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MICHELAU: Michelau: CSU-Bürgermeisterkandidat Jochen Weber im Portrait

MICHELAU

Michelau: CSU-Bürgermeisterkandidat Jochen Weber im Portrait

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    Jochen Weber mit seiner Frau Diana und den vier Kindern.
    Jochen Weber mit seiner Frau Diana und den vier Kindern. Foto: privat

    Politik hat in Jochen Webers Familie schon immer eine Rolle gespielt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sein Urgroßvater Nikolaus Beier der erste Bürgermeister von Michelau, eingesetzt damals von den Alliierten. Er blieb im Amt, bis zu den ersten Wahlen, die drei Jahre später stattfanden.

    Nun will sein Urenkel Bürgermeister werden. Nur nicht für die SPD, wie Beier. Jochen Weber tritt für die CSU zur Wahl an.

    Weber sitzt seit 2008 im Gemeinderat, zuerst für die Junge-Wähler-Union, seit 2020 für die CSU. Schon als Kind, so erinnert er sich, hat er sich für Politik interessiert: Wenn er bei seinen Großeltern im Wohnzimmer spielte, während die beiden die Nachrichten sahen, hat er Verständnisfragen gestellt. Als er 16 Jahre alt war, schickte ihn sein Großvater zu einem Treffen junger Leute, die sich politisch engagieren wollten.

    Von Anfang an Verantwortung übernommen

    An jenem 18. März 1994 wurde die Junge Union Schwürbitz wiederbelebt. Jochen Weber übernahm den Vorsitz. „Ich fand es toll, etwas bewegen zu können für die Bürger in meiner Gemeinde“, sagt er. Beeinflusst haben ihn sein Großvater und der damalige Vorsitzende des Schwürbitzer CSU-Ortsverbands, leidenschaftliche Kämpfer, wie er sagt, die auch mal unorthodoxe Entscheidungen getroffen haben. Eine Arbeitsweise, die er sich zum Vorbild genommen hat.

    Und so folgten weitere Ämter. Seit der Wahl 2020 fungiert er als Zweiter Bürgermeister. Nach dem Tod Dirk Rosenbauers übernahm er die Amtsleitung im Rathaus.

    „Ich hätte nicht kandidiert ohne die Zustimmung von Dirks Frau und seinen Eltern“, betont Weber. Aber alle drei hätten ihn darin bestärkt. Und es wäre ja auch schade, wenn der eingeschlagene Weg nicht weiterverfolgt würde, findet der 42-Jährige: „Die vielen guten Ideen, die positiven Signale für die Zukunft, die sollten wir fortführen.“ Weber nennt als Beispiel die Kostenübernahme für die Schülerbeförderung, die der Gemeinderat 2020 erstmals und nun auch für das kommende Schuljahr genehmigt hat.

    Aufbruchsstimmung in einem jungen Team

    Er möchte die Industrie- und Kulturgemeinde zu einer tourismus- und familienfreundlichen Gemeinde ausbauen, Baugebiete voran- und die laufenden großen Projekte zu Ende bringen. Sein Fachwissen will der Unternehmer nutzen, um Investitionen wie das Feuerwehrhaus in Michelau oder die Mainbrücke in Schwürbitz zeitnah und kostengünstig umzusetzen. Und als großes Ziel nennt er, den Schwerlastverkehr aus dem Ort zu bekommen. Hier sei eine Strategie in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt nötig. Deshalb habe er auch schon zahlreiche Gespräche mit dem Landrat geführt.

    So will Weber den Weg weitergehen, den Rosenbauer mit seinem jungen Team eingeschlagen hatte. Er erzählt von der entstandenen Aufbruchsstimmung: „Wir wollen gemeinsam was ändern.“

    „Wer aufhört, besser zu werden, wird bald nicht mehr gut sein.“

    Leitspruch von Jochen Weber, CSU-Bürgermeisterkandidat

    Und das in Zusammenarbeit mit den Bürgern und den übrigen Gemeinderäten. „Der Begriff ,Teamplayer‘, den Dirk geprägt hat, kommt nicht von ungefähr“, sagt Weber. Er will dieses Leitbild beibehalten. Das persönliche Gespräch ist auch ihm wichtig. Dabei verlässt sich der Unternehmer auf die Menschenkenntnis, die er sich in 20 Jahren Berufserfahrung angeeignet hat.

