Die MTM Metalltechnik Michelau GmbH stellt zum 31. März ihre Produktion ein. Dies hat Geschäftsführer Niek van der Sluis auf Anfrage des Obermain-Tagblatts per E-Mail bestätigt.
Die in der Maintalstraße in Neuensee ansässige Firma war 1987 gegründet worden. Hergestellt wurden hier Metallgestelle für individuelle Sitzmöbel und Serienproduktionen, mit denen deutsche und europäische Möbelproduzenten beliefert wurden.
Van der Sluis spricht von schwierigen Rahmenbedingungen in der Möbelindustrie. Im gesamten Jahr 2024 habe das Unternehmen mit stark rückläufigen Auftragseingängen zu kämpfen gehabt. Im Dezember schließlich habe der Auftragsbestand rund 50 Prozent unter dem des Vorjahres gelegen.
„Gerade Großkunden verfolgen eine Zwei- oder Drei-Lieferanten- Strategie – die Einkäufer agieren ausschließlich über den Preis.“
Niek van der Sluis, MTM Metalltechnik Michelau GmbH
Gleichzeitig seien die Kosten gestiegen. Es sei aber sehr schwierig, diese weiterzugeben: „Gerade Großkunden verfolgen eine Zwei- oder Drei-Lieferanten-Strategie – die Einkäufer agieren ausschließlich über den Preis.“
MTM Metalltechnik hatte schon in den vergangenen Jahren zu kämpfen. Das Unternehmen musste 2020 und 2023 Insolvenz anmelden, beide Male ordnete das Amtsgericht Coburg Eigenverwaltung an.
Produktion nicht kostendeckend
Die Sanierungsberater von Plenovia machten damals Fehler im Betrieb für die wirtschaftliche Schieflage verantwortlich und zeigten sich zuversichtlich, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.
„Wir haben in der Vergangenheit verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Kostenstruktur von MTM zu optimieren“, sagt nun van der Sluis. „Unter den gegebenen Rahmenbedingungen und dem zu erwartenden niedrigen Umsatzniveau wird es uns jedoch nicht gelingen, kostendeckend zu produzieren.“ Das hat nun zu der Entscheidung geführt, das Unternehmen komplett zu schließen. Auf der Homepage des Metallbauers ist von rund 100 Beschäftigten die Rede. Nach Angaben des Geschäftsführers sind momentan aber nur noch 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Unternehmen tätig.
Die Stellen sollen sozialverträglich abgebaut werden, schreibt er in seiner Mail.