Ein Raunen ging durchs Schützenhaus, als Bürgermeister Jochen Weber in seinem Rechenschaftsbericht darüber informierte, dass sich die Kosten für die dreijährige Sanierung der Johann-Puppert-Schule von geplanten 6,5 Millionen Euro auf 11,5 Millionen Euro erhöht haben. Dafür, so betonte Weber, habe Michelau jetzt eine der modernsten Schulen Bayerns. Davon könnten sich Interessierte selbst überzeugen – beim Tag der offenen Tür am Freitag, 25. November. Die Schülerinnen und Schüler seien bereits wieder eingezogen. Jetzt stehe noch der Rückbau des gepflasterten Stellplatzes für die Container an.
Insgesamt habe die Gemeinde dieses Jahr neun Millionen Euro in verschiedene Projekte investiert – neben den Schulen und Horten zum Beispiel in die Erschließung des Baugebiets Lettenreuth-West und die Deichnachrüstung. Die Rücklagen würden Ende dieses Haushaltsjahres vollständig aufgebraucht sein. Der Schuldenstand bewege sich mit 685 Euro pro Kopf – insgesamt etwa 4,3 Millionen Euro – auf Landesdurchschnitt.
Niedrigster Wasser- und Abwasserpreis im Landkreis
Die Sanierung von Klär- und Mischwasserbehandlungsanlage ist ebenfalls abgeschlossen. Auch hier seien die Kosten gestiegen, und zwar von geplanten 4,6 Millionen Euro auf 6,3 Millionen. Hier sei die Preissteigerung aber durch staatliche Zuschüsse fast komplett aufgefangen worden. Nachdem Grundstückseigentümer in den vergangenen Jahren schon 90 Prozent des Verbesserungsbeitrags in drei Raten gezahlt haben, müssten sie deshalb nun weniger als zehn Prozent als Restrate begleichen. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass Michelau nach wie vor den niedrigsten Wasser- wie Abwasserpreis im Landkreis verlangt.
Auf Michelau kommen aber weitere Bauarbeiten zu: Die Deutsche Glasfaser plant derzeit den Glasfaserausbau für die Korbmachergemeinde. Erst werde der Hauptverteiler aufgebaut, bevor im Frühling die Leitungen verlegt werden. Weber zeigte sich froh, dass dieses Projekt die Gemeinde nichts kostet: Die Deutsche Glasfaser übernimmt die Finanzierung selbst.
Mit dem Anschluss wird es noch einfacher, das in diesem Jahr erweiterte digitale Bürgerserviceportal des Rathauses zu nutzen. Wie Weber erklärte, können damit Anträge auch bequem von zuhause aus gestellt werden – unabhängig von den Öffnungszeiten der Verwaltung.
Verkehrkonzept: Tempo 30 kommt fast überall
Nicht mit dem Daten-, sondern mit dem Straßenverkehr beschäftigt sich das von Bauausschuss und Gemeinderat beschlossene Verkehrskonzept, das für fast alle Straßen der Gemeinde Tempo 30 vorsieht. Der Bauhof sei derzeit dabei, die notwendige Beschilderung anzubringen.
Ein herzliches Dankeschön sprach der Bürgermeister Renate Dorst aus, die seit August ehrenamtlich Fahrten mit dem „Michlaarer Seniorenmobil“ anbietet. Damit könnten Seniorinnen und Senioren weiterhin Besorgungen und Einkäufe erledigen, ohne auf Hilfe durch Angehörige angewiesen zu sein. Koordiniert werden die Fahrten im Rathaus. Dort können sich Interessierte anmelden.
Im kommenden Jahr, so blickte Weber voraus, sind Kanalsanierungen und -spülungen sowie die Erweiterung von Katatrophenschutzmaßnahmen geplant. In Michelau beginne die Vorplanung für die Wiederherstellung des Schulsportplatzes. Außerdem soll der Schülerhort fertiggestellt und der Reinwasserbehälter saniert werden. Auch das Gewerbegebiet „Am Bahnhof“ steht auf der Liste. In Neuensee wird am Berg eine Bushaltestelle eingerichtet. In Lettenreuth soll die Erschließung des neuen Baugebiets abgeschlossen werden, während in Schwürbitz der Ersatzneubau der Mainbrücke und die Sanierung der Michelauer Straße ansteht. Je nach Haushaltslage wird auch die Sanierung der Turnhalle angepackt. (tam)