Manuel Niedermeier setzte die Reihe „Redwitz liest“ im Bürgerhaus fort. Der Autor kommt aus Regensburg und hat 2014 den Bayerischen Kunstförderpreis für Literatur erhalten. Er las vor einer überschaubaren Zuhörerschaft aus seinem neuen Roman „Das ist einer, der lebt!“
Nach der Begrüßung der „kleinen, aber feinen Runde“ und Vorstellung des Autors durch Quartiersmanagerin Nicola Völkel las Niedermeier drei Abschnitte aus seinem Roman und erläuterte, wie diese zusammengehören. Dabei verstand er es, die Zuhörerschaft mit „in die Zeilen zu holen“. Der Autor klebte nicht fest an den Zeilen, sondern hielt immer Augenkontakt mit seinen Zuhörern.
Berührend und humorvoll
In seinem Roman geht er der Frage nach, wie man es schafft, nicht das Leben der Eltern zu leben. Wie gelingt der Sprung aus deren langem Schatten? Berührend und humorvoll erzählte Niedermeier von der lebenslangen Suche nach dem eigenen Weg. Vom Aufgeben alter und Finden neuer Vorbilder. Und nicht zuletzt von einer großen Liebe.
Als Ralf, Sohn einer genialischen Schauspielerin, die polnische Austauschschülerin Małgorzata kennenlernt, scheint für den sprachverliebten 17-Jährigen plötzlich alles möglich. Gemeinsam lassen sie die Vorstellungen der Eltern hinter sich und arbeiten an ihren Träumen, Ralf als Autor, Małgorzata als Wissenschaftlerin. Doch dann geschieht ein Unglück, und Ralf droht jeden Halt zu verlieren.
Erstaunliche Parallelen
Nur die Flucht in die Biografie von Arthur Cravan kann ihn noch retten. Genau 100 Jahre vor Ralf geboren, ist der eigenwillige Schriftsteller und Boxer, ein Neffe Oscar Wildes, seit Kindertagen sein großes Vorbild. Ein Mann, der nie aufgab, sich mit Witz als auch Motivation und Handlung aus jeder Notlage befreite, und zu dem sich in Ralfs Leben erstaunliche Parallelen finden.
„Da ist ein kluger Denker am Werk, ein Mensch, der Empfindungswärme, Schwächen genauso wie Lebens(über)mut zulässt und erzählen kann“, stellt der Münchner Merkur über Manuel Niedermeier fest.