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BAMBERG: 25 Schätze im Fokus im Alten Rathaus in Bamberg

BAMBERG

25 Schätze im Fokus im Alten Rathaus in Bamberg

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    Auch tierische Besonderheiten gibt es bei der Ausstellung „Ludwig unter der Lupe“ zu sehen.
    Auch tierische Besonderheiten gibt es bei der Ausstellung „Ludwig unter der Lupe“ zu sehen. Foto: Thomas Wolf/Museen der Stadt Bamberg

    25 Jahre Sammlung Ludwig in Alten Rathaus in Bamberg wollen gefeiert werden. Zum Jubiläum stehen 25 besondere Schätze aus der Porzellan- und Fayencesammlung im Fokus, sie werden bis 8. November in der Ausstellung „Ludwig unter der Lupe“ in neuem Licht präsentiert und erzählen ihre Geschichte.

    Buchstäblich unter die Lupe genommen werden Spiel, Sport, Speisen, Reisen, Rauchen, um nur einiges zu nennen. In der Ausstellung erfahrt man, wozu die verschwenderische Fülle von Zeugnissen der Tischkultur einst diente, und wer damals und wie mit Porzellan und Fayence lebte. Jedes Objekt erzählt eine Geschichte von Sitten und Gebräuchen, wie sie in der Welt des Adels und der Vornehmen im 18. Jahrhundert gepflegt wurden. Als Betrachter gelangt man überrascht zur Erkenntnis, dass „früher“ manchmal noch gar nicht so lange her ist – oder in anderen Fällen schon eine Ewigkeit vergangen und der Gebrauch mancher Dinge vergessen ist.

    Verblüffende Parallelen zur Gegenwart

    Mitunter sind verblüffende Parallelen zur Jetztzeit feststellbar. So wird heute zum Zweck der Selbstinszenierung das Smartphone und Instagram benutzt. Vor 250 Jahren griff man – zur Tabaksdose. Die Wegwerfgesellschaft fängt gerade wieder an, sich Gedanken zu machen über den Sinn und Unsinn von Pappbechern für „coffee to go“. In der Ausstellung stehen Besucher staunend vor dem Aufwand und der Wertschätzung, mit der diejenigen früher gegessen und getrunken haben, die es sich leisten konnten. Diese Welt wird zur Gegenwart in Beziehung gesetzt und fordert damit zu Reflexion und Diskussion auf.

    Die Sammlung Ludwig Bamberg kann mit ihrem großen Bestand an Fayencen und Porzellanen die Faszination des 18. Jahrhunderts für das Porzellan erlebbar machen. Das völlig neue Material, das unerschöpfliche Möglichkeiten der Gestaltung bot, zugleich ästhetisch vollkommen und zweckmäßig war, nahm damals einen kometenhaften Aufstieg und eroberte innerhalb weniger Jahrzehnte die europäische Tischkultur.

    Inselrathaus als Schmuckkästchen für zerbrechliche Kostbarkeiten

    Damit rückt die Besonderheit der hochkarätigen Sammlung des Aachener Ehepaares Peter und Irene Ludwig in den Blickpunkt. Die besondere Vielfalt der Objekte in ihren Erscheinungsformen und Materialien, die Vielzahl der Herstellungsorte spiegeln besonders gut das breitgefächerte Interesse der Sammler wider.

    Es ist ein Glücksfall, dass Peter und Irene Ludwig vor 25 Jahren die Stadt Bamberg als Standort für die zerbrechlichen Kostbarkeiten auserkoren. Das Inselrathaus, das mit seinem mittelalterlichen Kern und seiner barocker Fassade, seinen farbenprächtigen Wandgemälden an der Außenseite so viel von der Geschichte Bambergs widerspiegelt und eines der herausragenden Kleinodien des Stadtbildes ist, ist seitdem ein noch wertvolleres Schmuckkästchen für Einheimische und Gaste.

    Peter und Irene Ludwig kann man nicht mehr fragen, was genau sie an einem Stück so fasziniert hat, dass sie es erworben und ihm in ihrem Haus einen Platz gegeben haben. In der Ausstellung gewinnt man wenigstens einen Eindruck von ihrem Leben mit der Kunst. Neun Aufnahmen aus ihrem Privathaus in Aachen, die der Fotograf Carl Brunn gemacht hat, rufen die Menschen Peter und Irene Ludwig in Erinnerung.

    Sammlung Ludwig Bamberg, Altes Rathaus, Obere Brucke 1, 96047 Bamberg, Tel. (0951) 871871, www.museum.bamberg.de, Offnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und feiertags von 10 bis 16.30 Uhr. (red)

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