Offizieller Abschied? Oder doch nur Zeugnisse per Post? Lange Zeit war völlig ungewiss, wie der Abschluss des diesjährigen Abiturs vonstattengehen sollte. Auf Grund der Corona-Pandemie war schon frühzeitig deutlich geworden, dass es für den Abiturjahrgang 2020 kein „so wie immer“ geben würde. Zusammen mit den Schülervertretern kam die Schulleitung des Meranier-Gymnasiums schnell überein, dass es in irgendeiner Form zu einer würdigen Verabschiedung kommen sollte.
Diese fand am vergangenen Freitag wie in den Vorjahren, in der Turnhalle des Gymnasiums statt – und zwar auf Grund der großen Anzahl an Abiturienten in dreifacher Form. Pro Veranstaltung waren dank der neuerlichen Aufhebung von Beschränkungen nun jeweils 35 Schüler eingeladen, mit zwei Begleitpersonen einer kleineren, aber nicht desto weniger würdigen Zeugnisvergabe beizuwohnen. Per Livestream konnten Freunde und Familie zuhause auch am Geschehen teilhaben.
In seiner Rede gratulierte Schulleiter Stefan Völker den Abiturienten zum bestandenen Abitur unter den besonderen Bedingungen. Im Anschluss stellte er die Frage, inwiefern schulische Bildung gerade in heutigen Zeiten wichtig sei. Müsse man wirklich die Bandbreite der Fächer unterrichten in diesem Detail? Seine Antwort: Nur mit fundierter Bildung ist Fortschritt möglich. Denn wie sonst hätte man das, was heute unser Leben bestimmt, erfinden, erweitern und verbessern können. Jedes Fach leistet seinen Worten nach einen wichtigen Beitrag, auch wenn er uns zunächst klein und unwesentlich erscheint.
Unter erschwerten Bedingungen: „heavy statt light“
Das „Corona-Abitur“ habe alle Beteiligten vor besondere Herausforderungen gestellt, die aber die meisten Schüler mit Bravour gemeistert hätten. Dies könne man am besonders guten Abiturschnitt in diesem Schuljahr sehen. Es sei also kein „Abitur light“ gewesen, denn die Aufgaben seien schon weit vor Corona ausgesucht gewesen; man könne es eher als ein „Abitur heavy“ bezeichnen.

Im Anschluss sprach Landrat Christian Meißner, der selbst sein Abiturjubiläum (30 Jahre) feierte, davon, wie es für ihn war, in eben dieser Turnhalle sein Abiturzeugnis entgegenzunehmen. Die Verleihung der Zeugnisse sei ein wichtiger Schritt im Leben eines jungen Erwachsenen und es freue ihn, dass es möglich gewesen sei, die Veranstaltung in diesem Rahmen durchzuführen.
Meißner erläuterte die Schwierigkeiten bei der Umsetzung, die den immer neuen und veränderten Maßgaben aus dem Kultusministerium geschuldet waren, bis es endlich möglich war, im aktuellen Rahmen zu feiern. Den Schülern sprach Meißner seine Hochachtung gegenüber aus, denn sie hätten in dieser Situation mit Problemen zu tun gehabt, mit denen sich frühere Jahrgänge nicht befassen mussten. Dass sie dies geschafft hätten, gebe ihnen jetzt aber hoffentlich die Gewissheit, in Zukunft auch andere Schwierigkeiten meistern zu können.
Die Absolventen sollten nun ihre Flügel ausstrecken und die Welt erkunden; er freue sich aber darauf, wenn sie sich entscheiden sollten wiederzukommen und hier, im „Gottesgarten“, ihre Zukunft gestalten wollten. Schließlich biete die Region eine hohe Lebensqualität, was sich nicht nur in der Zahl an Brauereien und Bierkellern widerspiegle.
Auf das Leben vorbereitet: „Rohdiamanten“ geschliffen
Als Elternvertreter freuten sich Frank Gunzelmann, selbst Vater eines Abiturienten, und Angela Wunderlich mit den Absolventen über die gemeisterte Leistung. Sie sprachen den Eltern Dank aus dafür, ihre Kinder auf jede erdenkliche Weise zum Abitur begleitet zu haben, und zeigten mit einem Rückblick auf zwölf Jahre Schulzeit, dass der Weg zum Abschluss nicht immer einfach gewesen sei. Man habe sich manchmal auch gequält, sich selbst und das Kind hinterfragt, aber auch positive Zeiten erlebt. Den Lehrkräften dankte man dafür, aus „Rohdiamanten“ dank ihres Unterrichts und ihrer Fürsorge Persönlichkeiten geschliffen zu haben, die nun ihren weiteren Lebensweg erfolgreich meistern könnten.

Zum Schluss ergriffen die Abiturienten selbst das Wort. Die Zweierteams Anne Kaufmann und Anastasia Koch, Jana Neugebauer und Marie Rübensaal sowie Valerie Steigner und Jonas Stenglein trugen zwar dieselbe Rede vor, setzten aber jeweils gekonnt eigene Schwerpunkte und sorgten für einige amüsante Spitzen. Gerade weil in diesem Pandemiejahr vieles anders und nicht möglich sei – gab es doch keinen Abischerz, keinen Abiball und auch kein Abikabarett -, so wolle man trotzdem eine Abiturrede halten.
