Zum ersten Mal feierten die Absolventen der Ausbildung und die Absolventen der Weiterbildung gemeinsam ihren erfolgreichen Abschluss bei der IHK Oberfranken Bayreuth. Das Lichtenfelser Stadtschloss bot am vergangenen Donnerstag den würdigen Rahmen der Veranstaltung. Der Vorsitzende des IHK-Gremiums Lichtenfels, Wilhelm Wasikowski, betonte, dass die einen den Grundstein für ihre berufliche Karriere gelegt hätten, die anderen die zahlreichen Möglichkeiten des beruflichen Aufstiegs nutzen können. Ihnen erschließe sich der Zugang zu weiterführenden Schulen und zum Hochschulstudium.
Die berufliche Weiterbildung sei der Schlüssel zu mehr Verantwortung, machte Wasikowski deutlich. Eine IHK-Umfrage hätte ergeben, dass über 50 Prozent der Teilnehmer einer Weiterbildung bereits nach einem Jahr davon profitierten. Über 75 Prozent stiegen in den ersten fünf Jahren auf oder bekämen mehr Verantwortung. Die oberfränkische Wirtschaft brauche Fachkräfte, um wettbewerbsfähig zu bleiben, sagte der Vorsitzende. Die Folge der demografischen Entwicklung sei das Fehlen von potenziellen Fachkräften. Allein heute schon fehlten 16 000 Fachkräfte, davon allerdings nur 800 mit akademischer Ausbildung.
Eine weitere Neuerung sei der Meisterbonus. Jeder, der eine Meisterprüfung, Fachwirts-, Betriebswirts- oder Fachkaufleuteprüfung erfolgreich ablegt, könne den Bonus von 1000 Euro erhalten. Dass der Freistaat die berufliche Bildung durch den Meisterbonus fördere, sei überfällig und mehr als gerecht, denn die berufliche Bildung sei die Kernmaßnahme zur Fachkräftesicherung, machte Wasikowsi deutlich. Erstmals zum 1. April wurde 88 Absolventen der Bonus ausgezahlt. Alle, die die Prüfung nach dem 1. Februar bestanden haben, erhalten den Meisterbonus im Oktober.
Der Vorsitzende ging auf die duale Weiterbildung ein, die praxisnah und wirtschaftsorientiert sei. Während in vielen europäischen Ländern jeder zweite Jugendliche arbeitslos sei, lag die Jugendarbeitslosigkeit im März deutschlandweit bei 5,9 Prozent, im Landkreis Lichtenfels bei 4,7 Prozent. Die IHK sei Ausbilder Nr. 1 in Oberfranken, sagte Wasikowski.
60 Prozent aller Auszubildenden absolvierten ihre Ausbildung in einem Kammerbetrieb. Jährlich kämen überdurchschnittlich viele Landes- und Bundesbeste aus Oberfranken. Bezogen auf die Einwohnerzahl liege Oberfranken hinter Hamburg auf Platz 2.
Von den 110 Teilnehmern hätte 82 eine gewerbliche und 28 eine kaufmännische Ausbildung absolviert, erläutere Wasikowski. 18 von ihnen haben mit der Note 1 und 56 mit der Note 2 bestanden. Bei der gewerblichen Ausbildung haben alle Teilnehmer bestanden. Die Lichtenfelser seien mit ihrem Notenschnitt die Nummer 1 in Oberfranken, sowohl bei den gewerblichen als auch bei den kaufmännischen Abschlüssen. In der Weiterbildung haben 16 Teilnehmer in fünf Fachrichtungen abgeschlossen. Fünf Teilnehmer aus dem Raum Lichtenfels zählen zu den Prüfungsbesten.
Jasmin Burkhardt bedankte sich im Namen der Absolventen bei Ausbildern und Eltern. Glückwünsche übermittelte der Stellvertreter des Landrats Helmut Fischer. Musikalisch umrahmte die Gruppe „Huebnotix“ die Feier.
Die Besten der Ausbildung
Bianka Bär, Viktor Richter (Raiffeisen-Volksbank Lichtenfels-Itzgrund), Inna Balzer (Mister & Lady, Lichtenfels), Jasmin Burkhardt, Marco Gack, Roman Rink, Arthur Schröder (Scherer & Trier, Michelau), Annette Gampert, Nicole Kienel, Frank Treuter, Heinrich Wieczorek (Prüfungsteilnehmer aufgrund besonderer Berufserfahrung), Laura Mechthold (Baur-Versand, Burgkunstadt), Kevin Pfaff, Angelina Schöhl, Jonas Werner (Rösler Oberflächentechnik (Bad Staffelstein), Christian Ruß, Jens Schwämmlein (Karl Eugen Fischer, Burgkunstadt), Onurcan Yücel (Innotech Lichtenfels).