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KRONACH: Schock und Entsetzen in Kronach: Lear verkündet Schließung

KRONACH

Schock und Entsetzen in Kronach: Lear verkündet Schließung

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    Die Geschäftsleitung der Lear Corporation GmbH hat am vergangenen Dienstag alle Mitarbeiter darüber informiert, dass die Produktion von Licht und Audio-Modulen am Standort Kronach nicht fortgeführt werden soll. Das würde das Aus für über 400 Beschäftigte des Automobil-Zulieferers bedeuten, heißt es in einer Pressemitteilung der IG Metall vom Freitag. Eine offizielle Stellungnahme der Geschäftsleitung liege nicht vor.

    Die Sparte Audio und Licht habe im Lear Konzern seit Jahren eher ein stiefmütterliches Dasein geführt, so die Gewwerkschaft. Seit längerem bemängelten die Betriebsräte vor Ort, dass sich das lokale Management, aber auch die zuständigen Headquarters in Spanien und USA nicht genug für den Fortbestand der Produktion am Standort Kronach einsetz-ten, sondern eher noch Unterstützung für andere Standorte lieferten.

    Seit Anfang 2020 sei versucht worden, die Audio- und Licht-Sparte durch einen Verkauf aus dem Konzern zu lösen. Nach dem Scheitern des Verkaufs Anfang Januar hätte den Betriebsräten schon Böses geschwant. Doch dass die komplette Produktion bis spätestens Ende 2025 geschlossen werden soll, sei ein Paukenschlag, auch für den gebeutelten Kronacher Industriestandort.

    Unsagbare Enttäuschung, Betriebsrat will für Standort kämpfe

    „Wir sind unfassbar enttäuscht und wütend, gerade auch auf das Management“, so Manuela Walther, Betriebsratsvorsitzende, „Der Betriebsrat wird für den Standorterhalt kämpfen.“ Es komme zwar immer wieder zu Neuanläufen, aber nicht in Deutschland, sondern in Low-Cost Countries wie Marokko oder Mexiko. Besonders bitter sei die Tatsache, dass Aufträge in greifbarer Nähe wären, die die Produktion über 2025 hinaus sicherstellen könnten, der Lear Konzern aber kein Interesse an diesen gewinnbringenden Aufträgen mehr habe.

    Nicole Ehrsam, Politische Sekretärin der IG Metall Coburg, ist entsetzt über das Gebaren des Arbeitgebers „Ein modernes, hochtechnologisches Unternehmen mit sehr flexiblen Facharbeiterin-nen und -arbeitern, das auch noch profitabel arbeitet, einfach so vor die Wand zu fahren, ist völlig unverständlich.“ Der Betriebsrat und die IG Metall nehmen mit dem Arbeitgeber Verhandlungen auf. „Für den Erhalt der Arbeitsplätze hoffen wir auf ein breites Bündnis in der Region aus Politik, Kommunen, Wirtschaft und Gesellschaft.“ (red)

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