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MARKTZEULN: Marktzeuln: Francisco Martinez und die Europameisterschaft

MARKTZEULN

Marktzeuln: Francisco Martinez und die Europameisterschaft

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    In der Brust des Marktzeulners Francisco Martinez schlagen zwei Herzen: ein spanisches und ein deutsches.
    In der Brust des Marktzeulners Francisco Martinez schlagen zwei Herzen: ein spanisches und ein deutsches. Foto: red

    Mit einem Jahr Verspätung hat Mitte Juni die Fußball-Europameisterschaft begonnen, die erstmals in Stadien quer über den Kontinent ausgetragen wird. Viele Fußballfans der Region dürften dem ersten Anstoß sehnsüchtig entgegengefiebert haben, die meisten dürften Deutschland die Daumen drücken. Doch wie ist es um die Mitbürger mit ausländischen Wurzeln bestimmt, die in unserer Mitte leben und unverzichtbar zu uns gehören? Das Obermain-Tagblatt widmet ihnen eine kleine Serie. Schließlich ist „König Fußball“ nicht selten ein völkerverbindendes Element.

    Francisco Martinez mag vor 47 Jahren in Oberhausen im westlichen Ruhrgebiet geboren worden sein: Seine Wurzeln wie auch die Staatsbürgerschaft aber sind spanisch. Und aus beidem macht der heutige Zeulner keinen Hehl. Ganz im Gegenteil. Und das längst nicht zu Zeiten der EM.

    Franciscos Eltern stammen aus Cordoba in Andalusien. Sie kamen schon Anfang der 1970-er Jahre nach Deutschland. Seit nunmehr 13 Jahren lebt der Bankkaufmann in Marktzeuln. Als totaler Fußballfan schaut er während der Europameisterschaft nach Möglichkeit alle Spiele, mit besonderem Interesse natürlich die Begegnungen mit deutscher und spanischer Beteiligung.

    Wenn Deutschland spielt, werden Freunde eingeladen

    Wenn die deutsche Mannschaft spielt, werden auch mal die Kumpels vom TSV Marktzeuln eingeladen. Public Viewing sei ja heuer leider nicht möglich, bedauert Martinez. Trotzdem wird natürlich philosophiert und fachgesimpelt.

    Ein Prosit auf die Völkerverständigung: Zur EM erheben Francisco Martinez und seine Freunde gerne mal das Glas.
    Ein Prosit auf die Völkerverständigung: Zur EM erheben Francisco Martinez und seine Freunde gerne mal das Glas. Foto: red

    Die Spiele der Furia Roja der spanischen Nationalmannschaft, schaut der Single eher allein. Allerdings gibt es dazu – als Reminiszenz an die alte Heimat – ein schön gekühltes San Miguel, das bekannte spanische Bier. Da hat er immer ein paar Flaschen im Kühlschrank.

    Als die rot-gelbe Flagge am Fenster hing

    Früher hat er auch schon mal während der Spiele die spanische Flagge ans Fenster gehängt. Francisco hat als Jugendlicher in einer Hobbymannschaft in Oberhausen gekickt, heute ist der 47-Jährige eher ein passiver Fußballer. Allerdings ist er beim TSV Marktzeuln stark engagiert, am Spielfeld und in der Turnhalle. Lange Zeit war er auch Kassierer des größten Vereins in Marktzeuln.

    Natürlich ist er auch Fan von spanischen und deutschen Vereinsmannschaften. In Spanien schlägt sein Herz für die „Königlichen“, für Real Madrid, in Deutschland für die „Fohlen“, für Borussia Mönchengladbach. Obwohl in Deutschland geboren, sieht er sich trotzdem auch als Spanier. Er habe zwei Heimaten, die er innerlich gerecht aufteile.

    Bei der WM 2006 half er im Stadion auf Schalke mit

    Den Fußball und gerade Großereignisse wie die Europameisterschaft sieht Martinez klar als völkerverbindende Elemente. Und das aus eigenem Erleben, war er doch bei der WM 2006 als Helfer im Stadion in Gelsenkirchen tätig.

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    Sollte es während des Turniers zu einer Begegnung Spanien gegen Deutschland kommen, so sagt er – nach längerem Überlegen–, dass er zu Spanien halten würde. Da ist eben Blut dicker als Wasser.

    Nach einem Tipp zum Europameister gefragt, schätzt er die Chancen für Italien oder Frankreich am höchsten ein. Zunächst freut er sich aber auf die nächsten Tage und Wochen und auf viele interessante Fußballspiele.

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