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MARKTZEULN: Wer pflegt nun das Käppela bei Marktzeuln?

MARKTZEULN

Wer pflegt nun das Käppela bei Marktzeuln?

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    Das Zeulner Käppela, ein beliebter Ort zum Verweilen sucht einen neuen Pfleger. Fotos: Heinz Fischer
    Das Zeulner Käppela, ein beliebter Ort zum Verweilen sucht einen neuen Pfleger. Fotos: Heinz Fischer Foto: Heinz Fischer

    Nach einer mündlichen Überlieferung wurde um 1850 von der Marktzeulner Landwirtschaftsfamilie Fleischmann – Hausname „Ziegler“ – auf eigenem Grund, der später in Gemeindeeigentum überging, am Spitzberg auf dem Weg nach Marktgraitz eine Kapelle errichtet.

    Leider blieben auch an dieser Zerstörung und Vandalismus nicht aus, so dass die Kapelle im Jahre 1993 durch die Gemeinde und mit freiwilligem Einsatz vieler Bürgerinnen und Bürger rundum erneuert wurde. Die Lindenbäume, die die Kapelle einsäumen, wurden um 1856 gepflanzt.

    Vom Vater übernommen

    Am 18. Januar 2007 fiel der rechte Baum dem Sturm Kyrill zum Opfer. Auf Initiative des „Vereins der Freunde des historischen Marktzeuln“ wurde eine neue Linde gepflanzt, diese wurde auch von dem Verein gestiftet.

    Rudi Ahles (86) hat sich vierzig Jahre lang um das „Zeulner Käppela“ gekümmert.
    Rudi Ahles (86) hat sich vierzig Jahre lang um das „Zeulner Käppela“ gekümmert. Foto: Heinz Fischer

    2006 wurde das „Käppela“ vom Marktzeulner Bürger Rudi Ahles trocken gelegt und innen restauriert. Rudi Ahles ist es auch, der seit 1984 die Kapelle pflegte und immer liebevoll schmückte. Dieses Ehrenamt hat er von seinem Vater Georg Ahles übernommen.

    Nun sucht man einen Nachfolger für Rudi Ahles. „Alles hat seine Zeit, irgendwann geht es nimmer“, meint der 86-Jährige traurig. Über 40 Jahre lang hat er sich um die Kapelle am Spitzberg gekümmert, trotz Beruf, Familie und vielerlei anderen Verpflichtungen.

    Auf eigene Kosten

    Und es war nicht immer einfach. Oftmals waren Reparaturen nötig, nicht nur einmal hatten Randalierer Schäden angerichtet, die Rudi Ahles immer wieder in Ordnung brachte. So musste im Jahr 1992 der Chorraum komplett neu gestrichen werden, als darin Feuer gelegt worden war. Silvesterraketen hatten Schäden angerichtet.

    Immer liebevoll geschmückt hatte Rudi Ahles sein „Käppela“, hier zu Weihnachten.
    Immer liebevoll geschmückt hatte Rudi Ahles sein „Käppela“, hier zu Weihnachten. Foto: Heinz Fischer

    Und einmal, so berichtet Rudi Ahles, war ein waidwunder Hase in die Kapelle geflüchtet und hatte dort sein Leben ausgehaucht. Zweimal wurde die Kapelle mit seiner Hilfe restauriert, zuletzt wie oben erwähnt, 2006. Das Eisengitter vor dem Altar ließ er auf eigene Kosten verzinken.

    Mindestens dreimal in der Woche war Rudi Ahles oben am Spitzberg und kümmerte sich um „sein“ Käppela. So wurde der Altar auch immer saisonal geschmückt, in den Farben der Jahreszeiten und natürlich zu Weihnachten und Ostern.

    Nun lässt es seine Gesundheit und das Alter nicht mehr zu und er wünscht sich nichts sehnlicher als einen Nachfolger, der sein Werk weiterführt. Dabei, so meint er, muss man sich ja nicht so viel Arbeit machen wie er es getan hat. Ein bisschen Pflege, ein Sträußchen frischer Blumen und zu den Feiertagen wie Ostern und Weihnachten ein wenig Schmuck wäre ja schon etwas.

    Diesen Wünschen schließt sich auch die Gemeinde Marktzeuln als Eigentümer an, gilt es doch hier ein gerne besuchtes Kleinod zu erhalten.

    Interessenten, nicht nur aus Marktzeuln, können sich gerne in der Gemeindeverwaltung unter Tel. (09574) 62360 melden. Rudi Ahles steht jederzeit einem neuen „Kapellenpfleger“ beratend zur Seite mit vielen Tipps aus seiner langen Zeit am Käppela.

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