt nur, wenn es zu mindestens 25 Prozent besetzt ist!“
Jochen Jirmann, Redwitz
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