Einen schmerzlichen Verlust hat die Schützengesellschaft Michelau durch den Tod ihres langjährigen Mitglieds Gerhard Titze – Ehrentitel „Mr. SSZ“ – erlitten. Er wäre im August dieses Jahres 95 Jahre alt geworden. Zuletzt wohnte er im Katharina-von-Bora-Seniorenwohnhaus und gehörte deshalb nur noch zu den passiven Mitgliedern der Gesellschaft. Die Michelauer Schützen als auch die Soldatenkameraden verlieren mit ihm ein verdientes Ehrenmitglied.
Sein Name ist untrennbar mit dem Michelauer Schießsportzentrum verbunden. Über 3000 Arbeitsstunden hat er vor rund 25 Jahren in den Neubau investiert, so viele wie kein anderer Schützenbruder. „Weil mir das Ganze einfach Spaß macht, und weil ich möchte, dass auch nach meinem Tod noch etwas von dem zu sehen ist, was ich geleistet habe“: So erklärte er damals sein Engagement. Er war zuvor bereits als Jugendleiter, 2. Schießleiter und Mitglied im Vereinsausschuss bei den Michelauer Schützen aktiv. Jahrelang stand Titze auch im SSZ hinter der Theke und sorgte für die Sauberkeit und die Instandhaltung der Räume.
Gerhard Titze wurde am 14. August 1926 in Liegnitz in Schlesien geboren, als das älteste von insgesamt zehn Kindern. Als Heimatvertriebenen verschlug es ihn nach dem Krieg 1945 zunächst in die Nürnberger Gegend, ehe es, unterstützt durch den BRK-Suchdienst, zu einem Wiedersehen mit seinen Eltern in Michelau kam.
In der Folgezeit arbeitete der gelernte Maschinenschlosser zunächst bei Siemens in Hochstadt und später in Redwitz. 35 Jahre lang war er im dortigen Isolatorenwerk tätig. In der Zeit wurden seine beiden Söhne Walter und Norbert geboren von denen letzterer leider früh verstarb. Vor zwölf Jahren musste Gerhard Titze auch seine Ehefrau Lore zu Grabe tragen, mit der er über Jahrzehnte lang verheiratet war.
Trotz dieser Schicksalsschläge war Gerhard Titze ein optimistischer Mensch, der sich mit einem gesunden Humor den Herausforderungen des Lebens stellte. Als solchen haben ihn auch seine Schützenbrüder und Schützenschwestern kennengelernt, und so werden sie ihn auch in bester Erinnerung behalten.