Die zu den Sperlingsvögeln zählenden Garten- und Waldbaumläufer zählen zu den weniger auffälligen heimischen Vogelarten. Baumläufer sind Meister ihres Faches, wenn es darum geht, sich perfekt zu tarnen.
Dank des braun gemusterten Federkleides sind sie auf Bäumen, an denen sie traumwandlerisch nach Nahrung suchen, nur schwer auszumachen. Die Baumstämme werden dabei von unten angeflogen und nach oben geklettert.
Früher unterschied man noch nicht zwischen den beiden Arten und man nannte sie oft einfach Baumrutscher, Baumhacker, oder Baumkletten, was ihr Verhalten auch wunderbar beschreibt.
Am besten am Gesang zu unterscheiden
Die beiden sehr ähnlichen Arten kann man am besten durch ihren unterschiedlichen Gesang unterscheiden. Schon jetzt, wenn noch wenig an Frühling erinnert, kann man hier und da schon den markanten hohen Ruf des Gartenbaumläufer hören. Ein sich mehrmals wiederholendes, melancholisches „Tüüt-Etoe-Titi“ signalisiert, dass der Frühling nicht mehr allzu weit entfernt ist. Dieser Frühlingsruf fällt oft zusammen mit dem Aufblühen der ersten Winterlinge in den Hausgärten.
Tagsüber ist der Gartenbaumläufer ständig auf Futtersuche unterwegs. Hierzu werden in der Regel mehrere hundert Bäume pro Tag aufgesucht. Dort sucht er mit Hilfe seines gebogenen langen Schnabels unter der rissigen Borke geschickt nach Insekten und Spinnen. Im Winter nimmt er auch gerne in die Rindenfurchen gestrichenes Fett als Nahrung an.
Der Gartenbaumläufer ist am Obermain ein Standvogel oder ein Kurzstreckenzieher. Er kommt relativ häufig in Parks, auf Obstwiesen oder in Laubwäldern vor. Sein schmales, napfförmiges Nest baut er gut getarnt aus Moos, Zweigstückchen und Gräsern. Der Fachhandel bietet auch spezielle Nisthöhlen für den Baumläufer an.