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LICHTENFELS: Abiturfeier am Meranier-Gymnasium Lichtenfels

LICHTENFELS

Abiturfeier am Meranier-Gymnasium Lichtenfels

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    Die Jahrgangsbesten: Sie schlossen mit der Note 1,5 und besser ab (Infobox) mit Schulleiter Thomas Carl (2. v. li.). Fotos: Werner Diefenthal
    Die Jahrgangsbesten: Sie schlossen mit der Note 1,5 und besser ab (Infobox) mit Schulleiter Thomas Carl (2. v. li.). Fotos: Werner Diefenthal

    Es war im Grunde genommen so, wie es jedes Jahr ist. Die jungen Damen in langen Kleidern, die Herren im Anzug. So stellten sich die Abiturienten des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels zum Fototermin auf – kurz nach einer Regendusche. Mehr oder weniger geduldig ließen sie sich hin- und herdirigieren, setzten ihr bestes Lächeln auf. Auch wenn man in dem ein oder anderen Blick ein wenig Wehmut sah, denn ein Lebensabschnitt ging zu Ende.

    Und das war auch das Thema der kurzen Ansprachen, die nach dem Einzug zu „Heart of Courage“ gehalten wurden. Untermalt von Musikstücken, vorgetragen vom Mittel- und Oberstufenchor, von Vanessa Wiemann und Emma Hemmerlein am Klavier und der Big Band.

    „Wir brauchen keine künstliche Intelligenz, wir haben die natürliche hier sitzen.“

    Bernhard Christof, stellvertretender Direktor

    „Was für eine Tour habt ihr hinter euch?“, fragte Studiendirektor Bernhard Christof als stellvertretender Schuldirektor. Bei Google Maps hieße es nun: „Sie haben Ihr Ziel erreicht.“ Und nun gehe es auf die nächste Etappe. „Wir brauchen keine künstliche Intelligenz, wir haben die natürliche hier sitzen.“ Er dankte vor allem auch den Grundschulen, welche die Vorarbeit geleistet hätten und ihnen wieder einmal Rohdiamanten schickten, die geschliffen worden seien. Er gab den Abiturienten drei Wünsche mit auf den weiteren Weg. „Erstens: Alles Gute. Zweitens: Dass ihr immer die richtigen Entscheidungen trefft. Drittens: Nachher einen tollen Abend.“

    Eine kurzweilige Rede hielten Sara Reich, Louis Fischer und Nele Naumann (v. li.).
    Eine kurzweilige Rede hielten Sara Reich, Louis Fischer und Nele Naumann (v. li.).

    Helmut Fischer als Vertreter des Landrates lobte das Engagement der Schülerinnen und Schüler und hob hervor, dass er sich wünsche, dass der ein oder andere entweder bliebe oder wieder zurückkehre. Er stellte die Vorzüge heraus, die es hier gebe, und warb dafür, dass sie sich auch ehrenamtlich engagieren sollten.

    Kurzweilig auch die Rede der Vorsitzenden des Elternbeirates, Angela Wunderlich. „Vielleicht kehrt der ein oder andere wieder zurück, möglicherweise im Elternbeirat. Ich bin ja beigetreten, weil die Auskünfte meiner Kinder so aussagekräftig waren: Wie war es in der Schule? Gut. Was habt ihr gemacht? Nichts.“ Auch nachdenkliche Töne schlug sie an. „Als ihr von der Grundschule zum Gymnasium gewechselt seid, da hieß es Abschied nehmen. Alte Freunde gingen verloren, neue kamen hinzu. Und ihr seid mit den Aufgaben gewachsen, habt gelernt, Verantwortung zu übernehmen.“

    Und plötzlich bei den Großen

    Geschafft: Der Abiturjahrgang 2024.
    Geschafft: Der Abiturjahrgang 2024. Foto: Werner Diefenthal

    Ironisch hingegen die Rede der Abiturienten, gehalten von Louis Fischer, Nele Naumann und Sara Reich. „Zwölf Jahre, das sind 625 Wochen, 4380 Tage. Man sieht, Mathe hat was genutzt. Die Sekunden ersparen wir euch“, hieß es. „Und dann, auf einmal, gehört man zu den Großen“, so Louis Fischer und mit einem Seitenblick auf die umrahmenden Damen, die er um Haupteslänge überragte, „zumindest ich.“ Man nahm sich selbst in dieser Rede nicht allzu ernst, ließ die acht Jahre am MGL Revue passieren. „Und dann war die Zeit von Corona, in der die Lehrkräfte die unendlichen Weiten der Technik für sich entdeckten“, hieß es. Eindrucksvoll auch der Kurzdurchlauf eines typischen Morgens, unterschieden in Sechstklässler und Abiturient. Während ersterer sich freut und voller Elan in die Schule eilt, so dreht Letzterer sich mehrmals um, stellt den Wecker aus und kommt dann irgendwann doch noch irgendwie zur Schule.

    Einen Satz in Richtung der Eltern sagten sie, der zum Nachdenken anregen sollte: „Egal, was auch passiert, wo wir sind: Wir sind immer eure Kinder und werden es immer bleiben.“

    Bei Schulleiter Thomas Carl klang ein wenig Melancholie an. „Mit euch verlässt ein ganz besonderer Jahrgang das Gymnasium“, sagte er. Und damit meinte er nicht nur die herausragende Qualität der Abschlüsse. „Ihr habt in den acht Jahren viel erlebt. Corona mit Home-Schooling, dazu die Krisen und Kriege, die wir immer noch spüren. Das Klima spielt verrückt, die Demokratie wird angegriffen und selbst im beschaulichen Lichtenfels passieren Dinge, die man hier nicht erwartet hätte und das MGL direkt betreffen.

    Der letzte G8-Jahrgang

    Ein besonderer Jahrgang ist diese Abiturklasse auch, weil es die letzte im Rahmen des G8-Abiturs ist. „G8 ist vorbei, die politische Geisterbahn der Politik fährt nicht mehr.“ Ab sofort gilt im Grundsatz wieder neun Jahre bis zum Abitur. Und das bedeutet, dass im nächsten Schuljahr weder ein Abitur noch eine Feier stattfinden werden. „Ihr habt den Schlüssel zum Erfolg erhalten, ihr müsst nur noch die richtigen Türen finden“, schloss Thomas Carl seine Rede, bevor er zur Verleihung der Zeugnisse schritt.

    „Geile Zeit, so sang der Jahrgang dann zum Ende. Und da sah man die ein oder andere Träne doch fließen, die Emotionen holten sie ein. Doch dann wurde es noch einmal rockig und laut: Unter den Klängen von AC/DC „Thunderstruck“ zogen die nun ehemaligen Schülerinnen und Schüler aus der Turnhalle aus. Auch dies zeigte, es war eben ein besonderer Jahrgang.

    Die Schulbesten Ihr Abitur mit dem Notendurchschnitt 1,5 und besser absolvierten: • Note: 1,0: Jenna Müller und Nele Naumann. • Note 1,1: Charlotte Fuhrmann, Britta Hornung und Vanessa Wiemann. • Note 1,3: Jule Dornhöfer, Eva Eideloth, Leon Haddad und Fabian Leicht. • Note 1,4: Emma Hemmerlein. • Note 1,5: Emmi Beuschel, Katharina Geyer, Johanna Krauß und Sara Reich.

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