Lehrer betraten zum teil digitales Neuland betreten
Die Schule habe die Schüler erfolgreich auf das Leben vorbereitet; so lernte man beispielsweise beim Kauf des Frühstücks das Kopfrechnen. Über die langen Wege im Schulhaus wurde genauso berichtet wie über das mutige Vortasten der Lehrer im digitalen Unterricht. Ein besonderer Dank erging an die Sekretärin Christine Graßmann und an die Oberstufenkoordinatorin Karin Fickenscher.
Letztere moderierte danach die Vergabe der Abiturzeugnisse. Nicht nur dank der finanziellen Unterstützung durch den Verein der Freunde und Förderer, vertreten durch die zwei Vorsitzenden Tim Birkner und Margarete Greich-Hewera, konnten wieder diverse zusätzliche Leistungen mit Buchpreisen und Mitgliedschaften gewürdigt werden. Für die würdige musikalische Umrahmung sorgte Michael Ebert am Flügel, der sich für jede der drei Einzelveranstaltungen neue Stücke überlegt hatte. Sein Verdienst wurde mit einem besonderen Applaus gewürdigt.
Im Anschluss an die Veranstaltung lud der Elternbeirat jeweils auf dem Pausenhof zu einem Sektempfang ein. (red)
Ehrungen und Auszeichnungen für die Abiturienten am MGL Für ein hervorragendes Abitur mit einem Notendurchschnitt bis 1,5 wurden folgende Schüler mit einem Buchpreis, gestiftet vom Verein der Freunde und Förderer des Meranier-Gymnasiums geehrt: Sophia Friedrich, Celina Lips, Jonas Stenglein, Kai Bechmann, Hannah Kohles, Johannes Barnickel, Alex Knallinger, Christina Leuthäußer, Theresa Weis, Samuel Müller und Christina Will Als Anerkennung für hervorragendes Engagement in der Schülermitverantwortung erhielten eine Buchprämie: Polina Derjagin, Mustafa Dizdar, Nele Dümmlein, Sandra Fischer, Lilli Freiburg, Jana Neugebauer, Jule Weisser, Nico Widerspan, Vanessa Ziegelhöfer. Für ihr Engagement als Schülersprecherin erhielt Lilli Freiburg einen Buchpreis. Für hervorragendes Engagement im musikalischen Leben der Schule: Marie Köhnlein, Moritz Tremel und Jakob Zillig. Als Anerkennung für hervorragendes Engagement in der Leitung und Entwicklung des Schul-Sanitätsdienstes erhalten eine Buchprämie: Nele Dümmlein, Simon Rehe und Paul Schramm. Eine Buchprämie als Anerkennung für sein hervorragendes Engagement als Schulweghelfer erhält: Yannis Kroder. Als Anerkennung für hervorragende Leistungen im Fach Deutsch (Buchpreis): Celina Lips, Jonas Stenglein Als Anerkennung für hervorragende Leistungen in dem Fach Mathematik (Buchpreis): Kai Bechmann, Sophia Friedrich, Alex Knallinger, Hannah Kohles, Celina Lips, Jonas Stenglein, Vanessa Ziegelhöfer. Als Anerkennung für ihre hervorragende Leistung im Fach Biologie (Buchpreis): Larissa Haas. Als Anerkennung für ihre hervorragende Leistung im Fach Geographie (Buchpreis): Eva Strömsdörfer. Ein Buch als Anerkennung für hervorragende Leistungen in dem Fach Geschichte erhalten: Lara Biehl, Celina Lips, Samuel Müller, Benedikt Wagner. Als beste Abiturientin im Fach Sport (Theorie und Praxis) erhält Ronja Kohmann einen Gutschein, gespendet durch das Sporthaus Wohlleben. Für die besten Leistungen im Fach Englisch vom Partnerschaftskomitee Prestwick erhalten eine Urkunde und einen Gutschein: Hannah Kohles, Celina Lips, Leon Schönbrunn. Für hervorragende Leistung im Fach Französisch vom Partnerschaftskomitee Cournon erhalten eine Urkunde und einen Gutschein: Sophia Friedrich, Christina Leuthäußer, Celina Lips. Einen Buchpreis vom Verein der Freunde und Förderer für die herausragenden Leistungen im Fach Informatik und von der Gesellschaft für Informatik e.V. „GI“ die Verleihung einer einjährigen Mitgliedschaft erhalten: Kai Bechmann, Jonas Stenglein Von der Gesellschaft Dt. Chemiker im Fach Chemie erhält sie eine Urkunde und einen Buchpreis vom Verein der Freunde und Förderer für ihre hervorragende Leistung in Chemie: Vanessa Ziegelhöfer. Von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V. geht ein Buchpreis und Jahresmitgliedschaft an: Sophia Friedrich, Alexander Schubert. Eine Jahresmitgliedschaft als Preis der DPG erhalten: Johannes Barnickel, Alex Knallinger, Kajaanan Rajaratna, Benedikt Wagner.