Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Lichtenfels
Icon Pfeil nach unten

TRIEB: Gemeinsam stark gegen rechte Polemik

TRIEB

Gemeinsam stark gegen rechte Polemik

    • |
    • |
    „Der Obermain ist bunt“: Das Aktionsbündnis  will künftig noch schneller auf rechtsradikale Umtriebe reagieren. Bei Sprecherin Pfarrerin Anne Salzbrenner (7. v. li.) laufen alle Fäden zusammen.
    „Der Obermain ist bunt“: Das Aktionsbündnis will künftig noch schneller auf rechtsradikale Umtriebe reagieren. Bei Sprecherin Pfarrerin Anne Salzbrenner (7. v. li.) laufen alle Fäden zusammen. Foto: Fotos: GERDA VÖLK

    Was als konfessions- und parteienübergreifendes Aktionsbündnis vor gut zwei Jahren mit „Weismain ist bunt“ seinen Anfang nahm, bekommt jetzt feste Strukturen. Das neu formierte Bündnis „Der Obermain ist bunt“ will schlagkräftiger werden, um künftig noch schneller auf rechtsextremistische Umtriebe zu reagieren. Die Sprecherin des Aktionsbündnisses ist die evangelische Pfarrerin Anne Salzbrenner. Bei ihr sollen künftig alle Fäden zusammen laufen.

    „Für mich war es eine Katastrophe, als die NPD im vergangenen Jahr den Lichtenfelser Marktplatz beschallt hat“, berichtet Salzbrenner. Aufgrund des „Überraschungseffekts“ gab es damals kaum eine Möglichkeit, mit einer Gegenkundgebung darauf zu reagieren. „Damals habe ich mir gesagt: Das darf nie wieder passieren“, sagte die evangelische Pfarrerin.

    Nazis keine Chance geben

    Eine Meinung, mit der Salzbrenner nicht alleine ist. In der Gesprächsrunde unter Moderation der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner sind neben Vertretern aus Kirchen, Politik, Gewerkschaft, der Caritas auch interessierte Bürger anwesend. Ihr gemeinsames Anliegen ist, den rechtsradikalen Umtrieben etwas entgegenzusetzen. Künftig soll eine schnelle Reaktionskette dafür sorgen, dass Neonazis weder in der Kreisstadt noch an einen anderen Ort im Landkreis eine Chance haben. Ähnlich einer Pyramide soll von Salzbrenner ausgehend die Basis und damit weitere Unterstützer informiert und mobilisiert werden. Damit will „Obermain ist bunt“ ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen.

    Auch Valentin Motschmann, der gemeinsam mit Emmi Zeulner und weiteren Akteuren bei der Gründung des Aktionsbündnisses „Weismain ist bunt“ federführend mitgewirkt hat, unterstreicht die Notwendigkeit fester Strukturen. „Nicht nur, dass wir etwas unternehmen können, wenn die Neonazis kommen, sondern dass wir auch dafür eintreten, das die Gesellschaft ein Stück weit toleranter wird“. Martin Becher, von der Projektstelle gegen Rechtsextremismus mit Sitz in Bad Alexandersbad sieht Oberfranken mit 16 Bündnissen gegen Rechts gut aufgestellt. „Wir sind flächendeckend vertreten.“ Neonazis müsse deutlich gemacht werden, dass sie in der Gesellschaft keinen Platz haben, sagt er.

    Wie wichtig ein Eintreten gegen rechtsradikale Umtriebe ist, das veranschaulicht Becher gerne an einem Eisberg: „Das, was oben rausschaut, sind die Neonazis, war der Nationalsozialistische Untergrunds (NSU)“. Darunter befinden sich Ressentiments und fremdenfeindliche Einstellungen. Niemand sei davon befreit.

    Mit gutem Beispiel vorangehen, das ist für Dagmar Dietz von den „Aktiven Bürgern“ wichtig. Als vor zwei Jahren bekannt wurde, dass im Weismain Asylbewerber untergebracht werden sollen, hat sich Dietz mit anderen Bürgern der Jurastadt zusammengeschlossen, um den Neuankömmlingen auf breiter Basis zu helfen. Heute stellt Dietz ein Umdenken im positiven Sinn in der Bevölkerung fest.

    Auch der DGB-Kreisvorsitzende Heinz Gärtner aus Schney war in Weismain mit dabei. „Das war uns eine Herzensangelegenheit“, sagt der Gewerkschafter. Er plädiert dafür, auch im Alltag Flagge zu zeigen und dann eingreifen, wenn es bei Stammtischparolen um Ausländer geht.

    Über Landkreisgrenzen hinweg

    Im Kampf gegen den Rechtsextremismus sichert auch Matthias Frisch aus Schwarzach, einem Ortsteil von Mainleus, Unterstützung über die Landkreisgrenzen hinweg zu. Das kleine Schwar-zach konnte sich erfolgreich gegen den „braunen Spuk“ wehren.

    „Für mich war es eine Katastrophe, als die NPD im vergangenen Jahr den Lichtenfelser Marktplatz beschallt hat.“

    Anne Salzbrenner Sprecherin des Bündnisses

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden