Wie ist es eigentlich, während der Corona-Pandemie seine Ausbildung zu machen? Einige Schüler der Lichtenfelser Berufsschule erzählen in loser Folge von ihren Erfahrungen. Anna Scherer ist Auszubildende als Kauffrau im Einzelhandel im ersten Lehrjahr und bei Rewe in Altenkunstadt tätig:
„Covid-19 – wer hätte gedacht, dass es unser Leben so verändern wird? Als ich das erste Mal davon hörte, dachte ich, es sei eine normale Grippe, die nicht gefährlich wäre. Doch das änderte sich ganz schnell. Die Zahlen stiegen und der erste Lockdown wurde beschlossen.
„Als ich das erste Mal davon hörte, dachte ich, es sei eine normale Grippe, die nicht gefährlich wäre. Doch das änderte sich ganz schnell.“
Anna Scherer, Auszubildende
Obwohl ich mich an die Regeln gehalten habe, bin ich nicht verschont geblieben und infizierte mich mit dem Virus. Daraufhin wurde ich vom Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt, was mich ehrlicherweise nicht sehr störte, denn die erste Zeit war ganz schön daheim mit der Familie. Wir haben gemeinsam Spiele gespielt, Filme geschaut und die Zeit genossen. Wann kommt es schon vor, dass wirklich alle daheim sind? Doch nach sechs Wochen in Quarantäne war es einfach nur noch nervig. Man durfte ja nicht weg zum Einkaufen oder Freunde treffen. Bei mir verlief die Krankheit zum Glück nicht so schlimm, aber dennoch sollte man Covid-19 sehr ernst nehmen und vorsichtig sein. Aktuell geht es mir ganz gut, natürlich merke ich Corona noch ein wenig. Meine Kondition war vorher sehr gut, doch seit meiner Erkrankung bin ich sehr schnell außer Atem.
Ich absolviere derzeit eine duale Ausbildung als Kauffrau im Einzelhandel, die an sich sehr gut läuft. Das Arbeiten mit Mundschutz finde ich allerdings anstrengender, weil man schwerer Luft bekommt. Außerdem sind manche Kunden durch Corona ziemlich genervt, was ich aber auch verstehen kann.
Daheim wird man von vielen Dingen abgelenkt
Wenn ich ehrlich bin, würde ich gerne wieder in der Schule sitzen. Man konzentriert sich in der Schule einfach besser. Daheim wird man von vielen Dingen abgelenkt. Da kommt mal der Hund ins Zimmer oder das Handy klingelt. Die Schulatmosphäre fehlt mir schon sehr. Außerdem denke ich, dass jeder aktuell seine Freunde gerne wiedersehen möchte. Insgesamt fehlt mir das Zusammensitzen mit Freunden und Essen gehen mit meiner Familie sehr.
Mit so einer Krankheit ist nicht zu spaßen
Ich finde den aktuellen Lockdown sehr sinnvoll, denn wir wollen ja irgendwann wieder unser normales Leben zurück, und mit so einer Krankheit ist nicht zu spaßen. Aber schließlich hat alles seine Vor- und Nachteile. Leider gehen durch den aktuellen Lockdown auch viele Existenzen kaputt und es wäre schön, wenn alles wieder aufmachen könnte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass WIR Covid-19 gemeinsam besiegen und irgendwann ein normales Leben führen können, ohne Einschränkung und Mundschutz.“