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MICHELAU: Wie Distanzunterricht an Johann-Puppert-Schule Michelau läuft

MICHELAU

Wie Distanzunterricht an Johann-Puppert-Schule Michelau läuft

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    Für Schüler, deren Eltern beide berufstätig sind hat die Michelauer Schule, wie an anderen Schulen auch eine Notbetreuung eingerichtet. Rund 25 Schüler aus den Klassen Eins mit Fünf werden in Michelau an den regulären Schultagen in der Schule unterrichtet. Doch auch sie nehmen am Distanzunterricht teil.
    Für Schüler, deren Eltern beide berufstätig sind hat die Michelauer Schule, wie an anderen Schulen auch eine Notbetreuung eingerichtet. Rund 25 Schüler aus den Klassen Eins mit Fünf werden in Michelau an den regulären Schultagen in der Schule unterrichtet. Doch auch sie nehmen am Distanzunterricht teil. Foto: Klaus Gagel

    Corona, und kein Ende ist in Sicht. Die zweite Welle hat Deutschland erfasst. Ein massiver Lockdown soll das Schlimmste verhindern. Alle hoffen auf das Ende der „zweiten Welle“. Doch über allem schwebt das Damoklesschwert der Virusmutationen. Und während sich das Augenmerk des Impfgeschehens auf die älteren Generationen richtet, sind Kinder und Jugendliche in ihrem Alltag nicht weniger massiv betroffen. Der Unterricht in Corona-Zeiten hat vieles auf den Kopf gestellt. Betroffen sind Kinder, Eltern und Lehrer gleichermaßen. Jeder auf seine Weise, und doch sitzen alle im selben Boot. In einer zweiteiligen Reportage soll das Geschehen aus den unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet werden.

    Im Brennpunkt des Geschehens stehen vielerorts die Schulleitungen. Im Sommer 2020 hat Cornelia Zauritz als neue Schulleiterin die Leitung der Johann-Puppert-Grund-und-Mittelschule in Michelau übernommen. Ohne große Vorlaufzeit wurde sie hineingeworfen in eine völlig neue Organisation des Unterrichts, die Umsetzung eines umfangreichen Hygienekonzepts und eine Vielzahl neuer Anforderungen in den Bereichen des Schulrechts und der Verwaltung.

    Die Lehrer arbeiten am Anschlag ihrer Belastbarkeit

    „Unsere Lehrer arbeiten im Moment wirklich am Anschlag. Eine Stunde Onlineunterricht erfordert sowohl für die Kinder als auch für die Lehrer ein hohes Maß an Konzentration. Auch die Vorbereitung dieser digitalen Unterrichtsstunden erfordert einen hohen Arbeitsaufwand. Vieles muss neu gelernt werden“ würdigt sie die Leistungen ihres Personals.

    Mit einer völlig veränderten Unterrichtssituation sah sich Cornelia Zauritz konfrontiert, als sie im Sommer die Leitung der Johann-Puppert-Grund- und Mittelschule in Michelau übernommen hat.
    Mit einer völlig veränderten Unterrichtssituation sah sich Cornelia Zauritz konfrontiert, als sie im Sommer die Leitung der Johann-Puppert-Grund- und Mittelschule in Michelau übernommen hat. Foto: Klaus Gagel

    Aktuell läuft der gesamte Unterricht, abgesehen von einer kleinen Notgruppe für Schüler, deren Eltern beide berufstätig sind, als Distanzunterricht. Distanzunterricht bedeutet, dass jede Klasse zwischen einer und zwei Stunden täglich im Homeunterricht vom Lehrer oder der Lehrerin unterrichtet wird. Dazu kommt das Homelearning nach einem Wochenplan.

    Die Voraussetzungen dafür schafft das Modul „Lernen“ im Schulmanager. Damit können die Materialien für jede Unterrichtsstunde den Schülern zur Verfügung gestellt werden. Im Angebot sind Arbeitsblätter, die heruntergeladen werden können, sowie Lernaudios für das selbstständige Lernen zuhause.

