An diesem Wochenende, 25./26. April, findet in und im Umfeld der Stadthalle zum elften Mal das „Ragnarök Festival“ statt. Das Metal-Festival ist nun bereits seit neun Jahren in der Korbstadt zu Gast. Nach anfänglichen Berührungsängsten freut sich mittlerweile fast ganz Lichtenfels auf die langhaarigen Besucher.
Veranstalter Ivo Raab rechnet auch in diesem Jahr mit 4500 Gästen. Das Festival wird somit wahrscheinlich wieder ausverkauft sein. Die Stadt Lichtenfels und alle beteiligten Akteure sind bestens vorbereitet und blicken in freudiger Erwartung auf das Wochenende.
Bedeutender Wirtschaftsfaktor
Wirtschaftlich betrachtet, stellt das „Ragnarök Festival“ für Lichtenfels eine wahre Bereicherung dar. Rund 300 000 Euro, zusätzlich zum normalen Betrieb, lassen die Festival-Besucher jedes Jahr unter anderem in den Supermärkten und Tankstellen der Korbstadt, so die Erfahrungen des Tourismus- und Kulturamtes Lichtenfels. Außerdem bietet die Stadt, allein mit den Hotels, Pensionen und Gaststätten im direkten Stadtgebiet, 600 Schlafplätze. In den vergangenen Jahren waren diese stets ausgebucht. Teilweise würden die Gäste sogar schon bei der Abreise wieder für das nächste Jahr buchen, berichten die Gastgeber der Region. Weitere 1000 Besucher können auch in diesem Jahr auf dem Zeltplatz direkt an der Stadthalle sowie 400 in der AC-Halle, die während des Festivals als Schlafhalle genutzt wird, unterkommen. Falls diese nicht ausreichen sollten, wird es einen weiteren Campingplatz direkt am Main geben.
Vorurteile unbegründet
Waren die Lichtenfelser anfangs noch eher zurückhaltend im Umgang mit den Metal-Fans, so freut sich mittlerweile die ganze Stadt auf das „Ragnarök“-Wochenende. Gastronom Uwe Held von „Eiscafé am Markt“ bietet seit ein paar Jahren während des Festivals sogar ein eigens kreiertes Met-Eis für die Konzertbesucher an. „Warum nicht zeigen, dass die Festival-Besucher hier in Lichtenfels willkommen sind“, findet er. Er sieht das Festival als eine große Chance für Lichtenfels, für die ansässigen Händler, Gastronomen und Handwerker.
Dass die schwarz gekleideten Gestalten gar nicht so düster und böse sind, wie sie aussehen, haben die vergangenen Jahre gezeigt. Ernsthafte Vorfälle habe es bisher kaum gegeben, mit Sicherheit nicht mehr als bei anderen Großveranstaltungen. Dem stimmen von der Polizei bis hin zu den Anwohnern alle zu. Die üblichen Vorurteile gegen die Metal-Fans gebe es zwar auch in Lichtenfels, doch in den meisten Fällen seien diese völlig unbegründet.
Polizei ist gelassen
Ebenso gelassen sieht die Polizei dem Festival entgegen. „Wir haben auch dieses Jahr im Vorfeld wieder unser Sicherheitsgespräch mit dem Veranstalter Ivo Raab und dem Ordnungsamt Lichtenfels geführt. Wir sind alle stark daran interessiert, dass alles genauso reibungslos wie in der Vergangenheit verläuft“, so Harald Göring, 1. Polizeihauptkommissar der Polizei Lichtenfels. Er mache sich jedoch keinerlei Sorgen, dass es ernsthafte Zwischenfälle geben werde.
Das Gelände sei wie alle Jahre mit Bauzäunen in sich abgeschlossen, so Göring zum Sicherheitskonzept für das „Ragnarök Festival“. Vorne befänden sich Einlassschleusen, an denen sämtliche Autos nach Glasflaschen und anderen gefährlichen Gegenständen durchsucht werden. Auch alle Anliegerstraßen der Coburger Straße und der Mainau zwischen Bahnunterführung und der Langen Brücke über den Main seien ab Donnerstagmittag, 4. April, für den allgemeinen Verkehr gesperrt. Auf den Park- und Campingplätzen selbst würden Rettungsgassen offen bleiben, um im Notfall für schnelle Hilfe sorgen zu können.
„Die Kapazität des Festivals ist auf 4500 Gäste beschränkt, um ausreichende Sicherheit gewährleisten zu können“, erklärt Göring. Mehr Tickets werde der Veranstalter in gegenseitigem Einverständnis nicht herausgeben. „Wir haben ein gutes Verhältnis mit Herrn Raab. Und nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre sind meiner Ansicht nach keine Probleme zu erwarten.“
„Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre sind meiner Ansicht nach keine Probleme zu erwarten.“
Harald Göring 1. Polizeihauptkommissar
Was dieses Jahr möglicherweise trotzdem etwas problematisch werden könnte, ist die Tatsache, dass sowohl der Weiße Sonntag als auch der Bezirksschützentag auf den Abreisetag fallen. Anlässlich des Schützentages werde es eine Prozession durch die Innenstadt geben. Die Straßen seien somit für einige Stunden gesperrt. „Zeitweise kann es daher am Sonntag zu Verkehrsstörungen kommen“, so Göring. „Wir werden uns jedoch bemühen, die Auswirkungen auf die Festivalbesucher möglichst gering zu halten und den gesamten Abreiseverkehr über Kösten auf die Autobahn weiterzuleiten.“
Auch Veranstalter Ivo Raab blickt dem Festival mit großer Vorfreude entgegen. Nicht nur das Festival selbst ist es, auf was er sich freut. Auch was die Stadt Lichtenfels angeht, gibt es von Raabs Seite nur Positives zu berichten. „Ich habe nun doch schon einige Erfahrung als Veranstalter. Meine Erfahrungen, die ich dabei mit der Stadt Lichtenfels gemacht habe, waren durchweg positiv. Die Zusammenarbeit läuft auch in diesem Jahr wie immer richtig gut. Wir fühlen uns am Standort Lichtenfels sehr wohl und freuen uns auf ein tolles Wochenende“, lautet sein Fazit.
Heute Start mit „Mosher's Night“
Bereits heute Abend wird die Wochenendveranstaltung mit der so genannten „Mosher’s Night“ eröffnet. Morgen beginnt dann das eigentliche Festival.