Zu Beginn der Jahresversammlung blickte Vorsitzender Siegolf Dehler jüngst unter der Anwesenheit der stellvertretenden Bürgermeisterin Sabine Rießner sowie des zuständigen Kreisbrandmeisters Alexander Klose auf die Vereinsaktivitäten aus dem abgelaufenen Jahr zurück. Während man in der vergangenen Hauptversammlung im Mai 2022 noch Corona den Kampf angesagt hatte, konnte Dehler resümieren, dass der Weg aus der Krise mit einigen Veranstaltungen ganz gut geglückt sei.
Besonders hervorgehoben wurde das Sonnwendfeuer im Juni, welches erstmalig von der Feuerwehr ausgetragen wurde und auf sehr gute Resonanz stieß. Auch im laufenden Vereinsjahr möchte man an diese Aktivitäten anknüpfen und weiterhin für mehr Geselligkeit im Ort sorgen. Nach drei Jahren der Abstinenz stehen in diesem Jahr auch wieder die Besuche von mehreren Feuerwehrfesten auf der Agenda. Identisch zum Vorjahr zählt der Verein 107 Mitglieder, davon 31 Aktive, 9 Jugendliche, 60 Passive und 7 Ehrenmitglieder.
Erster Kommandant Matthias Zirkelbach eröffnete seinen Bericht gleich mit einem Paukenschlag. So erklärte er, dass er bei der anstehenden Kommandantenwahl Mitte nächsten Jahres nicht mehr für das Amt des Kommandanten zur Verfügung stehen werde und er dadurch Platz für Jüngere schaffen möchte.
In seinem Bericht hob er einmal mehr hervor, wie umfangreich die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren mittlerweile geworden sei. Auch habe das vergangene Jahr gezeigt wie wichtig das persönliche Gespräch für Kameradschaft und Ausbildung sei, auch wenn während der Pandemie auf digitale Medien zurückgegriffen werden konnte.
Unter den 31 aktiven Feuerwehrdienstleistenden befinden sich acht Gruppenführer sowie elf Atemschutzgeräteträger, was sich für eine Feuerwehr in dieser Größenordnung sehen lassen kann. Mit Lars Reichelt durfte Zirkelbach auch einen Neuzugang in den Reihen der aktiven Wehr begrüßen.
Die insgesamt neun Einsätze im abgelaufenen Vereinsjahr zeigten deutlich, dass die Pandemie glücklicherweise keine nennenswerten Defizite in Sachen Ausbildung bei der Mannschaft hinterlassen hat. Besonderer Einsatzschwerpunkt waren auch in diesem Jahr wieder Wald- und Vegetationsbrände aufgrund der großen Hitze und Trockenheit in den Sommermonaten.
An dieser Stelle konnte der Gerätwart Daniel Bauer mit Dank an die Stadt Lichtenfels berichten, dass die Wehr eben genau für dieses Szenario neuerdings über einen Faltbehälter mit 5000 Liter Fassungsvermögen verfügt, um das Löschwasser in abgelegenen Gebieten zwischenpuffern zu können.
620 ehrenamtliche Stunden geleistet
In Summe wurden rund 620 ehrenamtliche Stunden von der aktiven Wehr geleistet, wovon alleine 100 Stunden auf die Jugendarbeit entfallen. Jugendwart Felix Engel berichtete über die Übungsdienste der Feuerwehranwärter sowie die Christbaumsammelaktion, die im Januar nach zweijähriger Corona-Pause wieder stattfinden konnte. Zuletzt wurde der Wissenstest zum Thema „Brennen und Löschen“ erfolgreich abgelegt.
Der Atemschutzbeauftrage Adrian Zirkelbach referierte über die Themenschwerpunkte der abgehaltenen Atemschutzübungen. Im Vordergrund stand hier unter anderem die taktische Belüftung von verrauchten Gebäuden.
Zum Schluss des Berichts zur aktiven Wehr informierte der Kommandant über die digitale Alarmierung. Die Handyalarmierung wurde mittlerweile erfolgreich auf das System „Alamos“ umgestellt und hat auch im ersten Einsatz des Jahres bereits seine Funktionstüchtigkeit unter Beweis stellen können. Hier erging ein besonderes Lob an die Mannschaft, da bereits 75 Prozent der aktiven Kameradinnen und Kameraden unmittelbar nach Alarmeingang ihre Teilnahme am Einsatz zu- oder abgesagt haben. Auf diese Weise ist zukünftig eine bessere Einsatzplanung möglich.
Zusätzlich zu dieser Alarmierungsmethode werden zwei Tablets für die beiden Fahrzeuge durch den Feuerwehrverein finanziert, auf denen sich die Gruppenführer während der Anfahrt einen Überblick zur gemeldeten Schadenslage machen können. Außerdem wurden durch die Stadt Lichtenfels sogenannte Pager angeschafft, die kürzlich an die Gruppenführer sowie Atemschutzgeräteträger verteilt werden konnten. Die digitalen Pager lösen die analogen Funkmeldeempfänger ab.
