Seit 50 Jahren gibt es den Landkreis Lichtenfels. In Erinnerung dessen wurden kürzlich nicht nur einige Stelen am „Grüß-Gott-Weg“ in Lichtenfels aufgestellt, auch in der jüngsten Sitzung des Kreistags im Kloster Banz fand dieser historische Schritt eine entsprechende Würdigung.
Kreisrat und Bezirksheimatpfleger Prof. Günter Dippold gab in einem Vortrag mit dem Titel „50 Jahre Kreisgebietsreform - 50 Jahre Landkreis Lichtenfels“ einen spannenden Einblick in die politischen Machtkämpfe, die letztlich zum Landkreis Lichtenfels in seiner heutigen Form führten. Anhand teils deftiger Zitate führte er vor Augen, mit welch perfiden Methoden und Aussagen die Coburger damals versuchten, sich zumindest die „Sahnestücke“ des Landkreises unter den Nagel zu reißen. Eingangs hatte Landrat Christian Meißner die 50 Jahre des Landkreises Lichtenfels als eine „im Wortsinn kleine Erfolgsgeschichte“ bezeichnet und zitierte seinen Vorgänger Reinhard Leutner mit den Worten „ein liebens- und lebenswerter Landkreis“. Eine weitere Gebietsreform, wie sie immer einmal wieder andiskutiert werde, bezeichnete er als politischen Selbstmord. Bürgernähe und -bezug würden dann zwangsläufig auf der Strecke bleiben. Während der Sitzung trugen sich dann alle Kreisräte in das goldene Buch des Landkreises ein. Im Folgendem wurden der Bericht des Landkreises Lichtenfels über seine Beteiligungen an Unternehmen in Privatrechtsform für das Jahr 2020 und die Jahresrechnungen 2019 und 2020 jeweils einstimmig abgesegnet. Zum Abschluss teilte der Landrat mit, dass jeder Kreisrat ein Neun-Euro-Ticket erhalte, um sich besser mit dem OPNV im Landkreis vertraut zu machen. „Nicht nur immer drüber reden, einfach mal die Möglichkeiten selbst ausprobieren“, appellierte er an die Kreisräte.