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LICHTENFELS/MICHELAU: Stabiler Kicker, der einst aus Pappe war

LICHTENFELS/MICHELAU

Stabiler Kicker, der einst aus Pappe war

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    Gemeinsam geplant und realisiert haben Neuntklässler der Herzog-Otto-Mittelschule mit Auszubildenden der Firma „Scherer & Trier“ einen Tischkicker. Dabei lernten die Lichtenfelser viel über den Ausbildungsberuf des Werkzeugmechanikers kennen.
    Gemeinsam geplant und realisiert haben Neuntklässler der Herzog-Otto-Mittelschule mit Auszubildenden der Firma „Scherer & Trier“ einen Tischkicker. Dabei lernten die Lichtenfelser viel über den Ausbildungsberuf des Werkzeugmechanikers kennen. Foto: Fotos: Philipp Fischer

    Einen Pokal haben die rund 20 Schüler aus Lichtenfels und Michelau nicht gewonnen, dafür Erfahrung, Spaß, Kontakte und einen Kicker. Und um den drehte es sich mehrere Wochen. „ZusamMEnspiel“ hieß der kreative Wettbewerb zur Berufsorientierung. Dabei bauten bayme-vbm-Mitgliedsunternehmen (Bayerische Metall- und Elektro-Arbeitgeber) mit kooperierenden Schulen einen thematisch gestalteten Kicker-Tisch. Herausforderung für die Teams aus Azubis und Schülern war, diesen so zu verarbeiten, dass die Merkmale und Inhalte eines branchenspezifischen Ausbildungsberufs ersichtlich wurden. Keine Grenzen waren der Kreativität gesetzt.

    Deshalb sammelten sie zuerst Ideen, erinnert sich Susanne Friedel, kaufmännische Ausbildungsleiterin des Michelauer Unternehmens Scherer & Trier. Die Neuntklässler der Herzog-Otto-Mittelschule Lichtenfels (HOS) mit ihrem Fachlehrer für Technik und Wirtschaft, Sebastian Faber, und die Siebtklässler der Johann-Puppert-Schule Michelau (JPS) samt Lehrerin Silke Fischer besichtigten Scherer & Trier, bauten den vom Organisator gelieferten Kicker aus Pappe auf und ließen ihren Gedanken freien Lauf. Auch besuchten zwei Ausbilder und je sechs bis acht Auszubildende ihre Partnerschulen – in Michelau die Verfahrens-, in Lichtenfels die Werkzeugmechaniker.

    Dann wurde geplant: Faber durchstöberte mit seinen Neuntklässlern das Internet, um zeitlich und finanziell realisierbare Kriterien herauszufinden. Viele Einzelstunden während des Werkunterrichts waren nötig. Unzählige Stunden investierten ebenso die Scherer&Trier-Azubis mit Alexander Baier, dem gewerblich-technischen Ausbilder: Sie fertigten die einzelnen, von den Schülern geplanten Teile, damit die Schüler diese weiter verarbeiten konnten.

    An der HOS wurden unter anderem Ecken und Torrahmen verstärkt, der Balleinwurf verbessert, Führungen für die Spielerstangen gedreht, Tornetze aus Blech als akustische Signale installiert, sowie farblich lackiert und gestaltet. Am aufwändigsten war die Lichtinstallation, weiß Nico Wich. „Man musste die Stripes auseinanderschneiden, Kontakte freilegen, verlöten, ankleben und anschließen. Das Verlöten der Kontakte an der LED-Leuchte hat am meisten Spaß gemacht“, erzählt der Neuntklässler.

    So viel, dass er die ganze Arbeit dokumentierte: Er schnitt ein Video, das auf „www.hos-lichtenfels.de/veranstaltungen/zusammenspiel-hos-scherer--trier/index.html“ zu sehen ist und bei der Präsentation vorgeführt wurde.

    Schwer fiel es der Expertenjury, aus über 50 einfallsreichen Einsendungen die Gewinner auszuwählen. Eine wichtige Rolle spielten dabei Kriterien wie die handwerkliche Umsetzung, eingesetzte Materialien, der damit verbundene Arbeitsaufwand und der Einblick, den der Kicker in den Ausbildungsberuf gibt. Gewinner und weitere Informationen gibt es unter „www.ausbildungsoffensive-bayern.de/schueler/aktionen-und-termine/zusammenspiel-2014.html“.

    Gewonnen haben die, die den Kicker dauerhaft bespielbar gemacht, also sämtliche Pappteile stabil ersetzt hätten, meint Fachlehrer Sebastian Faber. „Dafür fehlte uns gerade in der Quali-Vorbereitung die Zeit.“ Wenngleich die Lichtenfelser und Michelauer letztlich keinen Pokal holten, war ihre Arbeit ganz und gar nicht aus Pappe – im übertragenen Sinn: Im Landkreis sollte das Projekt vor allem Kooperations-Partnerschaften zwischen Industrie und Handwerk und Schule fördern, Synergieeffekte erzeugen und zukunftsweisend kooperieren.

    „Wir wollen den Kontakt zu den Schulen halten und weiter Interesse für unser Unternehmen wecken“, erklärte Susanne Friedel: „Es war von beiden Seiten ein erfolgreiches Projekt. Die Resonanz war sehr positiv. Wir haben viele persönliche Kontakte geschaffen.“

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