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Wort zur Besinnung: Jetzt beginnen, eine Kathedrale zu bauen

Lichtenfels

Wort zur Besinnung: Jetzt beginnen, eine Kathedrale zu bauen

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    Wort zur Besinnung: Jetzt beginnen, eine Kathedrale zu bauen
    Wort zur Besinnung: Jetzt beginnen, eine Kathedrale zu bauen

    Wort zur Besinnung

    Vor vielen Jahrhunderten arbeiteten drei Maurer an den Grundmauern einer Kathedrale. Ein Passant kam vorbei und fragte die drei, was sie da tun. „Das sehen Sie doch”, erwiderte der erste mürrisch. „Ich bearbeite einen Stein.” Und der zweite Maurer, der das gleiche tat, sagte gelangweilt: „Na, ich errichte eine Mauer.” Der dritte Maurer allerdings antwortete stolz: „Ich baue eine Kathedrale.”

    Was würden Sie machen, wenn in ihrer Nachbarschaft jemand anfangen würde, eine Kathedrale zu bauen? Ohne Maschinen, ohne Lastautos und Motoren. Eine völlig verrückte Sache, die Finanzierung ist nicht abzusehen, es ist auch nicht sicher, ob Sie jemals den fertigen Zustand erleben werden. Außerdem müssten da so viele Menschen daran arbeiten, dass man noch welche von weit her holen müsste, sie versorgen und beherbergen müsste, von der Materialversorgung ganz abgesehen. Ein wahnsinniger Aufwand und doch ist es so geschehen, viele unserer berühmten Kirchen wurden bereits im Mittelalter entworfen und erst im 19. Jahrhundert fertig. Riesige Kirchen sind entstanden und werden heute jährlich von vielen, vielen Besuchern bestaunt.

    Doch was trieb damals die Menschen dazu, sich an so einem Mammutprojekt zu beteiligen? Wir können es heute nicht mehr wissen. Tatsache ist aber, dass sie etwas Bleibendes geschaffen haben, etwas, womit sie einen Teil von sich für die Nachwelt oder für die Ewigkeit hinterlassen haben und uns noch heute beeindrucken. Sie sind zusammengekommen, haben Pläne gezeichnet, Geld beschafft, Kräne gebaut, haben Steine herangeschafft, diese bearbeitet, Mauern gebaut, Statuen gemeißelt, Holz gehobelt, Dachziegel gebrannt, oder die Arbeiter versorgt oder bezahlt. Ein Meisterwerk ist entstanden, obwohl die meisten, die damit begonnen hatten, gewusst haben müssen, dass sie nie das gesamte Werk fertig sehen werden. Es genügte für sie zu wissen, hier entsteht etwas Großes und diese Steine, diese Ziegel, diese Rosette habe ich dazu beigetragen.

    Für das Haus Gottes, das Vorzimmer des Himmels, war kein Aufwand zu groß. Diese Leute hatten einen Traum, eine Vision und haben angefangen, diese umzusetzen. Alleine hätten sie das wahrscheinlich nie geschafft, aber sie taten sich zusammen und hatten genügend Träumer und Visionäre dabei, die Realisten zu begeistern, diese Träume auch umzusetzen. So muss es wohl auch damals an Pfingsten gewesen sein. Plötzlich gingen die Anhänger von Jesus an die Öffentlichkeit, um die Ideen Gottes von einer besseren Welt weiterzusagen. Niemand hätte gedacht, dass daraus eine Weltreligion werden würde. Aber sie haben einfach angefangen, die göttlichen Ideen dieses Jesus Christus umzusetzen: Sie gingen in die Welt, lehrten die Völker und tauften sie im Namen des dreieinigen Gottes. Sie vergaßen ihre egoistische Kleinlichkeit und jeder trug seinen eigenen Teil dazu bei. Der eine lehrte, der andere teilte sein Geld, versorgte die Armen, ein anderer heilte Kranke, besuchte die Einsamen, tröstete die Leidenden. Jeder hängte sich rein und tat sein Bestes und deshalb wurde dieses Projekt groß und überzeugte andere die zweifelten. Heute werden kaum noch Kathedralen gebaut. Warum eigentlich nicht? Jeder hat besondere Fähigkeiten von Gott bekommen, um etwas Besonderes zu schaffen. Wann fangen wir an, zur Ehre Gottes eine neue Kathedrale zu bauen? Ich wünsche Ihnen einen guten Anfang.

    Ihr Dekanatsjugendreferent

    Reiner Babucke

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