Die Deutsche Fachwerkstraße, 1990 ins Leben gerufen, erstreckt sich von der Elbe im Norden über die Oberlausitz im östlichen Sachsen bis hin zum Bodensee im Süden, führt mit acht Regionalstrecken durch die Bundesländer Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Bayern und Baden-Württem-berg. Unter dem Motto „Fachwerk verbindet“ haben sich inzwischen über 100 Fachwerkstädte zusammengeschlossen, um sich gemeinsam zu präsentieren. Die Deutsche Fachwerkstraße verbindet aber nicht nur einmalige Landschaften, geschichtsträchtige Schauplätze und liebevoll restaurierte Denkmale, sondern vor allem auch die Menschen, die darin leben und arbeiten.

Offenes Ohr im Gemeinderat gefunden
Seit Kurzem führt die mit 3900 Kilometern längste Kulturstraße Deutschlands auch durch Marktzeuln. Bereits 2019 kontaktierte die Geschäftsführerin der „Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstraße“, Maren Sommer-Frohms, den Marktzeulner Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech. Im Marktgemeinderat fand man natürlich ein offenes Ohr für die Mitgliedschaft Marktzeulns und die Mitarbeit bei der Entwicklung der Fachwerkroute Franken. Diese achte Teilstrecke mit über 400 Kilometern länge führt durch ganz Franken und in ihrem östlichsten Zipfel liegt der wunderschöne Fachwerkort an der Rodach. Einen Namen für diese Etappe hatte man bald gefunden: „Genuss mit Wein und Bier.“ Dies kommt nicht von ungefähr, liegt doch die Teilstrecke sowohl in Wein- als auch in Bierfranken mit seiner ausgeprägten und köstlichen Gastronomie.

Zwischen 1689 und 1695 im barocken Fachwerkstil erbaut
In der Beschreibung Marktzeulns auf der Homepage der Fachwerkstraße wird besonders das Rathaus hervorgehoben: „Von einzigartiger Bedeutung ist das Rathaus, das zwischen 1689 und 1695 im barocken Fachwerkstil an der Stelle des alten Rathauses neu errichtet wurde. Das barocke Fachwerkrathaus beherrscht neben der gotisch-barocken Pfarrkirche (14. bis 18.Jahrhundert) das Ortsbild, das als Ensemble seit 1975 auch in die offizielle Liste des Denkmalschutzes aufgenommen ist.“ Aber nicht nur das Rathaus prägt das Ortsbild, vom Ortseingang an der Rodachbrücke bis zum oberen Tor zieren Fachwerkbauten den Marktflecken. Und auch in den Nebenstraßen im Ortskern setzt sich diese Bauweise fort, so in der Schützenstraße, wo neben dem historischen Gasthaus „Zum alten Bappela“ auch eines der ältesten Häuser des Ortes steht, der sogenannte „Koppenhof“. Ebenso erwähnens- und sehenswert das Ensemble an der „Neuburg“ mit dem Graitzer Tor.
Viele Festlichkeiten in Marktzeuln
Den Begriff als Teil der „Genussregion Franken“ wird Marktzeuln allenthalben gerecht, gibt es doch neben den Gastronomiebetrieben eine Vielzahl von Festlichkeiten im Jahreskreis, die von den verschiedenen Vereinen gefeiert werden. So kann man in der Tat von einem „Zeulner Festsommer“ sprechen, dessen absoluter Höhepunkt Ende Juni das berühmte „Zeulner Freischießen“ markiert. Organisiert von der altehrwürdigen Schützengesellschaft herrscht an diesen sechs Tagen Ausnahmezustand im Ort.

Im kommenden Mai wird dann noch der Dorfladen „Flecken 47“ seine Pforten öffnen. Neben den Artikeln der Grundversorgung wird man auch hier allerlei Köstlichkeiten aus der Region anbieten.
Mit der Mitgliedschaft im Verbund „Deutsche Fachwerkstraße“ ist Marktzeuln um eine Attraktion reicher, und es ist anzunehmen, dass sich in Zukunft immer wieder Touristen auf dem Weg über die Kulturstraße in Zeuln einfinden und die Schönheit der „Perle an der Rodach“ bewundern.