Neben dem Einstieg in das digitale Feuerwehrzeitalter wurde außerdem unter der Federführung des stellvertretenden Kommandanten Steffen Schirrmacher-Knoth eine Arbeitsgruppe „Waldbrand“ ins Leben gerufen. Diese besteht aus Mitgliedern der Kreisbrandführung aus den Landkreisen Lichtenfels und Coburg sowie den Feuerwehren Ebersdorf bei Coburg, Grub und Buch. Hintergrund sind die immer wiederkehrenden Wald- und Vegetationsbrände aufgrund langanhaltender Trockenheit.
Arbeitsgruppe „Waldbrand“ ins Leben gerufen
Hier möchte man zukünftig mit entsprechender Einsatztaktik vorangehen, wobei der Feuerwehr Buch aufgrund der örtlichen Zuständigkeit für einen der größten Flurbezirke Bayerns eine besondere Aufgabe zuteil wird. An dieser Stelle erging auch eine Bitte an die Stadt Lichtenfels, da die elf Atemschutzgeräteträger aufgrund ihres Schutzanzuges, der speziell für Innenangriffe und damit für den Schutz vor Temperaturen bis zu 1000 Grad Celsius ausgelegt ist, für schwere körperliche Arbeit bei über 30 Grad Celsius Außentemperatur nur bedingt einsatzfähig sind. Hier müsse man das Konzept der Schutzanzüge aus der Sicht des Kommandanten nochmals überdenken, da somit ein Drittel der Bucher Kameraden für solche Einsätze automatisch wegfallen würde.
Zweite Bürgermeisterin Sabine Rießner übermittelte die Grußworte der Stadt Lichtenfels überbringen. Das Thema mit den Schutzanzügen für Wald- und Vegetationsbrände wolle sie aufgreifen und ihre Kolleginnen und Kollegen in der Stadtverwaltung entsprechend sensibilisieren.
Stellvertretend für den später hinzugestoßenen Kreisbrandinspektor Oliver Schardt durfte Kreisbrandmeister Alexander Klose die Grüße der Kreisbrandinspektion übermitteln. Er bescheinigte der Wehr einen guten Stand. Auch wenn die Feuerwehr Buch gut ausgestattet sei, richtete er kritische Worte an die Stadt Lichtenfels, die bei der Feuerwehrbedarfsplanung leider nicht zufriedenstellend agiere. „Die Fertigstellung des Bedarfsplans wird leider immer wieder nach hinten geschoben und nichts tut sich“, pflichtete ihm Zirkelbach bei. Klose merkte zudem an, dass die Kreisbrandinspektion, entgegen anderer Städte und Gemeinden im Landkreis, leider nicht in die Gespräche zur Bedarfsplanung involviert werde.
Im Zuge der Versammlung durften Dehler und Zirkelbach auch einige Kameraden für ihre langjährige Treue in der aktiven Mannschaft ehren (siehe Infobox).
Weichenstellung für die Zukunft
Zum Ende der Versammlung sorgte auch Dehler noch einmal für einen Überraschungsmoment und kündigte ebenfalls an, sich bei den Neuwahlen im März 2024 nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden zur Wahl zu stellen. Man wolle bewusst einen Generationswechsel herbeiführen, um die Feuerwehr für die Zukunft gut zu rüsten. Für einen einfacheren Übergang in den Führungspositionen, habe man sich auch bereits in der Führungsgruppe der Kommandanten und der Vorsitzenden verschiedene Gedanken gemacht, weshalb Dehler der Versammlung vorschlug, wieder einen Vergnügungsausschuss einzuführen. Dieser Ausschuss soll die Vorstandschaft bei der Planung von Festen und Kameradschaftsaktivitäten unterstützen, wodurch die Last wieder auf mehrere Schultern verteilt werden soll. Die Versammlung nahm den Vorschlag an und stimmte Norbert Deuerling, Benjamin Günther und Christian Hantzsche in den neugegründeten Planungsausschuss für zukünftige Vereinsfeste.
Ehrungen Fabian Hugle und Lukas Leicht für 10 Jahre aktiven Dienst; 2. Vorsitzender Daniel Bauer, Benjamin Günther, Christian Hantzsche, Rüdiger Schultheiß und 2. Kommandanten Steffen Schirrmacher-Knoth für 25 Jahre aktive Dienstzeit. Zusätzlich zu den Ehrungen wurde der Ehrenkommandant und Kassier Johann Hagel in den Feuerwehrruhestand verabschiedet.
Ehrungen Zehn Jahre aktive Dienstzeit: Fabian Hugle und Lukas Leicht 25 Jahre aktive Dienstzeit: Daniel Bauer, Benjamin Günther, Christian Hantzsche, Rüdiger Schultheiß und Steffen Schirrmacher-Knoth.