Am 20. Oktober wurden in den evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden des Dekanats Michelau neue Kirchenvorstände gewählt. An diesem Wochenende werden diese neuen Leitungsgremien in den Gottesdiensten zum ersten Advent in ihr Amt eingeführt. Darüber informiert das Dekanat in einer Pressemitteilung.
Kirchenvorstände tragen in den evangelischen Kirchengemeinden zentrale Leitungsverantwortung: Gemeinsam mit den hauptberuflichen Mitgliedern treffen gewählte und berufene Gemeindeglieder zentrale Entscheidungen für das gottesdienstliche und gemeindliche Leben in Kirchengemeinden, in Finanz- und Personalfragen sowie hinsichtlich der gemeindeeigenen Immobilien. Dazu gehört angesichts der aktuellen Entwicklung der Gemeindegliederzahlen und damit verbundenen landeskirchlichen Veränderungen auch die übergemeindliche Zusammenarbeit und das Miteinander in nachbarschaftlichen Räumen.
Gemeinsame Kirchenvorstände
So freut sich Dekanin Stefanie Ott-Frühwald besonders über die Neubildung gemeinsamer Kirchenvorstände in vier Pfarreien des Dekanatsbezirks: „Wo die Leitungsgremien gemeindeübergreifend verbindlich zusammenarbeiten, ist ein entscheidender Schritt getan: Hier wird gemeinsam gedacht und gemeinsam gehandelt – zum Wohl für alle.“ Die wichtigen und notwendigen Entscheidungsfindungen haben dann nämlich nicht nur „den eigenen Kirchturm“ im Blick, erläutert sie.
Auch sparen gemeinsame Kirchenvorstände Ressourcen, also Zeit und Kraft von Pfarrerinnen und Pfarrern wie von Ehrenamtlichen. „Die steht dann für die konkrete Gestaltung des kirchlichen Lebens vor Ort zur Verfügung. Meine Erfahrung ist, dass Kirchenvorstände genau dafür antreten: Wir wollen Kirche gestalten und miteinander Kirche sein! Die Gremienarbeit sollte daher so schlank wie möglich gehalten werden“, so Ott-Frühwald.
Die Wahlbeteiligung unter den stimmberechtigten Gemeindegliedern im Dekanatsbezirk Michelau lag mit 26 Prozent über dem landeskirchlichen Durchschnitt. Sie variierte dabei zwischen 15 und 55 Prozent. Die höchste Wahlbeteiligung war in der Altersgruppe ab 60 zu finden (31,9 Prozent), gefolgt von den unter 16-Jährigen (26,4 Prozent). Auch die wahlberechtigten Jugendlichen zeigten also ein deutliches Interesse, bei ihrer Vertretung im Kirchenvorstand mitzuentscheiden.
Viele Frauen in den Vorständen
Der Anteil der gewählten Frauen in den Kirchenvorständen beträgt im Dekanatsbezirk Michelau 61,9 Prozent. Mehr als zwei Drittel (72,2 Prozent) der gewählten Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher waren bereits mindestens eine Amtsperiode in der gemeindlichen Leitungsverantwortung.
Das gute Viertel neue Mitglieder wird wichtige neue Perspektiven und Impulse in die Arbeit einbringen. Außerdem arbeiten viele Gremien als „erweiterter Kirchenvorstand“, das heißt, auch Ersatzleute sind in die Sitzungen, Diskussionen und Prozesse zur Entscheidungsfindung aktiv einbezogen.
Zur Einführung der neuen Kirchenvorstände finden in den Gemeinden des Dekanatsbezirks Michelau zahlreiche feierliche Gottesdienste statt. Eine Übersicht gibt es unter: www.dekanat-michelau.de. (red)