    Videokonferenzen zwischen Lehrer und Schüler laufen über JITSI. Dies ist eine Open-Source-Videokonferenz-Plattform, die als sehr datenschutzfreundlich gilt. Die Schule hat sich dafür entschieden, weil sie sich als stabiler erweisen hat als der Schulmanager.

    Nach der Videokonferenz nehmen sich die Lehrer Zeit für einzelne Schüler

    Im Anschluss an die Videokonferenzen nehmen sich die Grundschullehrer immer noch Zeit für einzelne Schüler. Im Individualunterricht geht es darum, vorhandene Lücken zu schließen. Zusätzlich sind die Lehrer auch noch Ansprechpartner für die Eltern.

    Der Schüler lädt die Software als App und meldet sich mit Hilfe des Zugangscodes der Schule an. Passwortgeschützt lässt sich die App gut nutzen, denn der gesamte Unterricht ist aufgelistet. Der Schüler wählt zum Beispiel den Englischunterricht an und findet dort die Unterrichtsmaterialien, die der Lehrer freigeschaltet hat. Über den Schulmanager läuft auch das digitale Klassenbuch.

    Damit alle Schüler diese Software nutzen können, wurden an der Johann-Puppert-Schule 70 iPads angeschafft. Von denen rund 30 an Schüler ausgeliehen wurden, die zu Hause nicht über eine entsprechende Hardware-Ausstattung verfügen. Damit sind sämtliche Leihgeräte im Gebrauch. Auch die Kinder in der Notbetreuung sind mit iPads versorgt.

    Die Notgruppe besuchen Schüler aus den Klassen 1 mit 5. Es handelt sich um Kinder, deren Eltern beide berufstätig sind ,und die deshalb zu Hause nicht betreut werden können. Allerdings müssen die Eltern jede Woche eine aktuelle Arbeitgeberbescheinigung vorlegen. „Wir wollen die Zahl der Kinder in der Notgruppe so klein wie möglich halten“ erklärt die Schulleiterin. Aktuell besuchen rund 25 Kinder, aufgeteilt auf drei parallele Gruppen, die Notbetreuung.

    Schüler müssen die Ergebnisse ihrer häuslichen Arbeit im Schulmanager hochladen. Die Schüler fotografieren dazu ihren Hefteintrag mit dem Handy und laden die Dateien hoch. Säumige Schüler kann der Lehrer hier sofort erkennen und bei Bedarf nachfragen.

    Schüler, die am Unterricht nicht teilnehmen können, müssen sich krankmelden. Das geschieht über den Schulmanager. Ansonsten gilt das als „unentschuldigtes Fehlen“.

    Und wie sieht es mit der Notenbildung aus? Prüfungen und Proben gehören ebenso dazu wie die Mitarbeitsnoten. Während die auf Grund der Videokonferenzen sicher erstellt werden können, müssen die Schüler für die notwendigen Prüfungen in die Schule kommen.

    „Wir verzichten bis zum 15. Februar auf Proben“ erklärt die Schulleiterin Cornelia Zauritz. Für die Schüler soll es einen Probelauf im Fach Englisch geben. Dabei werden die Inhalte geprüft, die online eingeübt wurden. „Aber natürlich wollen wir vermeiden, dass Schüler durch den Distanzunterricht einen Nachteil haben“ so Zauritz.

    „Es funktioniert besser als gedacht. Die Kinder kommen tatsächlich recht gut klar.“

    Cornelia Zauritz, Schulleiterin

    Es hat sich also viel geändert an Bayerns Schulen. Auch die Lehrer müssen lernen, mit den neuen Hilfswerkzeugen des Online-Unterrichts umzugehen. „Doch es funktioniert besser als gedacht. Die Kinder kommen tatsächlich recht gut klar,“ freut sich Cornelia Zauritz.

    Und die Corona-Pandemie habe auch ihre guten Seiten: „Zu den positiven Auswirkungen der Pandemie gehört es, dass die Schulen, was die Digitalisierung anbelangt, endlich mal auf einen aktuellen Stand gebracht wurden.“ Damit könnten sich die diese Errungenschaften auch nach dem Abklingen der Pandemie positiv bemerkbar machen.

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