„Viele gesetzliche Neuerungen machen den Betrieb eines Standesamts für kleine Gemeinden unwirtschaftlich.“
Die Gemeinde Weidhausen trennt sich von ihrem Standesamt. Der Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung am Montagabend, die Aufgaben der Abteilung an die Stadt Coburg zu übertragen. Nach den Worten von Gemeinde-Geschäftsführer Walter Bott folgt Weidhausen damit im Landkreis Coburg dem Beispiel der Gemeinden Großheirath, Lautertal und Sonnefeld. Auch Grub am Forst und Niederfüllbach, die eine Verwaltungsgemeinschaft bilden, wollten ihr Standesamt aufgeben und Coburg übernehmen lassen.
Aus Sicht Botts sei es ein guter Zeitpunkt, um einen neuen Weg zu gehen. So gehe die gemeindliche Standesbeamtin in den Ruhestand. Und: „Viele gesetzliche Neuerungen machen den Betrieb eines Standesamts für kleine Gemeinden unwirtschaftlich.“ Unter anderem nannte der Geschäftsführer neue Möglichkeiten der Namensänderung. Für das Standesamt seien im Durchschnitt jährlich Kosten in Höhe von rund 35.000 Euro angefallen. Die Gemeinde müsse Coburg für die Dienstleistung deutlich weniger, etwa 14.000 Euro, zahlen.
Markus Mönch wies darauf hin, dass er in seiner Eigenschaft als Bürgermeister nach wie vor Trauungen vornehmen könne. Dafür brauche es auch kein Trauzimmer. Er könne sich vorstellen, dies bei der Planung des im Bau befindlichen neuen Rathauses zu berücksichtigen. Trauungen durch den Bürgermeister könnten im neuen Sitzungssaal stattfinden. Zur Auflösung des gemeindlichen Standesamts meinte Mönch: „Aufwand und Ertrag passen nicht mehr.“ Nach dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderats ist die Stadt Coburg ab dem 1. November federführend für Trauungen von Paaren aus Weidhausen.
Rathausbau verzögert sich
Das neue Rathaus wird länger auf sich warten lassen, als erhofft. Architekt Marcel Schäfer geht davon aus, dass es nicht mehr, wie ursprünglich geplant, in diesem Jahr fertig sein wird. Jetzt soll es Ende Januar 2025 so weit sein. Bürgermeister Mönch zeigte sich wenig erfreut. Nachdem die Baustelle Schulturnhalle erst mit großer Verzögerung beendet werden konnte, befürchtet Mönch ähnliche Unbill beim Rathaus. Der Architekt versicherte jedoch, dass alles für Einhaltung des neuen Termins getan werde. Die gute Nachricht: Mit rund drei Millionen Euro liegen die aktuellen Baukosten noch knapp unter den erwarteten 3,1 Millionen.
Anwalt eingeschaltet
Wie der Bürgermeister bekannt gab, kann der Sportplatz an der Schule wegen seines schlechten Zustands vorerst nicht für Fußball genutzt werden. Auf Anfrage von André Faber, Freie Bürger, antwortete Mönch, dass Laufbahn und Sprunggrube freigegeben seien. Verzögerungen gebe es hingegen beim Bau des Spielplatzes in der Mühlleite. Ein Nachbar habe einen Anwalt eingesetzt, der das Vorhaben prüfen soll. Der Anwohner, so der Bürgermeister, sei CSU-Gemeinderat Horst Sünkel.