Unsere Mitarbeiterin Corinna Tübel aus Roth beschenkt die OT-Leser mit einem gedanklichen Adventskalender. (Fast) jeden Tag öffnet sich bis Heiligabend ein Lesetürchen:
Ich mag Witze nicht. Wenn sie zu lang sind, verstehe ich sie nicht. Ebenso tue ich mich schwer, wenn sie zu politisch sind, Frauen unfair aufs Korn nehmen, Scherzfragen aus der Kindheit in Erinnerung rufen oder zu persönlich sind. Herrlich einfache Wortspielereien oder Absurditäten dagegen sind schon eher mein Fall, auch zur Weihnachtszeit. Da kam mir dieses Fundstück genau richtig, um es für meine Bedürfnisse zu adaptieren. Also die Basis lautet so: „Gerade die Zutaten eines Gewürzgurkenglases durchgelesen: Gurken, Wasser, Branntweinessig, Zucker, Zwiebeln, Speisesalz. Und jetzt lest es nochmal mit der Melodie von Freude, schöner Götterfunken.“
Das fand ich so witzig, dass ich während des Kochens – und des Naschens nebenbei – auch mal gedichtet habe und zwar zur Melodie von „Schneeflöckchen“: Weizenmehl, Zucker, Palmfett, Karamellzuckersirup. Bis hierhin stimmen die Silben. Gewürze, Backtriebmittel, Natriumcarbonat, Speisesalz. Mist: Der Emulgator ist zu viel. Lecithine kommen auch noch dazu.
Wütend wie ein Teenager über dieses künstlerisch unwürdige Ende kommt mir ein Lied von AC/DC in den Sinn. Ich höre die Kirchenglocken schlagen, sehe draußen die Wolkenfront. Dunkle, tiefe Töne. Gurken, Branntweinessig, Zucker, Palmfett. Karamellzuckersirup. Hmm..like a Hurricane... Hells bells… oder Emulgator. Emulgaaaaator! Probiert es mal aus, natürlich alleine! Wie Lachen doch die Bronchien befreit!