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MARKTZEULN: Sand- und Kiesabbau in Marktzeuln: Diskrepanzen beigelegt

MARKTZEULN

Sand- und Kiesabbau in Marktzeuln: Diskrepanzen beigelegt

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    Geschäftsführer Johann Förtsch erläutert dem Gemeinderat die weiteren Maßnahmen zum Abbau und der späteren Verfüllung.
    Geschäftsführer Johann Förtsch erläutert dem Gemeinderat die weiteren Maßnahmen zum Abbau und der späteren Verfüllung. Foto: Heinz Fischer

    Zerstörung der Landschaft, Baulärm, Schwerlastverkehr. Der Sand- und Kiesabbau in Marktzeuln ist seit Jahrzehnten immer wieder Anlass zu Kritik und Unmut im Gemeinderat und in der Bevölkerung. Nun ist aber Licht am Ende des Tunnels in Sicht. Man hat sich mit der Firma Schramm geeinigt, und es gibt nun klare Ansagen, wann der Abbau und die Wiederauffüllung an der Lettenreuther Straße beendet sein werden.

    1968 wurde das Kieswerk in Marktzeuln von Heinrich Schramm und drei weiteren Geschäftspartnern gegründet. 1980 wurde die bestehende kleine Grube übernommen, 1988 erfolgte eine umfangreiche Vergrößerung. Im Jahre 1995 kam dann die Bauschutt- und Recyclingdeponie dazu. In über 35 Jahren wurden circa 2,5 Millionen Tonnen an Rohstoffen gefördert.

    Eine Klage erschien wenig erfolgversprechend

    In einem Vorbescheid von 2020 kündigte die Firma Schramm an, den Abbau nochmals in Richtung Spitzberg erweitern zu wollen, was für heftige Kritik im Gemeinderat sorgte. Im Oktober 2022 dann der Bauantrag. Weitere 3,84 Hektar sollten als Abbaufläche dazukommen.

    Wollte man es im Rathaus zunächst auf Klage und Rechtsstreit dagegen ankommen lassen, musste man bald einsehen, dass dieses Unterfangen nur schwer erfolgreich durchzusetzen gewesen wäre, zumal auch das Landratsamt in Hinblick auf den Straßenneubau B 173 den Abbauort Marktzeuln bevorzugt.

    2031 muss der Abbau endgültig abgeschlossen sein

    Eine Klage würde eine „Never Ending Story“ nach sich ziehen, mit ungewissem Ausgang. So wurde ein für beide Seiten verträglicher Kompromiss gesucht und gefunden.

    Kompromissbereit: Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech und Geschäftsführer Johann Förtsch.
    Kompromissbereit: Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech und Geschäftsführer Johann Förtsch. Foto: Heinz Fischer

    Am vergangenen Freitag trafen sich Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech und die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte mit Geschäftsführer Johann Förtsch und dessen Nachfolger Danny Bauer zu einem Ortstermin an der Kiesgrube. Förtsch erläuterte dem Gremium, was in den nächsten Jahren bis 2031 in und um die Anlage geschieht. Es gebe keine Alternative zu Marktzeuln, da ein Sandvorkommen von zehn bis zwölf Metern Höhe andernorts nicht vorhanden sei. Auch die Nähe der Baustelle B 173 spiele eine Rolle.

    Verbindlicher Rekultivierungsplan für das gesamte Gelände

    Das Unternehmen hat sich nun mit der Gemeinde Marktzeuln notariell und vertraglich geeinigt, dass auf der um 3,84 Hektar erweiterten Fläche bis maximal 2031 abgebaut werden darf. Gleichzeitig verpflichtet sich Schramm, bis dahin die Verfüllung abzuschließen. Zurzeit sieht man hohe Abraumhalden, hier wird der Boden für die spätere naturgerechte Verfüllung vorsortiert.

    Abraumhalden mit verschiedenen Bodenarten warten auf die Verfüllung.
    Abraumhalden mit verschiedenen Bodenarten warten auf die Verfüllung. Foto: Heinz Fischer

    Hierfür gibt es auch einen verbindlichen Rekultivierungsplan. Dieser sieht vor, dass das gesamte Gelände wieder sein altes Höhenniveau von vor dem Abbau bekommt. Den Scheitelpunkt stellt dann – wie ehemals – der alte Spitzbergweg zum Aussiedlerhof dar. In der Nordost-Ecke könne man sich eine Flächennutzung durch eine Photovoltaik-Anlage vorstellen.

    Nach 2031 übernimmt die Firma Schramm lediglich die sogenannte Nachsorgepflicht, unter anderem zur Überprüfung des ablaufenden Wassers. Während der restlichen Abbauzeit sollen Schallschutz-Wälle dafür sorgen, dass die Lärmbelästigung der Anwohner auf das Minimum reduziert wird.

    Der Bürgermeister bedankte sich bei Johann Förtsch für die aufschlussreichen Ausführungen. Es sei zwar nicht alles nach dem Wunsch des Gremiums und der Bevölkerung gelaufen, aber man könne mit dem Kompromiss leben, zumal definitiv ein Schlusspunkt für das Jahr 2031 vereinbart werden konnte.

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