Am Montag, 6. Januar 2014, wird um 17 Uhr in der Martin-Luther-Kirche in Lichtenfels das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach aufgeführt. Das Bachsche Weihnachtsoratorium zählt zu den bekanntesten und am meisten gespielten Werken des Thomaskantors.
Das Werk entstand im Jahr 1734 und wurde in der Weihnachtszeit 1734/35 in den Leipziger Hauptkirchen St. Nicolai und St. Thomas zum ersten mal aufgeführt. Es besteht aus sechs Teilen (Kantaten), die auf die sechs Festtage vom 1. Weihnachtstag bis Epiphanias verteilt sind. Viele Hinweise deuten darauf hin, dass Bach bei der Komposition des Oratoriums, trotz der verteilten Aufführungstermine an eine Einheit gedacht hat. Auffällig ist, das Bach bei vielen Chören und Arien des Weihnachtsoratoriums das sogenannte Parodieverfahren anwendet, das heißt, er verwendet eine bereits vorher vorhandene, eigene Komposition und versieht sie mit einem neuen Text. Dieses Verfahren war in der Barockzeit weit verbreitet, da die Werke oft nur zu einem einzigen Anlass komponiert wurden. Bach arbeitet die vorhandenen Vorlagen mit solcher Meisterschaft um, dass nie der Eindruck einer Parodie entsteht. Eher ist daran zu denken, dass schon bei der Komposition der weltlichen Vorlage die Idee des Weihnachtsoratorium im Raume stand. In der Lichtenfelser Aufführung erklingen die Teile I, III und VI.
Es wirken mit Stefanie Fersch (Dachau) Sopran, Theresa Holshauser, St. Gallen (Alt), Reiner Geißdörfer (Nürnberg) Tenor, Oliver Weidinger (Nürnberg) Baß, der Lorenz-Bach-Chor und die Vogtlandphilharmonie Greiz/Reichenbach unter der Leitung von Dekanatskantor Klaus Bormann.
Die Sopranistin Stefanie Fersch studierte Gesang an der Musikhochschule in München bei Prof. Daphne Evangelatos. Sie hat eine langjährige Berufserfahrung als Dozentin für Gesang und Klavier, Ensemble- und Chorleiterin, sowie als Stimmbildnerin.
Im Jahr 2000 gründete sie PIANO & VOICE im Raum München / Dachau und hat seit Mai 2006 eine eigene Musikschule PIANO & VOICE im Unteren Schlösschen in Bobingen bei Augsburg. Daneben hat die Sopranistin eine umfassende Konzerttätigkeit als Solistin.
Die in Bobingen bei Augsburg geborene Theresa Holzhauser studierte Gesang an der Musikhochschule München. 2006 war sie Preisträgerin beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. Sie erhielt Preise beim „Bundeswettbewerb Gesang“ in Berlin und beim „Frankfurter Mendelssohnpreis“ Außerdem ist Theresa Holzhauser Stipendiatin des Young Singers Project 2011 der Salzburger Festspiele. Sie ist zur Zeit Mitglied des Ensembles des Theaters St. Gallen und war außerdem als Blumenmädchen in Wagners Parsifal unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann bei den Salzburger Osterfestspielen zu hören.
Reiner Geißdörfer erhielt seine musikalische Grundausbildung im Windsbacher Knabenchor. Er studierte Theologie in Erlangen und gleichzeitig Gesang am Kirchenmusikalischen Institut bei Ina Zimmermann. Geißdörfer ist Dozent an der Hochschule für Evangelische Kirchenmusik in Bayreuth.
Der Bariton Oliver Weidinger studierte nach seiner Schulzeit beim Windsbacher Knabenchor zunächst Musikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München, bevor er sich für ein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und Theater in München entschied, das er mit Diplom abschloss.
Bereits während seiner Studienzeit war er bei den Oberbayerischen Festwochen und den Richard-Strauss-Tagen in Garmisch zu erleben.
Er belegte Meisterkurse bei Jan-Hendrik Rootering, Edda Moser, Hans Hotter, Reinhard Leisenheimer und Kurt Moll.
Die Vogtlandphilharmonie Greiz/Reichenbach entstand 1992 aus dem Zusammenschluss der Symphonieorchester der jeweiligen Städte. Sie ist ein gemeinsames Projekt der Länder Thüringen und Sachsen und damit einzigartig in Deutschland.
Gastkonzerte führten den „Musikalischen Botschafter der Region“ in alle bedeutenden Musikzentren Deutschlands, nach Österreich, Spanien, Dänemark, Frankreich, China, in die Tschechische Republik, die Schweiz und die USA.
Karten (unnummeriert) zu 16 Euro (ermäßigt zwölf Euro) für das Mittelschiff und die Orgelempore sowie zu zwölf Euro (acht Euro) für das Seitenschiff und die Seitenemporen sind im Evangelischen Pfarramt in Lichtenfels, im Evangelischen Dekanat Michelau und an der Abendkasse erhältlich.