„Das ist ein geschichtsträchtiger Moment.“ Mit diesen Worten eröffnete Bürgermeister Markus Mönch die erste Gemeinderatssitzung im gerade erst fertiggestellten neuen Rathaus der Gemeinde Weidhausen. Dabei zog Architekt Marcel Ebert am Montagabend eine erste Bilanz zu dem Bauvorhaben.
Vieles sei gut gelaufen. Die Arbeiten seien zügig und ohne nennenswerte Unterbrechungen vollbracht worden. Allerdings musste Ebert auch einräumen: „Was die Kosten betrifft, haben wir in der denkbar schlechtesten Zeit gebaut.“ Damit bezog sich der Architekt auf die mittlerweile abgeklungene Hochpreisphase in der Baubranche in Folge des Ukraine-Kriegs und gestiegener Energie- und Materialpreise. Die Möglichkeit zuzuwarten, stellte sich für den Gemeinderat aber nicht, war doch das inzwischen abgerissene alte Rathaus nicht mehr funktionstüchtig und die Verwaltung musste in ein Ausweichquartier umziehen.
Kosten angestiegen
Unter dem Strich kostet der Neubau jetzt rund 3,7 Millionen Euro. Abzüglich staatlicher Fördermittel verbleiben für die Gemeinde etwa 3,55 Millionen Euro. Die Baukosten liegen nach Eberts Worten am Ende circa 500.000 Euro höher als noch bei der ersten Vorstellung des Vorhabens im Herbst 2022 angenommen.
Ungeachtet dessen ist ein Großteil der Baukosten bereits finanziert. Die Gemeinde erwartet in diesem Jahr noch Rechnungen in Höhe von etwa einer Million Euro. Verwaltung und Bürgermeister sind mittlerweile ins neue Rathaus eingezogen, nach fast vier Jahren im Ausweichquartier, den Büroräumen einer ehemaligen Polstermöbelfabrik. Die offizielle Einweihung des Gebäudes mit geladenen Gästen erfolgt am Donnerstag, 13. März. Neben dem Rathaus laufen noch die Umbauarbeiten am Haus Hauptstraße 1, dem künftigen Zuhause der Gemeindebücherei. „Wir bekommen eine neue Ortsmitte, die diesen Namen verdient“, zeigte sich der Bürgermeister zufrieden. Er hofft, dass die Bürgerinnen und Bürger das auch so sehen werden.
Weitere Baustelle
Unzufrieden ist Mönch mit dem Ausbaufortschritt des Glasfasernetzes in der Gemeinde. Der Partner Deutsche Glasfaser schiebe den Ausbau immer wieder hinaus, so Mönch. Es sei an der Zeit, über einen anderen Anbieter nachzudenken, sei schnelles Internet doch „ein knallharter Standortfaktor“ für die Gemeinde. Zum Ende der Sitzung hatte der Bürgermeister noch eine weitere unerfreuliche Mittteilung: In die Schule in Weidhausen ist eingebrochen worden. Mönch rechnet mit einem von den Einbrechern verursachten Sachschaden von rund 2500 Euro. Die gute Nachricht: „Der Entwendungsschaden hält sich in Grenzen.“ Vertrauliches sei nicht verschwunden.