Auf der Gemeinderatssitzung stand im Rahmen des kommunalen Denkmalkonzepts die Abschlusspräsentation der Machbarkeitsstudie für den ehemaligen Gasthof „Zum weißen Lamm“.
Bürgermeister Jürgen Gäbelein stellte hierfür Anne-Kristin Geller vom beauftragten Architekturbüro Geller-Bornschlögl mbH, Bamberg, und Franziska Haas, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, vor, die über die Untersuchungen, Pläne und Gutachten zum Gebäude ehemalige Gastwirtschaft „Weißes Lamm“ sowie über die veranstalteten Workshops zur Entwicklung eines Nutzungskonzeptes informierten.
Bis aus dem Jahr 1793

Die Vorarbeiten begannen hierfür im Juli vergangenen Jahres. Für den gesamten Gebäudekomplex wurden ein tachymetrisches Aufmaß angefertigt und Gutachten bezüglich der Bausubstanz, Restauration/Baugeschichte und Tragwerksbeschaffenheit erstellt. Die älteste Bausubstanz des Gebäudes datiert aus dem Jahr 1793. Der Gasthof entstand 1818 und wurde 1826, 1830 sowie durch einen Küchentrakt 1882 erweitert. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein wurden immer wieder kleine Erweiterungen oder Umbauten vorgenommen.
Das Tragwerk weist am Zusammenschluss der beiden Dachkonstruktionen sowie in der Darre Schwachstellen auf, stellt sich ansonsten aber gut dar. Für sein Alter befindet sich das 200-jährige Bauwerk in einem insgesamt erfreulich guten Zustand, wenngleich dies vom optischen Eindruck von außen nicht so erscheinen mag, resümierte Geller. Aufbauend auf diesen Untersuchungen wurden Pläne erarbeitet, welche Bausubstanz tatsächlich erhalten werden muss oder kann und welche Teile des Gebäudes zurückgebaut werden sollten.
24-Stunden-Einkaufsladen

Im Rahmen von drei Workshops, die eine Beteiligung der Bürger ermöglichten, wurden verschiedene Ideen für die Nutzung eingebracht, von denen schließlich Mehrgenerationenwohnen im Obergeschoss sowie ein 24-Stunden-Einkaufsladen für regionale Produkte, gegebenenfalls in Verbindung mit einem kleinen Tagescafé, favorisiert wurden. Dies kommt auch der ursprünglichen Nutzung als Gasthaus und Übernachtungsmöglichkeit nahe.
Geller zeigte erste Entwürfe für eine derartige Umsetzung, bei der auch eine barrierefreie Verbindung vom Kirchberg durch das Gebäude hin zur Kronacher Straße realisiert werden könnte.
Ebenso wurden ein Freisitz und der Einbau eines Aufzugs skizziert. Der Kostenrahmen für Abbruch, Umbau und Sanierung liegt bei 3,6 bis 3,8 Millionen Euro.
Geller und Haas warben dafür, sich weiter mit dem Projekt zu befassen und das erstellte Gutachten und Konzept nicht in der Schublade verschwinden zu lassen, sondern am Ball zu bleiben. Das „Weiße Lamm“ ist aus ihrer Sicht ein sehr ortsbildprägendes Gebäude, das gestärkt werden sollte.
Bürgermeister Jürgen Gäbelein führte an, dass es nun wichtig sei, in Verbindung mit einer zukünftigen Nutzung eine möglichst hohe Förderquote zu erreichen, sodass die Sanierung des Gebäudes auch zu stemmen sei. Jochen Körner (SPD) fand lobende Worte für die Arbeit des Architekturbüros Geller-Bornschlögl. Bedauerlich befand er die geringe Beteiligung aus der Bevölkerung bei den Workshops. Dennoch sollte man sich trauen, aus dem Gebäude wieder etwas zu machen.
Aus dem Gemeinderat • Die Betreiber des Café Selis in der Hauptstraße beantragen eine Sondernutzung zweier öffentlicher Parkplätze vor dem Café für eine Außenbewirtung. Es ist geplant, hierfür ein Holzpodest mit Geländer während der wärmeren Monate aufzustellen. In den Wintermonaten wird das Podest komplett abgebaut. Das Gremium stimmte dem zu. Mit den Betreibern wird eine Nutzungsvereinbarung abgeschlossen und das Ganze vorerst für ein Jahr getestet. • Lukas Busch (SPD) legt sein Amt als Gemeinderat nieder. Er wird seinen Erstwohnsitz in eine andere Gemeinde verlegen. Erster Listennachfolger ist gemäß dem Ergebnis der vergangenen Gemeinderatswahl Frank Neder. Der Gemeinderat stimmte dem so zu. Da Busch auch sein Ehrenamt als Jugendbeauftragter niederlegt, übernimmt dieses bis zum Ende der Wahlperiode Stephan Arndt (SPD). • Aus der vorigen nichtöffentlichen Sitzung gab der Bürgermeister bekannt, dass die Gemeinde die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Bauhofes plant. Durch das Regionalwerk Obermain soll eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Feuerwehrhauses Obristfeld errichtet werden. Im Rahmen der Freibadsanierung wurde für die Beschattung im Wirtschaftsbereich die Firma Hofmann, Kulmbach, mit einer Markisenlösung für die Angebotssumme von 31.600,99 Euro brutto beauftragt. Der Siemens-Tennisclub Redwitz erhält von der Gemeinde einen Zuschuss in Höhe von 500 Euro für die Optimierung der Außenanlagen am Tennisheim.