Stillstand, wo sonst rege Betriebsamkeit herrscht, wo eigentlich Geschwindigkeit zählt, wo um Sekunden gerungen wird. Und Ruhe, wo normalerweise Rennstallatmosphäre herrscht, wo der Geruch des Gummiabriebs der durch Kurven driftenden Reifen in der Luft liegt und sich die Gäste an regelrechtem Boxen-Feeling begeistern.
„Wir werden noch eine ganze Weile mit Corona umzugehen haben. Wir müssen, wenn wir wieder öffnen dürfen, darauf achten, dass sich unsere Kunden richtig verhalten.“
Frank Kruscha, Betreiber der Kart-Arena Marktzeuln
Seit Wochen schon stehen die 24 Elektro-Fahrzeuge der Kart-Arena in Marktzeuln still. Die Kosten freilich laufen weiter – allmählich dem 52-jährigen Betreiber der beliebten Freizeiteinrichtung, Frank Kruscha aus Ahorn-Witzmannsberg, auch davon. Der durch das Coronavirus bedingte Lockdown hat auch da Bremsspuren hinterlassen, wo die Kunden normalerweise Gas geben, sich harte Zweikämpfe liefern und auf vier Rädern ihre Runden brettern.
Nichts geht mehr auf den Freizeitrennstrecken der Kartbahnen. Und das bundesweit. Frank Kruscha hofft wie viele seiner Kollegen, dass es an Pfingsten wieder losgehen kann. Doch was kann man in diesen Tagen schon sicher planen. Fest steht nur, dass sich sehr viel ändern wird, ändern muss. Dessen ist sich Frank Kruscha sicher.
Online-Reservierungen waren hier schon vor Corona möglich
„Wir werden noch eine ganze Weile mit Corona umzugehen haben. Wir müssen, wenn wir wieder öffnen dürfen, darauf achten, dass sich unsere Kunden richtig verhalten. Dazu gehört nach derzeitigem Kenntnisstand, dass im Gebäude Schutzmasken getragen und eigene Helme genutzt werden,“ sagt der 52-Jährige. Dass Abstandsregeln eingehalten werden und Desinfektionsmöglichkeiten – für Mensch und Maschinen – geboten werden, versteht sich von selbst. Auch der Ein- und Ausgang werden künftig getrennt, um direkte Begegnungen in diesem Bereich zu vermeiden.
Und klar: Gedränge soll?s nicht geben. Also setzt man auf Reservierungen. Ein entsprechendes Online-Reservierungssystem ist für die Marktzeulner Arena schon vor den behördlich angeordneten Corona-Krisenmaßnahmen in Betrieb genommen worden.
Eigentlich, so Kruscha, sei man gewappnet. Eigentlich – fehlt nur noch grünes Licht von Seiten der Staatsregierung.
Kein Cent Einnahmen, aber Leasing-Gebühren

Bis es so weit ist, stehen die 24 Elektro-Karts, von denen jedes etwa 10 000 Euro kostet, auf der Park-Position, fahren keinen Cent ein, schlagen aber monatlich mit der Leasing-Gebühr zu Buche. Gewartet werden sie von Viggo Becht, der in Marktzeuln wohnt und in der Kart-Arena die Stellung hält. Becht ist einer der sechs festangestellten Mitarbeiter in der Arena. Vier davon sind in Kurzarbeit. Drei weitere Angestellte werden in Grub am Forst bei Kruschas FK-Gastronomie beschäftigt. Das Unternehmen betreibt eine Großküche und ist auf die Belieferung von Altenheimen sowie die Verpflegung von Senioren, Kranken, Behinderten und Privatleuten spezialisiert.