Als eine Stadt voller Musik präsentierte sich die Deutsche Korbstadt in der Samstagnacht. Während draußen in der Stadthalle beim Ragnarök Festival die Metal-Hämmer dröhnten, boten die angesagten Kneipen in der Innenstadt bei der 13. Lichtenfelser Musiknacht ein bezauberndes Kontrastprogramm.
Es war die Nacht für Nachtschwärmer und Musikliebhaber. Das heftige Gewitter, das noch am Nachmittag das Maintal heimgesucht hatte, war abgezogen und die frische Luft lud zum nächtlichen Streifzug von Kneipe zu Kneipe ein. Hineinschnuppern war angesagt und wer seine musikalischen Schwerpunkte oder einfach das passende Ambiente gefunden hatte, der konnte sich ganz dem Musikgenuss oder dem unterhaltsamen Plausch mit einem netten Gegenüber hingeben.
Als Konsequenz des Regengusses waren sämtliche Veranstaltungen nach drinnen verlagert worden. Auch beim „Dümpfelschöpfer“ musste man deshalb auf das Biergartenfeeling verzichten, doch das schmälerte nicht den Musikgenuss. Die Jungs von „Solid Rock“, Matthias an der Gitarre, Bernd am Bass und Christian an den Drums zelebrierten auf ihre Weise Blues und Rock im klassischen Stil. Weiter ging der Kneipenbummel zum „Korbstadt Café“ wo in gepflegter Atmosphäre als „One Man Band“ Dieter Schreier alias DS mit seinen Gitarrensound unplugged das Publikum unterhielt. Wer die Songs von Simon & Garfunkel, „Wind of change“ von den Scorpions oder auch in der „Austria Runde“ STS huldigte, dem war klar „irgendwann bleib i dann dort“. Auf ein ganz besonderes Musikprojekt mit wechselnden Musikern hatte mit „Highway 49“ der Irish Pub „Paddy's Rest“ gesetzt. Stefan Eckert, der Spiritus Rector dieses Projekts, hatte für die Lichtenfelser Kneipennacht eine spannende Mischung aus renommierten Metal-Musikern und jungen Nachwuchskünstlern zusammengestellt, die klassische Rock-Songs auf eigene Weise unplugged interpretierten. Nur ein Katzensprung war es vom Irish Pub zum Pinkus am Säumarkt. Hier herrschte der gleiche Gedrängefaktor wie in einer Tokioter U-Bahn zur Rushhour was die Musik fast völlig in den Hintergrund treten ließ. Auch im Café Herolds war DJ-Time angesagt. DJ Wichwahn und DJ Lupo waren im partnerschaftlichen Miteinander darauf bedacht das junge Publikum in Feierstimmung versetzen.
Der Geheimtipp für alle die zur Musik auch Tanzen wollten, war die „Spielkiste“. Die hatte mit „WART a'moll“ einen Volltreffer gelandet. Die ausgewählte Klassiker von STS, CCR, den Eagles oder von Queen hatten etwas Generationenverbindendes und luden zum Tanzen, Feiern oder einfach zum Zuhören ein.
Fränkisch derb mit lustigen Trinksprüchen ging es last but not least bei den „Paunchy Cats“ zu wo der Lokalmatador und singende Korbmachermeister Gerd Backert selbst zur Freude der Ragnarök-Anhänger das Frankenlied schmetterte, ehe er zu vorgerückter Stunde dem Kontrastprogramm der beiden DJs „Terror Twins“ Platz machte. Eine Zäsur, wie sie deutlicher nicht sein konnte. Doch genau das ist ja das Reizvolle an der Musiknacht. Ein jeder kann nach seinem Gusto selig werden. Die Mischung macht's, auch wenn die Wahl fast ein wenig zur Qual wird. Doch man kann halt nicht überall gleichzeitig sein.