„Generation Z – Null Bock auf Arbeit?“ Mit dieser provokanten Frage richtete sich das „Archiv der Zukunft“ an Diskussionsbesucher. Vor allem aber an fünf Diskussionsteilnehmer, die das Thema beleuchten sollten. Doch was war das Fazit der Veranstaltung?
Der Tag könnte im Falle des „Archivs der Zukunft“ eine kleine Wendemarke darstellen. Eigentlich verfügt das am Marktplatz stehende Haus, das nach wie vor das ästhetische Empfinden der Betrachter in zwei Lager teilt, über einen Vortragsraum. Doch es wird wohl mit aktuellen Themen auch mal dann und wann „auf Tour gehen“, wie es Archiv-Geschäftsführer Stefan Mehl ausdrückte. Auch er saß unter den Zuschauern in der Herzog-Otto-Mittelschule. Fünf Diskussionsteilnehmer gingen dort vor gut 20 Zuschauern der Frage nach, ob sich die Generation Z auf die Wirklichkeit in der Wirtschaft einrichten sollte, oder ob es nicht vielleicht die Wirtschaft ist, die mehr Rücksicht auf die Generation Z zu nehmen habe.
Alles nur ein Klischee?
Doch was ist die Generation Z? Es handelt sich um die Generation der zwischen 1996 und 2010 Geborenen. Die hat ein Image: leistungsunwillig, leistungsunfähig, nicht belastbar, ständig am Handy und mit Ansprüchen. Doch ist das nicht nur ein Klischee? Über Monate hinweg haben Beiratsmitglieder des „Archivs“ daran gearbeitet, das Thema zu umreißen und auf die Bühne zu bringen. Dafür haben sie mit den Schülern Jeremy Nötzelmann und Leonie Roth zwei Vertreter der Generation Z gewonnen, mit Klaus Lahmer einen erfahrener Berufsberater der Agentur für Arbeit, mit Stephan Büchner den Leiter der Ausbildungswerkstatt der Robert Hofmann GmbH sowie Michael Limmer, Geschäftsführer der Limmer & Söllner GmbH.
Doch worum es bei der Diskussion nicht gehen sollte, machte Moderator Markus Häggberg gegenüber den beiden Teenagern Nötzelmann und Roth deutlich. Nach seiner Begrüßung zum „Auswärtsspiel“ des Archivs der Zukunft versicherte er ihnen: „Es soll heute Abend mit euch geredet werden und nicht nur über euch.“
Das Konzept kam an. Doch dass das so gelingen würde, war auch dem Rektor der Herzog-Otto-Schule, Bernd Schick, zu verdanken, stellte er doch einen eigens bestuhlten Raum zur Verfügung. Auf dem Podium saß Schick nicht, doch auch er zählte zu jenen, die Fragen ans Quintett auf der Bühne stellte.
Ängste kommen zur Sprache
Zur Sprache kam, dass die Generation Z in den Augen Büchners „massive Schwächen im Rechnen“ hat. Er plädierte darum für „kleinere Klassen“ auch zum Nutzen von Schülern mit Förderbedarf. Doch der Talk drehte sich nicht nur um die wirtschaftlichen Aspekte der Generation Z. Nötzelmann und Roth gaben auf Nachfrage Häggbergs Einblicke in eine durchaus auch angstbesetzte jungen Generation. Das Fazit des Abends könnte lauten, dass man bei der Generation Z einem Phänomen gegenübersteht, zu dem viele Klischees bekannt sind, das aber auf vielen Ebenen noch kaum beleuchtet wurde. (red)