Das Patronatsfest der katholischen Pfarrgemeinde Marktgraitz wird besonders im kirchlichen Rahmen der Gottesdienste größer als üblich und vor allem bewusster gefeiert. So bildete sich der Brauch heraus, eine Kirche nicht nur einem bestimmten Heiligen oder Märtyrer zu benennen, sondern ein Glaubensgeheimnis wie die heiligste Dreifaltigkeit oder Christus als Erlöser als Titel zu geben. Die jährliche Feier heißt in diesem Fall „Titularfest“.
Dies wird in Marktgraitz praktiziert, denn das Patrozinium der Pfarrei ist der „Heiligsten Dreifaltigkeit“ gewidmet. Dekan und Pfarrer Lars Rebhan machte auf das Geheimnis der Dreieinigkeit Gottes in der Kirche aufmerksam, die sich auch oft in Symbolen wie im Kreuzzeichen oder dem Kleeblatt aus Irland, unter dem der Heilige Sankt Patrick in Europa gewirkt habe, gezeigt hat.
Eine Rose, die den Stein der Stehle optisch aufbricht.
Nach dem Festgottesdienst wurde auch der Friedhof besucht. Hierbei segnete der Dekan das neu entstandene Urnengräberfeld. Dies sei eine gelungene, dem Friedhof angepasste Anlage der Firma Müller aus Beikheim. Rebhan erklärte dabei den Sinn der in der Mitte stehenden Stehle mit einer Rose, die den Stein optisch aufbricht. Dies sei ein Zeichen für das neu aufbrechende, erblühende Leben bei Gott.
Die eingefügte Sitzbank soll als Gedächtnis an die Verstorbenen beim Verweilen an der Anlage dienen. Die angebrachten Blumen sind als Zeichen des Lebens nach dem Tod zu sehen. Deshalb sei das Kreuz Halt, Hoffnung und Auferstehung. Dank galt dem Organisten Fabian Brand, der Familie Gesslein und der Blaskapelle Marktgraitz, die den Gottesdienst in der Kirche und die Andacht auf dem Friedhof feierlich ausgestaltet haben.
Insgesamt 42 Felder für Urnengräber
Auf Nachfrage bei Kirchenratsmitglied Max Seubold erklärte dieser, dass die Verwaltung des Marktgraitzer Friedhofes nicht wie in den meisten anderen Orten von den Kommunen bestritten wird. Dies ist in Marktgraitz in den Händen der katholischen Pfarrgemeinde die so auch die Kosten für das entstandene Urnengräberfeld tragen müsse. Es bestehe Bedarf, da etliche Hinterbliebene ein herkömmliches Grab nicht pflegen wollen. Platzmäßig hätte in Marktgraitz nicht unbedingt ein Urnengräberfeld entstehen müssen.
Um die Stele herum sind acht Felder für Doppelurnengräber mit Steinplatten. Dann folgt der Weg um die Stele. Außen sind zweimal drei Felder, in die jeweils sieben Urnen eingelassen werden können – also insgesamt 42 Urnengräber, die jeweils mit einer runden Steinplatte abgedeckt werden. Eingefasst ist das Ganze mit kleinen Buchsbäumchen.
Reservierungen von Gräbern sind bereits über das Pfarrbüro Marktgraitz möglich.