    Auf dem Hof der Webers ist immer etwas los. Dafür sorgen neben den vier Kindern auch die Tiere.
    Auf dem Hof der Webers ist immer etwas los. Dafür sorgen neben den vier Kindern auch die Tiere. Foto: privat

    „Ich habe bei Null angefangen. Heute habe ich einen Betrieb mit 15 Mitarbeitern, der über die Kreisgrenzen hinaus bekannt ist“, sagt der hauptgesellschaftende Geschäftsführer der Firma Weber Straßenunterhaltungsdienst und Gartenlandschaftsbau, Darauf ist er stolz, hat er doch auch harte Zeiten erlebt. Aber er hat durchgehalten, nach vorn geschaut und sich nach seinem Leitspruch gerichtet: „Wer aufhört, besser zu werden, wird bald nicht mehr gut sein.“

    Auf dem Rücken seines Pferdes den Kopf frei bekommen

    Diese Beständigkeit und seine Erfahrungen und Kenntnisse im handwerklichen und kaufmännischen Bereich sollen ihm als Bürgermeister helfen. Um seinen Betrieb ist ihm nicht bange: Den halten zwei Mitarbeiter am Laufen, die er zu Betriebsleitern befördert hat. „Wenn ich anruf', heißt's immer: Mach dei' Zeug, wir kommen schon zurecht“, erzählt Weber mit einem Schmunzeln. Ein seltsames Gefühl, das gibt er zu, aber er ist auch stolz auf seine Leute. „Wir sind ein kleiner Familienbetrieb, das schweißt halt zusammen.“

    Jochen Weber wohnt mit seiner Frau, dem zwölfjährigen Sohn, den neunjährigen

    Spaß im Schnee: Jochen und Diana Weber mit den vier Kindern.
    Spaß im Schnee: Jochen und Diana Weber mit den vier Kindern. Foto: privat

    Zwillingstöchtern, neun Pferden, drei Hunden, drei Katzen und zwei Meerschweinchen in Oberreuth. Die älteste Tochter, 22 Jahre alt, ist bereits ausgezogen. Auf dem „kleinen Hobby-Bauernhof“, wie der Familienvater ihn nennt, gibt es immer was zu tun.

    Der gebürtige Schwürbitzer fühlt sich wohl in dem kleinen Dorf. Fernab vom Trubel kommt er zur Ruhe; beim Reiten im nahen Wald wird der Kopf frei und ihm fällt die Lösung für das ein oder andere Problem ein.

    Geänderte Zeiten: kein „Dörferhass“ mehr

    Das wird ihm sicher auch künftig nützen, sollte er gewählt werden. Als Hemmschuh hat der ehemalige Bürgermeister Fred Köhlerschmidt gegenüber dem Obermain-Tagblatt ausgemacht, dass Weber ein „Ortskind“ ist. Die sind in Michelau noch nie gewählt worden. Den Kandidaten ficht das nicht an. Seine Familie väterlicherseits sei aus Michelau, die mütterlicherseits aus Schwürbitz. „Ich war schon immer überall a weng und bin auch in Michelau gut aufgenommen worden. Ich hab' diesen Dörferhass nie so erlebt“, erklärt er. Die Gesellschaft habe sich geändert.

    Und da er auf die Bekanntmachung seiner Kandidatur hin viel positive Resonanz bekommen hat, ist er nun guter Dinge. „Ich fürchte mich nicht vor diesem Amt“, sagt Jochen Weber. „Ich bin bereit, mein Bestes zu tun.“ Das Selbe gelte aber auch, wenn er nicht gewählt wird und Zweiter Bürgermeister bleibt. „Ich gebe immer 100 Prozent. Für mich gilt: g'scheit machen – oder gar nicht.“

    Jochen Weber • 42 Jahre alt • verheiratet, vier Kinder • der gebürtige Schwürbitzer lebt in Oberreuth • berufliche Laufbahn: Nach der Ausbildung zum Industriekaufmann und zum Fernmeldemonteur-Tiefbau gründete er 2004 die Firma Weber Straßenunterhaltungsdienst und Gartenlandschaftsbau mit heute 15 Mitarbeitern an zwei Betriebsstätten. • politisches Engagement: 1994 Gründungsmitglied der JU Schwürbitz, bis 2002 Vorsitzender der JU Schwürbitz, 2008 bis 2014 und 2014 bis 2020 für die JWU im Gemeinderat, bis 2014 auch Jugendbeauftragter der Gemeinde Michelau, seit 2014 Mitglied der CSU Schwürbitz, 2015 bis 2019 stellvertretender Vorsitzender der CSU Schwürbitz, seit 2020 für die CSU im Gemeinderat, seit 2021 Vorsitzender der CSU Michelau • ehrenamtliches Engagement: passives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehren von Schwürbitz und Lettenreuth. Keine weiteren Mitgliedschaften, stattdessen bedenken Jochen Weber und seine Frau die örtlichen Vereine gerne mit Spenden, konkret den Kapellenverein Oberreuth, die Freiwillige Feuerwehr Lettenreuth, die Schützengesellschaft Schwürbitz, die Fußballvereine von Michelau, Schwürbitz und Lettenreuth, die CSU-Ortsverbände von Michelau und Marktzeuln, die Dorfgemeinschaft Neuensee, den Arbeitersamariterbund und den Kindergarten Schwürbitz. Außerdem spendeten sie für die Mitfahrbänke der Gemeinde Michelau, die Reitvereine von Bieberach und Theisau sowie für Ärzte ohne Grenzen..

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