Heiko Groß aus Neuses weiß, wie er den größten Corona-Rebellen zum Tragen einer Maske bringt. Das hat 2021 schon hervorragend geklappt. Und obwohl mächtig Party gemacht wurde, das Infektionsrisiko war Null.
Heiko Groß ist von Berufs wegen Postbote. Aber seinen Namen am Obermain hat er sich als DJ Trulli gemacht. Von AC/DC bis zu Helene Fischer lässt er da alles aus den Boxen wummern, was sich sein Publikum wünscht. Auch wenn er es vor den Pandemie ein weniger ruhiger angehen ließ mit seinen DJ-Auftritten.
Groß ist ein recht pragmatischer Mensch. Er spielt ohne große Umstände, was den Leuten gefällt. „Wichtig ist doch, dass jeder seinen Spaß hat“, sagt der 42-Jährige. Als dann Lockdowns das gesellschaftliche Leben zum Stillstand brachten, herrschte in den Wohnzimmern der Republik meist nicht so die Feierlaune.
Ein Fall für DJ Trulli, der am Wochenende online für seine Fans unverdrossen weiterstreamte. Auf Facebook und Twitch. „Ich merkte, das kam bei den Leuten an“, erinnert sich Groß. Am Faschingswochenende 2021 startete er dann ein Experiment. Einen digitalen Faschingsball mit echter Maskenprämierung.
„Das war ein größerer Erfolg als gedacht“, sagt der Stimmungsmacher. Zombies, Haie und kleine Roboter sammelten sich vor Fernsehern und Laptops in der heimischen Stube. Das bekam DJ Trulli schnell mit, weil auf einer eigens eingerichteten WhatsApp-Nummer ein Foto nach dem anderen eintrudelte. „Mit richtig cool verkleideten Menschen darauf“, so der Neuseser. Allesamt Bewerber für die Maskenprämierung. „Schummeln ging natürlich gar nicht“, sagt der Faschingsorganisator. Und so musste auf dem Foto entweder ein aktueller Kalender zu sehen sein oder DJ Trulli in Faschingsaktion auf einem Bildschirm.
„Da war die Jury eisenhart und wird es wieder sein“, lacht Groß. So war es vergebene Liebesmüh, als jemand ein „gut 30 Jahre altes Faschingsfoto“ einsandte. Ein netter Gruß aus vor-pandemischen Zeiten. Aber leider nix für den Wettbewerb. Den gewannen damals übrigens zwei hübsche weibliche Zombies. „Dieses Jahr haben wir uns ein Motto gegeben: Covid“, erklärt Groß. Vom bauchigen „Virus“ bis zum Lauterbach-Double, die Verkleidungsmöglichkeiten seien mannigfaltig. „Natürlich nehme ich die Pandemie ernst. Im meinem Bekanntenkreis gab es einige mit sehr schlimmen Krankheitsverläufen. Trotzdem darf man den Humor nie verlieren. Und online mitfeiern kann jede und jeder: geimpft, ungeimpft oder in Quarantäne“, erklärt Heiko Groß. Einen Wunsch hat er trotzdem: Dass der Online-Fasching am 26. Februar von 20.30 bis 22.30 Uhr keine Fortsetzung mehr als Digital-Event finden muss. „Also einfach unter Twitch bei meinem Kanal DJ Trulli vorbeischauen“, sagt er. Zu gewinnen gibt es bei der Maskenprämierung Preise und Gutscheine im Gesamtwert von 1300 Euro. „Das haben heimische Unternehmen zur Verfügung gestellt. Ein riesen Dankeschön dafür“, fügt Groß hinzu. Mit Konkurrenz bei der Maskenprämierung ist zu rechnen. 2021 feierten 250 Gäste online mit. Auf Michelaus Bürgermeister Jochen Weber und das weitere Jury-Team kommt einiges zu.