In der stimmungsvoll beleuchteten Kirche Heilige Familie fand am 3. Adventssonntag ein besonderes Adventssingen statt, das zahlreiche Besucher begeisterte. Unter dem Motto „Jesus war Flüchtling, kein Tourist“ vereinte der Nachmittag Musik, Gemeinschaft und gelebte Nächstenliebe.
Die Veranstaltung begann mit den einleitenden Worten von Peter Lachner, der die Botschaft des Tages eindringlich formulierte: „Still schweigt Kummer und Harm. Sorge des Lebens verhallt.“ Gemeinsam zu singen sei nicht nur ein Mittel gegen Kummer, sondern auch ein Weg, Gutes zu tun – insbesondere für Menschen, die Hilfe benötigen. Im Mittelpunkt standen an diesem Tag die Flüchtlinge, deren oft dramatische Schicksale die Herzen besonders in der Weihnachtszeit berühren.
Buntes Programm
Die frisch gegründete Mundharmonika-Gruppe, bestehend aus 13 Mitgliedern, eröffnete den Nachmittag schwungvoll mit einem Medley traditioneller deutscher Weihnachtslieder.

Im Anschluss begeisterten die „Gospel Kids“ mit ihrem Auftritt. Ihr Eröffnungslied „Macht die Türen auf, macht die Herzen weit“ lud die Zuhörer direkt zum Mitsingen ein. Ein dreistimmiger Kanon, gemeinsam mit dem Publikum, unterstrich die verbindende Kraft der Musik. Besonders bewegend waren die Darbietungen des Antikriegsliedes „Wozu sind Kriege da“ von Udo Lindenberg und des Klassikers „Der kleine Trommlerjunge“.
Zusammen mit den „Gospel Kids“ präsentierte der Benefizchor „Dylan´s Gospel“ eine beeindruckende Mischung aus deutschen und englischen Liedern. Der Gospelsong „Amen“ sowie ein deutschsprachiger Bob Dylan-Titel animierten die Zuhörer zum Mitsingen und Mitklatschen.
Sehnsucht nach Frieden
Die Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit zog sich durch den gesamten Nachmittag. Neben Stücken von Bob Dylan erklangen Lieder von Konstantin Wecker, John Lennon und Bob Marley – allesamt mit einer Botschaft der Hoffnung und Menschlichkeit.
Bedeutung der Seenotrettung
Ein besonderer Moment war die „Weihnachtspredigt“, die von den Jugendlichen Marlene Lachner und Marie Hoyme vorgetragen wurde. Mit den Worten „Auch Jesus war ein Flüchtling“ schlugen sie eine Brücke von der biblischen Weihnachtsgeschichte zur heutigen Flüchtlingskrise. Sie erinnerten an das Kirchenfenster der Heiligen Familie auf der Flucht, das symbolisch für viele aktuelle Schicksale steht.

Beate Ehl von der Caritas-Flüchtlingsberatung schilderte in bewegenden Worten die Notwendigkeit der Flüchtlingshilfe. Sie berichtete von einem Mann, der den gefährlichen Weg über das Mittelmeer wagte und dabei seine Frau verlor.
Auch Peter Lachner hob die Bedeutung der Seenotrettung hervor und erzählte von einem elfjährigen Mädchen, das in der Woche als einzige Überlebende eines Bootsunglücks gerettet werden konnte.
Starkes Zeichen der Solidarität
Die Besucher des Adventssingens wurden aktiv in das musikalische Geschehen eingebunden: Mit kleinen Glöckchen und projizierten Liedtexten konnten sie jedes Lied mitgestalten. Der Kirchenraum, durch eine dezente Lichtinstallation von Volker Drechsel erhellt, und der klare Klang, gemischt von Stefan Klump, sorgten für eine einladende Atmosphäre.

Den Abschluss bildete ein gemeinsames Singen traditioneller Weihnachtslieder, bei dem die Gemeinschaft und Besinnlichkeit des Nachmittags noch einmal spürbar wurden. Als kleines Geschenk erhielten die Besucher eine Kerze mit dem Wunsch „Wo alles dunkel ist: Macht Licht“.
Beeindruckendes Ergebnis
Die großzügigen Spenden der Besucher erbrachten die stattliche Summe von 1.400 Euro. Das Geld kommt der Flüchtlingshilfe der Lichtenfelser Caritas und dem Verein „United4Rescue – Gemeinsam retten“ zugute.
Das Adventssingen in der Kirche Heilige Familie hinterließ bei allen Beteiligten einen tiefen Eindruck. Musik, Gemeinschaft und Solidarität standen im Mittelpunkt eines Nachmittags, der nicht nur Herzen, sondern auch Horizonte öffnete. (red)