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MICHELAU: Trauer um den Michelauer Bürgermeister Dirk Rosenbauer

MICHELAU

Trauer um den Michelauer Bürgermeister Dirk Rosenbauer

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    Der Michelauer Bürgermeister Dirk Rosenbauer ist im Alter von 41 Jahren verstorben.
    Der Michelauer Bürgermeister Dirk Rosenbauer ist im Alter von 41 Jahren verstorben. Foto: Annette Körber

    Fassungslosigkeit herrscht in der Korbmachergemeinde: Plötzlich und völlig unerwartet wurde am Mittwochabend Bürgermeister Dirk Rosenbauer (CSU) aus dem Leben gerissen. Er brach während der nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderats zusammen. Wiederbelebungsversuche zeigten kurz Erfolg; er verstarb dann aber im Coburger Krankenhaus. Der 41-Jährige hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

    „Ich war noch nie in meinem Leben so fassungslos.“

    Christian Meißner, Landrat

    „Ich war noch nie in meinem Leben so fassungslos“, sagt auch Landrat Christian Meißner, der gut mit dem Michelauer Parteikollegen befreundet war. Entsprechend schwer fällt es ihm auch, die richtigen Worte zu finden: „Ich sehe noch unsere Kinder zusammen spielen.“ Er würdigt den Freund als einen Menschen, den man einfach gern haben musste.

    Rosenbauers Tod sei ein Verlust für den ganzen Landkreis und natürlich für sein Michelau, für das er so viel bewegen wollte. „Rein politisch gesehen verlieren wir einen großen Aktivposten in der Kommunalpolitik.“ Er habe unglaublich viele Projekte angepackt.

    Dirk Rosenbauer war im März dieses Jahres ins Amt gewählt worden, nachdem Helmut Fischer nicht mehr angetreten war. Er hatte sich viel vorgenommen und nach der Vereidigung auch gleich losgelegt – von der Neuregelung der Schülerbeförderung nach Burgkunstadt über die Sicherung des Schulstandorts Michelau bis zur Ansiedlung von CS Trans. Auch für das kommende Jahr hatte er schon große Pläne. So sollte ein Verkehrsplanungskonzept für Michelau erstellt werden, und die Bürger sollten in die Entscheidung über die Anschaffung einer Wasserenthärtungsanlage einbezogen werden (siehe Artikel über die Gemeinderatssitzung).

    Für seine Michelauer war er immer ansprechbar. Jeder konnte mit seinen Anliegen zu ihm kommen. Ein Angebot, das gern wahrgenommen wurde.

    Ein Teamplayer mit großem Elan und Engagement

    „Er hat das Amt mit großem Elan ausgefüllt“, sagt Klaus Gagel, der für das Obermain-Tagblatt aus Michelau berichtet. Schon im Wahlkampf hatte Rosenbauer für sich als Teamplayer geworben – und damit, so sagt Gagel, war es ihm auch ernst. So haben ihn die Bürger erlebt, bei denen er sehr beliebt war. Und so haben ihn auch die Einzelhändler erlebt: Als Vorsitzender der Werbegemeinschaft „Michelauer Einkaufskorb“ habe er sie mit viel persönlichem Engagement unterstützt.

    Die Nachricht von seinem Tod habe sich in Michelau wie ein Lauffeuer verbreitet. Gagels Eindruck: „Viele können das überhaupt nicht fassen.“

    „Es ist eine Tragödie für uns alle.“

    Judith May, CSU-Fraktionsvorsitzende

    Trauerfahnen am Michelauer Rathaus weisen auf den plötzlichen Tod des Bürgermeisters Dirk Rosenbauer hin.
    Trauerfahnen am Michelauer Rathaus weisen auf den plötzlichen Tod des Bürgermeisters Dirk Rosenbauer hin. Foto: Klaus Gagel

    Auch CSU-Fraktionsvorsitzende Judith May ringt um Worte. „Es ist eine Tragödie für uns alle. Ich persönlich verliere einen engen Freund. Die CSU verliert ein Aushängeschild, die Kinder verlieren ihren Vater, die Ehefrau ihren Mann. Meine Gedanken sind bei der Familie“, sagt die Ärztin, die zusammen mit Jürgen Eckstein versucht hat, den Bürgermeister zu reanimieren. „Wir haben gut gearbeitet, aber es sollte halt nicht sein.“

    Die CSU sei aktuell in Schockstarre, nachdem ihr Kopf und Denker weggebrochen ist. Dirk Rosenbauer sei ein sehr bürgernaher Bürgermeister gewesen, sehr transparent, einer, der lieber eine Information zu viel als zu wenig rausgegeben hat.

    Das sagt nicht nur die Parteifreundin. Er sei allen mit Wertschätzung begegnet, hebt SPD-Fraktionsvorsitzende Simone Naumann hervor. „Ich habe sein Miteinander geschätzt, seine freundschaftliche, wertschätzende Art. Für ihn hat jede Partei gleich gezählt.“ Aus voller Überzeugung kommt ihr Lob für den CSU-Mann: „Er war echt ein guter Bürgermeister.“ Rosenbauer sei immer gut vorbereitet gewesen, habe eine super Vorarbeit geleistet, war immer ansprechbar. Auch für Simone Naumann ein schweres Gespräch: „Mir fehlen die Worte.“

    Zweiter Bürgermeister Jochen Weber (CSU) hat am Donnerstag Trauerbeflaggung in allen Ortsteilen angeordnet. „Ich hatte heute schätzungsweise den schlimmsten Tag, den man sich als Stellvertreter vorstellen kann“, fasst er nach schweren Stunden im Rathaus zusammen. Auch er war mit Dirk Rosenbauer befreundet, bezeichnet ihn als vernünftigen Typ, guten Kumpel, immer besonnen, freundlich und höflich. „Er hatte so viele Ideen gehabt, so viel Elan und Schwung, wollte so viel anpacken“, bedauert Weber, dem anzumerken ist, wie nah ihm der Todesfall geht. Er muss nun die Amtsgeschäfte leiten, bis in drei Monaten ein neuer Bürgermeister gewählt wird.

    Als Bürgermeister und als Mensch sehr beliebt

    „Es ist unheimlich schrecklich, wenn man so etwas miterlebt“, sagt Ralf Hirle, der auch für seine Parteifreunde von Bündnis 90/Die Grünen den Angehörigen tiefstes Mitgefühl ausspricht: „Wir sind sehr bestürzt.“ Dirk Rosenbauer sei nicht nur als Bürgermeister, sondern auch als Mensch sehr beliebt gewesen.

    Ähnlich äußerst sich FW-Fraktionsvorsitzender Lutz Weisser: „Wir sind geschockt, wir müssen das selbst erst mal verarbeiten.“ Weisser hat Rosenbauer in der Handballjugend trainiert, entsprechend lange kennt er ihn. „Das war ein ganz feiner Kerl.“ Nun sind seine Gedanken bei der Familie, der er ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit wünscht.

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