Auf den ersten Blick scheint Sandra Röseler und Maximilian Fath wenig zu einen. Zumindest geografisch und beruflich: Sandra stammt aus Ebensfeld, Maximilian aus Redwitz, Sandra ist Gymnasiastin, Maximilian Fleischerlehrling. Doch vor wenigen Wochen kreuzten sich ihre Wege. Und das werden sie jetzt öfter.
Auf den zweiten Blick eint beide nämlich einiges – vor allem, dass sie bei der Frühjahrsversammlung des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend im Dekanat Lichtenfels (BDKJ) als Vorstandsmitglieder einmütig gewählt wurden. Nun möchten sie mit ihren vier Vorstandskollegen mit vielen und vielfältigen Veranstaltungen Kinder und Jugendliche ansprechen, unterstützen und begeistern. Als erste große Aktion steht am Samstag, 24. Mai, die „JuRadWall“ als „Zubringer“ zur Diözesanjugendwallfahrt „JuWall“ an.
Sie selbst schwingen sich wohl auch aufs Rad, von Lichtenfels ab gen Burg Feuerstein (siehe Infobox). Wallfahren bedeutet, auf dem Weg zu sein, gemeinsam zu singen, zu beten, Gedanken auszutauschen und das Ziel zu erreichen. Gößweinstein ist das, das übermorgen zu Fuß angestrebt wird.
Sicher können sich Sandra und Maximilian auf dem Weg Gedanken machen, was sie in der Jugendarbeit im Dekanat Lichtenfels bewegen wollen.
Erfahrung haben sie: Beide kommen aus der Jugendarbeit. Beide sind seit einigen Jahren Oberministranten und als Pfarrgemeinderäte für die Jugend zuständig – Maximilian in Redwitz, Sandra in Ebensfeld. Die 16-Jährige ist zudem Tutorin, der 17-Jährige in der Schönstatt-Mannesjugend Bamberg aktiv. Den Lichtenfelser BDKJ kennen sie von Veranstaltungen wie der Zeitensprünge-Konzertandacht oder Jugendkreuzwegen. Sie wissen, dass sich im BDKJ verschiedene Jugendverbände zu einem Dachverband zusammenschließen. Als gemeinsame Interessenvertretung für Kinder und Jugendliche gestaltet er Kirche und Gesellschaft mit.
Viele Ideen
„Ich möchte etwas über die Pfarrei hinaus aufbauen“, beschreibt Sandra ihr Ziel. „Viele regen sich auf, dass es zu wenig für die Jugend gibt. Jetzt kann ich selbst mitgestalten.“ Maximilian nickt. Ideen haben beide viele: Sandra möchte im Seelsorgebereich Ebensfeld einen Spieletag für alle Ministranten initiieren, Maximilian in Redwitz mit Ronja Leikeim die Ministrantenarbeit wieder ankurbeln.
Aber der Blick über den eigenen Kirchturm hinaus ist ihnen wichtig: „Glaube bedeutet Gemeinschaft, Probleme zusammen lösen, nicht alleine gelassen zu werden und Ideale versuchen umzusetzen“, definiert Maximilian. Der Gemeinschaftsaspekt ist auch Sandra wichtig: „Glaube verbindet, auch wenn ihn jeder anders lebt.“
Deshalb sei Jugendarbeit mehr als nur auf die eigene Pfarrei beschränkt: „Durch den BDKJ wird es übergreifender“, sagt Maximilian. Bei der Zeitensprünge-Konzertandacht etwa werde mit der Evangelischen Jugend zusammengearbeitet.
Bei allen Aktionen möchten sie ihre positiven Erlebnisse bei kirchlichen Jugendveranstaltungen weitergeben. „Es ist schön, wenn etwas entsteht, zum Beispiel bei einem Zeltlager: Erst kommt jeder allein, am Ende ist es eine Gemeinschaft geworden“, freut sich Maximilian. Er schätzt das Strahlen in den Augen der Teilnehmer – ebenso wie Sandra: „Ich freue mich, wenn ich Kinder und Jugendliche glücklich sehe und sie auf mich zukommen. Ich möchte Gemeinschaft stärken und Jugendliche begeistern. Ich möchte Ansprechpartner sein.“ Es scheint, als hätten der Redwitzer und die Ebensfelderin mehr gemeinsam, als man auf den ersten Blick erkennt.
Diözesanjugendwallfahrt „JuWall“
„An Tagen wie diesen...“: So lautet am 24. und 25. Mai das Motto der Diözesanjugendwallfahrt „JuWall“. Organisiert vom Diözesanverband des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und dem Jugendamt der Erzdiözese, beginnt der Weg am Samstag im Jugendhaus Burg Feuerstein. Miteinander wird gebetet, gesungen, und sich in Workshops dem Thema genähert. Am Sonntag geht es zu Fuß gen Gößweinstein. Bevor dort um 15 Uhr Abschlussgottesdienst gefeiert wird, stehen an verschiedenen Stationen Erzählungen aus der Heiligen Schrift und das Leben und die Fragen der jungen Pilger im Mittelpunkt der Überlegungen. Mit dem Rad zur „JuWall“ pilgern die Norddekanate am 24. Mai. Um 8 Uhr geht es in Kronach am Real-Parkplatz los, bevor die „JuRadWall“ mit Stationen in Lichtenfels und Bamberg etwa um 17.30 Uhr sich auf Burg Feuerstein der „JuWall“ anschließt. Mehr auf „www.juwall.de“.