Im Gewerbegebiet Nord in Michelau wird umgeräumt: Das bisherige Zwischenlager für Aushub, der auf gemeindlichen Baustellen anfällt, kann nicht mehr genutzt werden. Das Gelände befindet sich auf einer Gewerbefläche, die an die Firma Metob verkauft worden ist. Aufgrund geänderter Vorschriften muss es nun mit Ende März geräumt sein, erklärte Bürgermeister Jochen Weber in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend.
Es sei aber Pflicht, einen entsprechenden Lagerplatz vorzuhalten: Aushub, der auf Baustellen anfällt, müsse dort gesammelt und beprobt werden. Erst, wenn das Ergebnis der Untersuchung vorliegt, könne entschieden werden, ob Erde, Sand und Steine in der Deponie entsorgt oder weiterverwendet werden können.
Direkt neben dem Bauhof
Weber schlug dem Gemeinderat vor, den Zwischenlagerplatz auf dem Grundstück Flurnummer 1623/1 einzurichten. Das Gelände neben dem Bauhof, direkt hinter dem Wendehammer, sei im Besitz der Gemeinde und von der Größe und Lage her bestens geeignet. Die immissionsschutzrechtliche und baurechtliche Genehmigung sei bereits beim Landratsamt beantragt worden. Geplant werde mit 3500 Quadratmetern Fläche; die Kosten würden auf 90.000 Euro geschätzt.
Knackpunkt bei der anschließenden Diskussion war die Frage, ob der Gemeinderat mit der Zustimmung nicht den „zweiten Schritt vor dem ersten“ mache, wie es Roland Braun (SPD) ausdrückte. Auch JSB-/SPD-Fraktionsvorsitzender Andreas Robisch wollte wissen, ob das Gremium nicht die Genehmigung aus dem Landratsamt abwarten sollte.
Der Bürgermeister verglich die Anfrage beim Landratsamt mit einem Bauantrag: Da stehe die Zustimmung des Bauausschusses auch unter Vorbehalt, so lange das Landratsamt die Unterlagen nicht geprüft und ebenfalls die Genehmigung erteilt hat.
Zustimmung unter Vorbehalt
„Wir beschließen das jetzt, aber wenn das Landratsamt Einwände hat, reden wir in der nächsten Sitzung wieder darüber.“ Weber verwies auf den Zeitdruck, unter dem die Gemeinde in dieser Frage stehe, da die bisherige Fläche bis Ende März geräumt sein müsse. „Wir möchten das ,Go‘ vom Gemeinderat haben, damit wir loslegen können, wenn das Landratsamt das genehmigt.“ Das bekam die Verwaltung schließlich auch, allerdings ohne die Stimme von Roland Braun, der sich nicht überzeugen ließ.
Aus dem Gemeinderat • Einstimmig genehmigte der Gemeinderat, was eh eine Pflichtaufgabe ist: Der Schulsportplatz an der Johann-Puppert-Schule muss neu gebaut werden. Während der Sanierungsarbeiten am Schulgebäude standen die Container mit den Ausweichklassenzimmern auf dem Fußballplatz. Dort befindet sich nun ein Schotterfeld. Die angrenzenden Sportanlagen weisen inzwischen derartige Schäden auf, dass sie nicht mehr gefahrlos genutzt werden können. In Abstimmung mit der Schulleitung sieht der Vorentwurf eine 100-Meter-Tartanbahn, einen Rasensportplatz, einen Tartan-Sportplatz für Basketball und Ähnliches, eine Hochsprung- und eine Weitsprunganlage sowie einen Kugelstoßplatz vor. Die geschätzten Kosten liegen bei 1,25 Millionen Euro brutto. Die Details und Anregungen der Gemeinderäte dazu wurden in der nichtöffentlichen Sitzung im Anschluss besprochen. • In der nichtöffentlichen Dezembersitzung hat der Gemeinderat die Rahmenvereinbarung mit der Firma Richter Bau GmbH & Co. KG um ein weiteres Jahr verlängert. Sie umfasst Kanal- und Wasserleitungsreparaturen beziehungsweise -sanierungen (Hausanschlüsse, Hauptleitungen etc.). • Bürgermeister Jochen Weber machte darauf aufmerksam, dass Kandidaten für den Förderpreis für Umwelt und Naturschutz bis 15. Februar bei der Umweltstation Weismain vorgeschlagen werden können. Das Formular zur Online-Meldung finden Interessierte auf der Homepage der Gemeinde. • Nach einem Informationstermin mit dem Staatlichen Bauamt Bamberg konnte Weber mitteilen, dass sich die Sperrung der Lif 13 im Bereich der Anschlussstelle Michelau auf die Zeit von Anfang März bis Ende Oktober 2026 verschiebt. Die lange Verzögerung ergebe sich durch Lieferschwierigkeiten bei Schalungsholz, Stahl und Kunststoffrohren aufgrund des Ukraine-Kriegs und bei Beton aufgrund der Corona-Krise. Dazu kämen Fachkräftemangel, Starkregen und Hochwasser. • Für die Europawahl am 9. Juni werden die Briefwahllokale erstmals in der Johann-Puppert-Schule eingerichtet. Die Urnenwahllokale sind wie bisher in der Kinderkrippe Haus Regenbogen, im Ratskeller des Rathauses, im Mehrzweckraum der Johann-Puppert-Schule, im Kulturhaus Lettenreuth, im Kultursaal Neuensee und in der Turnhalle Schwürbitz zu finden. • Im Hort in Schwürbitz fand auf Einladung des Elternbeirats kürzlich ein Gespräch wegen der dortigen Überbelegung statt. Simone Naumann (fraktionslos, Mitglied der UBM) beantragte, das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung zu setzen.