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MARKTZEULN: Marktzeuln: Fulminanter Abschluss von „Oberfranken leuchtet“

MARKTZEULN

Marktzeuln: Fulminanter Abschluss von „Oberfranken leuchtet“

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    Das Brillantfeuerwerk von Patrick Pornschlegel am Ufer der Rodach.
    Das Brillantfeuerwerk von Patrick Pornschlegel am Ufer der Rodach. Foto: Peter Schamburek

    Zum Abschluss des Projekts „Oberfranken leuchtet“ in Marktzeuln hatte die Gemeinde zu einer kleinen Feier am Sonntagabend am Ufer der Rodach eingeladen, nachdem die Eröffnungsveranstaltung witterungsbedingt nur im kleinen Rahmen stattgefunden hatte.

    Gut 500 Gäste aus Marktzeuln und der näheren und weiteren Umgebung waren der Einladung gefolgt und hatten sich am Brauhausplatz eingefunden. Selbst die in Marktzeuln untergekommenen geflüchteten Familien aus der Ukraine konnten für einige Stunden den Krieg in der Heimat vergessen und die Gastfreundschaft der Zeulner genießen.

    Hunderte von Gästen fanden sich zur Abschlussfeier am Brauhausplatz ein.
    Hunderte von Gästen fanden sich zur Abschlussfeier am Brauhausplatz ein. Foto: Heinz Fischer

    Auch die ortsansässigen Gastronomen hatten ihre Gaststätten geschlossen und sich zum Feiern am Festplatz niedergelassen. Bei seinem Grußwort zeigte sich Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech hoch erfreut über den großen Zuspruch zu dieser Veranstaltung. Der Geflügelzuchtverein versorgte die Gäste mit Bier und alkoholfreien Getränken, die Jugendfeuerwehr sorgte mit einem Bratwurststand für das leibliche Wohl.

    Auch ein Weinstand fehlt nicht

    Das Dorfladenteam um Dirk Dzedzeck und Elvira Zech schließlich hatte einen Weinstand aufgebaut, auch hier war reger Zuspruch zu verzeichnen. Es kamen Weine zum Ausschank, die später auch im Dorfladen „Flecken 47“ verkauft werden sollen.

    Premiere: Der erste Auftritt des Blasorchesters Hochstadt-Marktzeuln.
    Premiere: Der erste Auftritt des Blasorchesters Hochstadt-Marktzeuln. Foto: Heinz Fischer

    Eine Premiere der musikalischen Art konnte man erleben, spielte doch zum ersten Mal das neu gegründete Blasorchester Hochstadt-Marktzeuln auf, ein Zusammenschluss der beiden Kapellen. Eine weitere Attraktion war dann der Auftritt der Bänkelsänger Tanja Degen und Heinz Fischer. In humorigen Reimen beschrieben sie in ihrem Lied die Ersterwähnung Marktzeulns durch Gräfin Alberada von Banz im Jahre 1070. Wie bekannt, sollte ja das Projekt bereits 2020 zum 950. Jubiläum des Ortes stattfinden, dies wurde aber Pandemiebedingt erst heuer möglich.

    Der Gatte von Alberada, Graf Herrmann wurde damals, 1070, bei einer Fehde schwer verwundet und war dem Tode nah. Nachdem der Klerus solche Fehden verboten hatte, wurde er exkommuniziert. Alberada bat Papst Alexander um Rücknahme der Exkommunikation und versprach dafür, das Schloss Banz der Kirche zu schenken, lediglich ein paar Lehen wollte sie für sich behalten, darunter Cylen, das heutige Marktzeuln. So kam es zur ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes.

    Nach Einbruch der Dunkelheit erstrahlte der Fachwerkort wiederum im mystischen Licht, das die Studentinnen der Hochschule Coburg mit ihrem Dozenten Michael Müller aufwändig installiert hatten. Den fulminanten Schlusspunkt der Veranstaltung setzte ein beeindruckendes Brilliantfeuerwerk, inszeniert vom Pyrotechniker Patrick Pornschlegel aus Marktzeuln, abgebrannt am jenseitigen Ufer der Rodach.

    Zu schön, um nach Hause zu gehen

    Marktzeuln im mystischen Licht der „Blauen Stunde“.
    Marktzeuln im mystischen Licht der „Blauen Stunde“. Foto: Peter Schamburek

    Nach diesem wunderbaren Schauspiel wollte – trotz der vom Fluss aufsteigenden Nachtkühle – kaum einer den Festplatz verlassen, so dass sogar das Bier im Ausschank zur Neige ging. Gottlob konnte hier der Zeulner Bürger Wolfgang „Gomez“ Hotzelt mit Beständen aus seinem privaten Lager aushelfen und so wurde bis tief in die Nacht weiter gefeiert.

    Am Ostermontag leuchtete Marktzeuln nach zehn Tagen ein letztes Mal im Licht der Installation. Man könne sich aber vorstellen, so Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech, dass dieses Projekt in den nächsten Jahren wiederholt wird.

    Die Moritat von Gräfin Alberada Es lebte einst ein Frauenzimmer hoch droben auf Schloss Banz Sie war so reich, sie war so fromm, ein Leben voller Glanz Ihr Name war Alberada, und Gräfin war sie auch Drum wolln wir heut von ihr erzählen nach alter Väter Brauch. Es war im Jahre 1070 und Herrmann ihr Gemahl Trat an zu einer bösen Fehde, er hatte keine Wahl Das Blut zum Himmel spritzte, der Recke fiel gleich um Und schwer verletzt so blieb er liegen, was dann kam das war dumm Alberada war in großer Sorge um ihren lieben Mann Wenn er in großer Sünde stürbe, zur Hölle fährt, was dann Die Kirche hat's verboten, dass man solch‘ Fehden führt Und darum wurde der gute Hermann vom Papst exkommuniziert Die Gräfin konnt es nicht ertragen und reiste schnell nach Rom Und traf sogleich Papst Alexander in seinem Petersdom Ich will, sprach sie, euch schenken, mein ganzes Hab und Gut Doch rette meinen lieben Hermann vor garst'ger Höllenglut Von mir aus, sprach der Alexander, soll er zum Himmel ziehn Doch musst du dich, liebe Alberada, finanziell etwas bemühn Das will ich, sprach die Gute, was liegt mir denn daran Und hielt auf ihrer Reise heimwärts im schönen Bamberg an Horch her mein lieber Bischof Hermann was ich dir tue kund Ich schenk dir heut mein Schloss in Banz mit Felder, Wald und Grund Das kannst du alles haben, ist das nicht allerhand Ich will nur ein paar Lehen behalten für meinen Ruhestand Oh sag, so sprach seine Exzellenz, an was hast du gedacht Ich will dir gern die Lehen geben, das wird so abgemacht So vier, fünf kleine Orte, und Cylen will ich, gell Die haben dort schon eine Mühle und einen Froschtümpel Der Bischof Hermann griff zur Feder und schrieb dies alles auf Und so nahm das Rad der Geschichte von nun an seinen Lauf Marktzeuln es war gegründet, vor 950 Jahr Und dass wir dieses heuer feiern, das ist ja wohl mal klar.

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