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MÖNCHKRÖTTENDORF: Die größte Stadt in Oberfranken

MÖNCHKRÖTTENDORF

Die größte Stadt in Oberfranken

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    Die größte Stadt in Oberfranken
    Die größte Stadt in Oberfranken

    Strömender Regen konnte den Bürgermeisterkandidaten Prof. Günter Dippold und eine Reihe von Bewerbern um Stadtratssitze nicht abhalten, auf Einladung des CSU-Ortsverbands Roth einen abendlichen Rundgang durch Mönchkröttendorf zu unternehmen. Geleitet von einer engagierten Mönchkröttendorferin, erkundeten die Kandidaten den alten Ortskern ebenso wie die jüngeren Ortserweiterungen im oberen Teil des Dorfes.

    Auch das teilweise erschlossene Baugebiet wurde begangen, wobei die breite Straße zu einem einzelnen Neubau für Verwunderung sorgte. Eine zügige Beplanung des städtischen Geländes und Werbung für das attraktive Bauland erschienen den Rundgangs-Teilnehmern wünschenswert.

    Eine Wahlversammlung im Gastraum des Wirtshauses Fischer schloss sich an. Nachdem sich die Stadtratskandidaten vorgestellt hatten, vermittelte Günter Dippold seine Perspektiven für die Stadt Lichtenfels. Er lobte die lebens- und liebenswerten Dörfer des Stadtgebiets, die kein Anhängsel der Stadt seien, sondern ein wesentlicher Teil von ihr. Deshalb dürfe bei den Bürgern außerhalb der Kernstadt nicht der Eindruck entstehen, sie seien nur Objekt der Verwaltung. Entscheidungen, die eine Ortschaft beträfen, müssten auch mit den Menschen vor Ort erörtert werden.

    Mehr Bürgerversammlungen

    Bürgerversammlungen seien ein gutes Instrument, den Kontakt zwischen Stadtverwaltung und Bürgern zu pflegen. Sie dürften dann aber nicht nur einmal im Jahr für das ganze Stadtgebiet stattfinden, und es müssten reihum auch die Dörfer Veranstaltungsort sein. Man könne Lichtenfelsern durchaus einmal zumuten, nach Mönchkröttendorf oder Buch zu fahren – nicht nur umgekehrt.

    Lichtenfels habe eine ungeheuer große Fläche. Mit 122 Quadratkilometern sei sie die größte Stadt in Oberfranken, größer als Bamberg und Bayreuth zusammen. Während in den beiden Oberzentren aber insgesamt rund 140 000 Menschen lebten, müssten hier 20 000 Bürger alle Einrichtungen finanzieren. Die Landespolitik lasse Flächengemeinden wie Lichtenfels im Stich und begünstige einseitig Ballungsräume.

    Die Folgen seien vielfach spürbar, etwa im öffentlichen Nahverkehr. Manche Aufgaben könnten in Lichtenfels wegen der großen Fläche nur Zug um Zug verwirklicht werden. Es habe lange gedauert, bis brauchbare Internet-Verbindungen für die Juragemeinden erstellt waren und im Stiftsland warte man noch darauf. Hier sei bald mit einer Verbesserung zu rechnen, eine beträchtliche Summe sei im Stadthaushalt vorgesehen. Ähnlich verhalte es sich bei Kanalbauten. Jetzt gehe es in Lahm voran.

    Günter Dippold wandte sich gegen das Schlechtreden der Stadt. Das rege Vereinsleben in den Dörfern und die hohe Bereitschaft, sich für den eigenen Ort einzusetzen, sei etwas, worauf die Stadt stolz sein könne. Diese gute Haltung spüre man auch in Mönchkröttendorf. Es sei nötig, den Engagierten den gebührenden Dank zu zollen.

    Die anschließende Diskussion wurde vom Thema Kanal beherrscht. Einige Mönchkröttendorfer beklagten, sie seien von Jahr zu Jahr vertröstet worden. Stadtrat Otto Dinkel verwies auf nicht vorhersagbare Investitionen, etwa für Brandschutzmaßnahmen an Schulen, Kindergärten und anderen öffentlichen Gebäuden im Stadtbesitz. Diesen gesetzlich vorgeschriebenen Ausgaben seien leider andere wichtige Vorhaben zum Opfer gefallen. Günter Dippold sagte im Falle seiner Wahl zu, dass ein Kanal nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg geplant werde. „Sobald ein erster Entwurf vorliegt, wird er vor Ort vorgestellt und mit den Hauseigentümern besprochen. Erst dann werden Nägel mit Köpfen gemacht.“

    Die Sorge, eine mögliche Straßenausbaubeitragssatzung könne einen künftigen Kanalbau in Mönchkröttendorf verteuern, konnte Otto Dinkel zerstreuen: Wo Erschließungsbeiträge anfielen, dürfe von Gesetzes wegen nicht zugleich eine Umlage für den Straßenausbau erhoben werden. Günter Dippold unterstrich diese Auskunft und fügte hinzu: „Es darf ohnehin nie das Motto gelten: Den Letzten beißen die Hunde. Wer schon lang warten müsse, dürfe nicht ein weiteres Mal benachteiligt werden.“

    Die Änderungen bei der Einteilung der Stimmbezirke auf dem Jura und die neuen Modalitäten bei der Auszählung der Kommunalwahl stießen ebenfalls auf Kritik. Günter Dippold und Otto Dinkel erläuterten die Rechtslage. Beide stellten heraus, dass notwendige Veränderungen frühzeitig vor Ort angekündigt und gute Lösungen gemeinsam mit den Bürgern gesucht werden müssten.

    Ein Blick auf die Landkreispolitik rundete den Abend ab. Kreisrat Christian Barth betonte den hohen Nutzen, den der Klinikneubau für den Landkreis, besonders aber die Stadt Lichtenfels besitze. Ein altes, sanierungsbedürftiges Krankenhaus sei heutzutage eher von Schließung bedroht als ein brandneues, hochmodernes Klinikum. Als „Green Hospital“ werde der Neubau im Betrieb Ersparnisse bringen und wegen seiner technischen Neuerungen deutschlandweit Aufsehen machen.

    Den Landräten Reinhard Leutner und Christian Meißner sei es gelungen, ungewöhnlich hohe Zuschüsse für den Klinikbau einzuwerben und die Kosten dadurch für den Landkreis erträglich zu halten. Einen Kraftakt stelle die Maßnahme zwar dar, aber ein Klinikum und auch das zugehörige Fachärztezentrum in der Innenstadt seien wichtige Standortfaktoren für die Kreisstadt.

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