Da war sie wieder mit Händen zu greifen, diese Solidarität, wenn es darum geht, anzupacken und zu helfen. Bis in die frühen Morgenstunden hinein opferten viele ehrenamtliche Helfer von Feuerwehren, THW und BRK ihre Freizeit, um zur Bewältigung des Gülle-Unglücks bei Redwitz beizutragen. Das war bestimmt kein angenehmer Job, wie man sich vorstellen kann. Die vom Unglück Betroffenen waren von der Hilfsbereitschaft überwältigt. Während das Risiko für die Einsatzkräfte in diesem Fall überschaubar war und es vornehmlich darum ging, Umweltschäden abzuwenden, geht es anderswo bis an die physischen und psychischen Grenzen: Bei tödlichen Unfällen zum Beispiel oder bei schweren Bränden. Wer schon einmal aus nächster Nähe die Gewalt von Flammen und Rauch erlebt hat, wer um die Gefahr giftiger Dämpfe bei brennenden Kunststoffen oder Chemikalien weiß oder beobachten musste, wie ein Unfallopfer aus dem Fahrzeugwrack herausgeschnitten wird, kann vielleicht nachvollziehen, was Feuerwehrler und Rettungsdienstler im Ernstfall bewältigen müssen. Dabei bringen sich zum Großteil Ehrenamtliche ein. Ihre Dienste müssen in unserer Spaß- und Freizeitgesellschaft immer wieder hervorgehoben werden, weil sie sonst zu selbstverständlich werden. Auch unsere Zeitung will dazu weiterhin ihren Beitrag leisten.
Lichtenfels