Zum diesjährigen Kameradschaftsabend kann die Freiwillige Feuerwehr Oberlangenstadt auf ein in der Geschichte der Wehr noch nie dagewesenes Ereignis zurückblicken. Man schloss mit der befreundeten Wehr aus Kirmsees eine Patenschaft.
Krimsees ist ein kleiner Ort mit 180 Einwohnern in der Gemeinde Kirchenpingarten im Landkreis Bayreuth im Gebiet der sogenannten Frankenpfalz. Noch heute ist eine Sandsteinstatue vom heiligen Johann Nepomuk (1735) mit dem Familienwappen derer von Künsberg zu sehen, welche an das Ende des 19. Jahrhunderts verfallene Schloss der Familie erinnern soll.
Abordnungen getroffen
Zum ersten Mal trafen sich Abordnungen der beiden Wehren zu einem eher traurigen Anlass. Im Mai 2019 war Manfred Freiherr von Künsberg-Langenstadt verstorben und Kameraden aus Oberlangenstadt und Kirmsees erwiesen ihm zur Messe und Beisetzung die letzte Ehre. Die beiden Mannschaften lernten sich kennen und man besuchte sich zu Festen, die die jeweiligen Wehren in ihrem Heimatdorf ausrichteten oder traf sich zu gemütlichen Stunden, von denen auch am Festabend die ein oder andere Anekdote erzählte wurde und für zahlreiche Lacher sorgte. Heuer beschloss man, eine Patenschaft am Kameradschaftsabend der Oberlangenstädter zu gründen.
An einem Samstagabend im November war es dann so weit. Die Feuerwehr aus Kirmsees reiste per Bus an und man konnte sich zugleich mit einem deftigen Spanferkel für den eigentlichen Festakt stärken. Eindrucksvoll schilderte der ehemalige Vorstand der Feuerwehr Kirmsees, Josef Dötsch, als er Anfang der 2000-er Jahre, Kontakt zu der Familie von Künsberg aufnahm. Die Feuerwehr Kirmsees wollte zu diesem Zeitpunkt auf ihrer neuen Fahne das Wappen der Familie als Motiv verwenden. Von Anfang an habe sich der damalige „Baron“ Manfred Freiherr von Künsberg begeistert gezeigt und habe das Projekt mit vielen gegenseitigen Besuchen und seinem Wissen unterstützt. Am Kameradschaftsabend zeigten sich alle hocherfreut darüber, dass dessen Enkel Maximilian Freiherr von Künsberg die Schirmherrschaft für die Patenschaft übernahm.
Begeisterter „Baron“
Maximilian Freiherr von Künsberg freute sich in seinen Worten dieses Amt übernehmen zu dürfen. Er sei selbst erst vor ein paar Wochen nach Oberlangenstadt gezogen, um die Verantwortung als nächste Generation im Oberlangenstädter Schloss zu übernehmen und sei stolz, dass die Jahrhunderte andauernde Tradition der Familie es auch heute noch schaffe, Orte und Menschen zu verbinden. Weiter versprach er jährlich das Schloss der Familie in Oberlangenstadt als Übungsobjekt für eine Gemeinschaftsübung zur Verfügung zu stellen, nach der man bei einem gemeinsamen Essen, die Kameradschaft weiter pflegen könne.
Wimpel als Erinnerung
Nach weiteren Worte der beiden Kommandanten, Alexander Voit (Kirmsees) und Jörg Klimaschewski, und der beiden Vorsitzenden, Lukas Philipp (Kirmsees) und Wolfgang Neumann, wurde seitens der Oberlangenstädter Wehr als Patengeschenk ein handgestickter Wimpel als Erinnerung, und seitens der Kirmseeser Wehr ein aufwendig handgebundenes Patenbuch überreicht, welches dazu dienen soll, Anekdoten und Geschichten der beiden Wehren zur verewigen. Seitens der Gemeinde überbrachte Thomas Meyer als Zweiter Bürgermeister die besten Wünsche zur Schließung der Patenschaft.
Standesgemäß, mit Tinte und Siegel der Familie von Künsberg, wurde die Urkunde zur Gründung der Patenschaft von den vier Vertretern und dem Schirmherrn unterschrieben. (red)